Neue Werkstudentin bei vibrio

Hallo zusammen!

Ich bin Lilly, 21, und seit März 2025 bei vibrio als Werkstudentin tätig. Derzeit studiere ich im vierten Semester an der Universität Passau Journalismus und Strategische Kommunikation. Der Studiengang bietet viele Möglichkeiten, praktische Erfahrungen im Bereich des Journalismus zu sammeln. Da mich aber auch die PR-Arbeit sehr interessiert, freue ich mich umso mehr, jetzt bei vibrio in den Alltag einer PR-Agentur schnuppern zu dürfen.

Ursprünglich komme ich aus dem wunderschönen Bamberg – vielleicht sagt Ihnen das etwas, wenn Sie Bierliebhaber sind? Wir haben nämlich das Beste. Das sagen zumindest alle dort. Ich bin allerdings keine Biertrinkerin und erlaube mir deshalb dahingehend kein Urteil. Mein Getränk der Wahl bleibt dann doch der Kaffee.

Außerdem liebe ich Bücher, Hunde (besonders meinen eigenen) und das Schreiben. Genau deshalb freue ich mich auch sehr, hier bei vibrio meiner Leidenschaft für Kommunikation nachgehen zu dürfen und in Zukunft auf dem Blog den ein oder anderen Beitrag zu verfassen.

Ich erhoffe mir, viel aus dem echten PR-Berater-Alltag zu lernen, und wünsche mir durch die kommenden Erfahrungen eine persönliche Erkenntnis, ob ich mir diesen Beruf auch später für mich vorstellen könnte. Bereits vor zwei Jahren durfte ich einen kommunikativen Job ausprobieren, als ich ein Praktikum in der Unternehmenskommunikation gemacht habe. Davor war ich mir sicher, Journalistin werden zu wollen, war aber dann vom Praktikum so begeistert, dass ich wusste: Ich möchte noch Weiteres ausprobieren.

Mein Ziel ist es, etwas beizutragen und im Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen weiterzuwachsen. Mit viel Neugier blicke ich in die Zukunft und hoffe, vibrio mit meiner Arbeit bereichern zu können.

Sind Tageszeitungen für die Pressearbeit noch wichtig?

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Links sitzt ein dunkel gekleideter Mann auf einer niedrigen Mauer. Er liest eine Zeitung.

Dieser Beitrag hat drei Teile. Der Einstieg widmet sich der aktuellen Situation der führenden überregionalen Tageszeitungen. Im zweiten Teil beschreibe ich einige Ansätze der Pressearbeit und im letzten Teil wird die Frage der Überschrift beantwortet. Es geht hier übrigens nicht um Standort-PR in der Lokalpresse. Gerne ein andermal.

Die nationalen Tages-Leitmedien definieren für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit anspruchsvolle Maßstäbe. Daran hat auch die Tatsache nichts geändert, dass der Printbereich jährlich schrumpft. Seit 1991 bis heute werden 40 Prozent weniger Papierausgaben unter das Lesevolk gebracht. Vereinfacht gesagt: Die Printauflage bei Tageszeitungen hat sich in zehn Jahren halbiert.

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DMEA 2025: erfolgreiche Digitalmesse für das Gesundheitswesen

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Ein Give-Away von der DMEA: Kugelschreiber, der wie eine mit Blut gefüllte Spritze aussieht.

Mit 900 Ausstellern und mehr als 20.000 Besuchern hat sich die DMEA – Digital Medical Expertise & Applications – seit der ersten Veranstaltung 2008 zu einer der größten Branchenmessen mit IT-Fokus in Deutschland gemausert. Ein breites Spektrum an Anbietern zeigte dort seine IT-Lösungen für das Gesundheitswesen, von Krankenhausinformationssystemen über Gesundheitsclouds bis hin zu Monitoren für die Intensivüberwachung und fernsteuerbare Krankenbetten. Digitalisierung soweit das Auge reicht. Auch horizontale Anbieter, etwa aus dem IT-Security oder Collaboration-Umfeld, waren vertreten.

Besuchermengen stauen sich vor dem offiziellen Messebeginn der DMEA am Eingang.
Besuchermengen stauen sich vor dem offiziellen Messebeginn der DMEA am Eingang. (Bildnachweis: (C) Messe Berlin)
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75 Jahre ARD. Quo vadis?

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Rundfunkhaus

Ein Funkhaus ist Dantes Inferno in der Inszenierung von Willy Millowitsch.
Herbert John

Am 9. Juni 1950 haben sechs öffentlich-rechtliche deutsche Rundfunksender, der Bayerische, der Hessische, der Nordwestdeutsche, der Süddeutsche Rundfunk, der Südwestfunk und Radio Bremen gemeinsam die ARD gegründet. Ab 1954 produzierten sie dann ein gemeinsames Fernsehprogramm für ganz Deutschland. Heute, ein dreiviertel Jahrhundert später, steckt die ARD und der ganze öffentlich-rechtliche Rundfunk massiv in einer Legitimationskrise. Auf der einen Seite scheinen traditionelles lineares Fernsehen und Hörfunk zunehmend durch zeitversetzten Video- und Audio-Konsum „auf Abruf“ ersetzt zu werden. Auf der anderen Seite gerät die gebührenfinanzierte Medienproduktion gegenüber der kommerziellen Medienwelt ins Hintertreffen. Bei der Kommerzialisierung hat sich ein duales Modell aus Werbefinanzierung und Finanzierung über die Verwertung von Nutzungsdaten weitgehend durchgesetzt. Ein weiterer Trend ist die Absenkung der technischen und finanziellen Barrieren für den Einstieg in die Medienproduktion, der es heute auch nicht- und semiprofessionellen Produzenten erlaubt, Inhalte an breite Zielgruppen auszuspielen. Ob freilich dadurch der Rundfunk schon im Brechtschen Sinn demokratietheoretisch von einem Distributionsapparat zu einem Kommunikationsapparat verwandelt wurde, bleibt mehr als fraglich.

Durch die damit einhergehende scheinbare Vervielfältigung des Medienangebots und durch den scheinbaren Autonomie-Gewinn der Medienrezipienten haben jene politischen Meinungsmacher Oberwasser gewonnen, die die Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks grundsätzlich in Frage stellen. Ihnen galt der öffentlich-rechtliche Rundfunk schon immer als ein auf Grund der „Frequenzknappheit“ notwendiges Übel. Heute, da diese Frequenzknappheit nicht mehr gegeben ist, sollen die Gesetze des freien Marktes auch für die Sphäre der Medienproduktion und -konsumption gelten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk – und mit hin die ARD – sei letztlich abzuwickeln. Ein solcher Ansatz verkennt – nein: ignoriert – die wesentliche historische und demokratietheoretische Begründung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

 

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk nach 1945 war antifaschistisch

Nach dem Sieg über die Nazi-Diktatur strukturierten die Westalliierten den Rundfunk und das Fernsehen in ihren Besatzungsregionen neu. In den westlichen Zonen entstand ein öffentlich-rechtliches System. Anfangs planten Frankreich, die USA und Großbritannien noch gemeinsam einen zentralen deutschen Sender unter Federführung der USA zu betreiben. Dieser sollte in Luxemburg angesiedelt werden. Die Pläne scheiterten schnell und alle drei Mächte starteten nach und nach eigene medienpolitische Projekte. Dabei ging London voran und etablierte als erstes in der britischen Besatzungszone Rundfunkstationen nach dem Organisationsmodell der BBC als Blaupause. So entstand ein durch Gebühren finanzierter Rundfunk, unabhängig vom Staat und nicht kommerziell. Ziel war es, durch unabhängige Berichterstattung zur demokratischen Bildung der Bevölkerung beizutragen. Nach und nach entstanden in der amerikanischen und französischen Zone ähnliche Organisationen. Der zeitliche Vorsprung der Briten aber zahlte sich aus:

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Das Ende der Hypes? Influencer-Marketing im Wandel der Zeit

Junge Frau mit vielen Geldscheinen in der Hand sitzt am Tisch. Darauf viel Kosmetik-Artikel.

Eine Produktplatzierung für einen neuen Lippenstift hier, ein Rabattcode für ein Proteinpulver da. Es gibt mittlerweile nahezu keine Marken, die nicht von Influencern beworben werden. Sogar Bausparverträge werden auf Instagram von einem deutschen Rapper angepriesen, kein Witz.

Sinkendes Vertrauen in Influencer

Und dennoch scheint der Glanz des Influencer-Marketings langsam zu verblassen. So schrieb beispielsweise die „Marketing Börse“ anlässlich einer Studie des „somebody digitals“, 45 Prozent der Verbraucher würden Influencer aufgrund von fehlender Authentizität meiden. Das muss also nicht unbedingt heißen, dass Influencer-Marketing an sich nicht mehr funktioniert. Es heißt eher, dass sich Verbraucher nach Glaubhaftigkeit sehnen in einer Welt, in der Influencer an einem Tag eine schönheitschirurgische Praxis bewerben und am nächsten Tag eine Creme, die die natürliche Schönheit unterstreichen soll.

Unterschiede von B2C- zu B2B-Influencer-Marketing

Neben sinkender Authentizität ist auch die Übersättigung des Marktes ein Grund für die sinkende Relevanz des Influencer-Marketings. Allein in Deutschland gibt es ca. 500.000 Influencer, von denen die meisten Werbung auf ihrem Profil platzieren. Kein Wunder also, wenn einem die ehemalige Lifestyle-Plattform Instagram plötzlich eher wie ein Teleshoppingkanal vorkommt. Allerdings macht es auf den Sozialen Netzwerken einen bemerkbaren Unterschied, welche Art der Ware durch Influencer beworben wird.

Während beispielsweise das bereits gut etablierte B2C-Influencer-Marketing beinahe mühelos jeden Tag tausendfach auf Instagram & Co. stattfindet, hat es das B2B-Influencer-Marketing schwerer, erfolgreich seine Wirkung zu entfalten. Das hat mehrere Gründe:
Beim B2C-Marketing findet vieles über Emotionen und impulsive Handlungen statt. „Wow, mit dem Rabattcode von dieser Influencerin spart man 50 Prozent auf diese Handtasche!“. Und klick, gekauft. Meist ohne viel Recherche oder lange Bedenkzeit fällt die Entscheidung des Konsumenten auf ein Produkt.

Hürden des B2B-Marketings

Währenddessen geht es beim B2B-Influencer-Marketing um langfristige Investitionen und komplexere Produkte. Dabei ist das Vertrauen der Konsumenten in die Kompetenz der Influencer umso wichtiger. Unternehmen, die B2B-Produkte oder -Dienstleistungen anbieten, setzen auf Vertrauen und Expertise statt nur auf eine hohe Zahl an Followern. Klassische Lifestyle-Influencer kommen in diesen Fällen für die Unternehmen kaum infrage, sondern eher Branchenexperten, die dann auf Plattformen wie LinkedIn einen Fachartikel zum Produkt schreiben und somit Kunden auf das Unternehmen aufmerksam machen.
Diese Art des Marketings ist meist seriöser und vertrauenswürdiger als das klassische B2C-Marketing, führt aber auch zu deutlich weniger Impuls-Käufen und spricht durch die Wahl der Plattform und des Themengebiets eher eine Nischen-Zielgruppe an.

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Was spricht für eine PR-Agentur?

Zwei Flamingohälse bilden ein Herz

Diese Frage stelle ich nicht als Mitarbeiterin einer Agentur, sondern aus dem Blickwinkel der Unternehmens-PR, in der ich vor vibrio tätig war. Der Wechsel von der PR-Abteilung von Microsoft zur PR-Agentur vibrio war dabei nicht so ganz reibungslos:
Mein Werdegang hat nur fünf Stationen: Studium, PR-Agentur (für Apple), Pressestelle (Microsoft), Familie, PR-Agentur vibrio. Es war an Tag drei bei vibrio, als meine Kundin anrief. Compaq war das damals. Sie plauderte mit mir über einen großen Presse-Event, über die Location, das Catering und so weiter. Ich holte all meine Kreativität heraus, jazzte die Veranstaltung zu einem First-class-Event hoch. Am Ende war meine Kundin vollauf begeistert: „Klasse. So machen wir das. Dankeschön.“ Ich war auch sehr zufrieden mit dem Konzept, legte selig den Hörer auf und dachte: „Jetzt die Agentur briefen.“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis mir kalt und klar wurde: Agentur – das bin ja ich! Ich muss das jetzt alles selbst erledigen. Die Kolleginnen und Kollegen fanden das lustiger als ich.

Coverage motiviert Mitarbeitende

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Ein Krisenkommunikationsplan ist die Rettungsgasse auf der Cyber-Autobahn

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Krisenkommunikationsplan Rettungsgasse

Sie kennen die Situation: Stau auf der Autobahn. Irgendwo da vorne hat es gekracht. Und eigentlich sollten alle Fahrzeuge eine Rettungsgasse für den Notarzt, die Feuerwehr und die Polizei freihalten. Unfälle gibt es immer wieder. Das ist unvermeidbar. Aber man kann sich vorbereiten. Und wenn alle zusammenhelfen, lassen sich die schlimmsten Auswirkungen oft vermeiden. Eine Rettungsgasse zu bilden, ist gar nicht so schwierig. Und trotzdem versperren allzu häufig gedankenlose Pkw- und Lkw-Fahrer die rettende Spur. Wenn der Verkehr erstmal steht, ist es für komplizierte Rangiermanöver häufig zu spät. Vorausschauende Fahrer steuern ihr Fahrzeug schon vorsichtig zur Seite, wenn sich der Stau ankündigt. Sie sind vorbereitet. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil es mit Cybercrime-Attacken ganz genau so ist: Man kann sie nicht zuverlässig verhindern, aber man kann sich vorbereiten und so das Schlimmste verhindern. Kurz: Ein Krisenkommunikationsplan ist die Rettungsgasse auf der Cyber-Autobahn.

cybercrime

Cyberangriffe können jeden treffen – und sie treffen jeden

Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat sich die Anzahl der Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht:

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(Nicht nur) Zum Weltfrauentag: Wer in der PR erinnert sich noch an Mari Holmboe Ruge?

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Buchseite 12 Nachrichtenfaktoren (Galtung/Ruge)

Ich erinnere mich an sie, wobei ich zugegebenermaßen nicht wusste, dass „Ruge“ eine Frau ist und schon gar nicht, was sie eigentlich gemacht hat, außer das, für was ich sie bis heute kannte. Sie liegt bei mir immer in der Nähe des Schreibtischs, zusammen mit ihrem Kollegen Galtung. Und so kannte ich sie: als Galtung/Ruge, die Köpfe hinter den 12 Nachrichtenfaktoren.

Und, was ich immer schon sage, wer die 12 Nachrichtenfaktoren kennt und anwendet, hat in der PR eigentlich schon gewonnen. Und umgekehrt, wenn eine PR-Aussendung oder -Kampagne nicht erfolgreich war, findet man fast immer einige Nachrichtenfaktoren, die man nicht getroffen hat.

Über die Nachrichtenfaktoren in der PR habe ich in diesem Blog schon einmal vor acht Jahren geschrieben, aber sie haben trotz Internet in den genau 60 Jahren seit ihrer Veröffentlichung 1965 (Jubiläum!!!) nichts an ihrer Richtigkeit verloren.

Wer dahinter steht, war mir bis heute eigentlich nicht so klar. Berühmt ist natürlich wieder der Mann: Johan Galtung, Friedens- und Konfliktforscher, bis heute bekannt ist das von ihm gegründete Institut für Friedensforschung in Oslo. Zu Galtung gibt es auch eine einigermaßen umfassende deutsche Wikipedia-Seite mit vielen Links.

In seinem Schatten steht die Koautorin für die 12 Nachrichtenfaktoren Mari Holmboe Ruge. Über sie gibt es bei Wikipedia nur eine norwegische Seite. Im Springer-Verlag habe ich dann ein frei zugängliches Buch gefunden mit Interviews zur Gründung des Osloer Friedensforschungsinstituts. Sie gehörte zu den drei Gründerinnen und deshalb ist ihr ein Kapitel mit Interview gewidmet, das im Jahr 2018 geführt wurde. Sie wurde 1934 geboren (und lebt nach meinen Recherchen anscheinend noch), ihr Vater gehörte dem friedlichen Widerstand gegen die Nazis in Norwegen an. Johan Galtung war ein enger Freund der Familie.

Sie arbeitete an ihrer Magisterarbeit und Johan Galtung bereitete einen Artikel zur „Structure of Foreign News“ vor. Da am Friedensforschungsinstitut zu der Zeit keine Assistenzen arbeiteten, übernahm sie die ganze Arbeit der Codierung der Content-Analyse für seinen Artikel. In dem Interview betont sie ausdrücklich die für die 1960er Jahre ungewöhnliche Großzügigkeit von Galtung, der sie als Ko-Autor für seinen Artikel nannte. Und so ist sie heute, zumindest bei mir und wahrscheinlich bei anderen KommunikationswissenschaftlerInnen und akademisch ausgebildeten JournalistInnen, immer noch bekannt, wenn es um die Nachrichtenfaktoren nach Galtung/Ruge geht. Sie selbst ist nach wie vor engagiert in der Women’s International League for Peace & Freedom.

Leider gibt es kein frei verfügbares Foto von Mari Holmbie Ruge, aber in dem Blog des Osloer Friedensforschungsinstitut ist ein Interview mit ihr veröffentlicht, das auch zwei Bilder aus ihrem Privatarchiv enthält.

Bildnachweis: Titelbild, Fotozitat aus Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation, Frankfurt/Main 1989, S. 236

Digitalisierung in der Öffentlichen Verwaltung: Investition in die Markenbekanntheit lohnt sich

Schilderwald an einer Autobahn

Am Beispiel LANCOM Systems: „Quo vadis – Digitalisierung der Verwaltung in den ostdeutschen Bundesländern

Über die Digitalisierung in der Öffentlichen Verwaltung zu schreiben, hat den gleichen Charme, als würde man über die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn schreiben; eine zähe Geschichte. Seit 2017 gibt es das Onlinezugangsgesetz (OZG) mit Termin für die Fertigstellung 2022, seit 2024 gilt das OZG-Änderungsgesetz – im Übrigen ohne Termin. Klar ist, die Sache liegt im Argen. Selbst auf der Webseite des „Bundesministeriums des Innern und für Heimat“ ist zu lesen: „OZG-Umsetzung als digitale Großbaustelle.“ Das will schon was heißen, wenn die zuständige Behörde nur zurückhaltend Euphorie versprüht.

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Wird LinkedIn das „Facebook für Krawattenträger“?

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Ein „Facebook für Krawattenträger“ hat Max Muth in meiner geliebten Süddeutschen Zeitung mein ebenso geliebtes LinkedIn im vergangenen Dezember wenig charmant genannt. Aber stimmt das denn? Ist die ehedem so seriöse Plattform für Fach- und Führungskräfte aller Branchen wirklich so heruntergekommen wie das „ZDF der Social-Media-Kanäle“ (Kausch über Facebook)?

LinkedIn kann ja schon mal gar kein Facebook für Krawattenträger sein, weil es kaum noch Krawattenträger gibt, aber immerhin rund 20 Millionen LinkedIn Accounts allein in Deutschland. Und immer mehr von ihnen nutzen LinkedIn auch aktiv.

Die Top Voices auf LinkedIn

Natürlich suchen nach wie vor viele LinkedIndianer*innen über das zu Microsoft gehörende Netzwerk primär eine neue berufliche Position oder eben neue Mitarbeiter*innen. Oder sie wollen sich – beruflich – profilieren, am besten als sogenannte „Top Voice“ oder „Key Opinion Leader“. Einige wenige deutsche CEOs betreiben eine solche Kommunikationsstrategie relativ erfolgreich. Hervorzuheben sind vor allem Ola Källenius von Mercedes Benz, Christian Klein von SAP, Roland Busch von Siemens und Timotheus Höttges von der Deutschen Telekom. Diese vier führen aktuell das Ranking unter den deutschen DAX-CEOs auf LinkedIn an. Mit ihren 150 bis 270 Tausend Followern liegen sie aber Äonen hinter ihren US-amerikanischen Vorbildern wie Tim Cook von Apple und Satya Nadella von Microsoft, die mit jeweils rund 14 Millionen Followern auf LinkedIn uneinholbar vorne liegen.

Die Amerikaner sind ganz allgemein nicht nur aktiver, sondern auch meinungsfreudiger auf LinkedIn. Und „meinungsfreudiger“ heißt häufig auch „mutiger“: Sie schreiben bereitwilliger über Politik und Privates und publizieren öfter mal Meinungen und Deinungen, nicht gleich so spontan wie Donald aus dem Spielzimmer des Weißen Hauses auf Truth Social, aber doch in einer Form, die schon mal zum Widerspruch auffordert und im Ton – sagen wir mal – „markant“ ist.

Auch auf LinkedIn werden die Zeiten härter

Und da wird dann natürlich der Übergang zu Facebook fließend. Max Muth stört das:

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