Ergebnisse einer Journalisten-Umfrage: Der Trend geht zu hybriden Pressekonferenzen

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hybride pressekonferenz

Immer mehr Stühle bei Pressekonferenzen bleiben leer. Journalist*innen kommen nicht mehr. Sie wollen sich online in Konferenzen einwählen. Sie kommen ja auch immer seltener in ihre Redaktionsbüros, sondern arbeiten von zuhause. Deshalb haben wir gemeinsam mit Lünendonk & Hossenfelder vor einigen Wochen eine Umfrage unter Medienvertretern zur Zukunft von Pressekonferenzen durchgeführt. Wir wollten wissen, welche Zukunft klassische Pressekonferenzen und Live-Veranstaltungen mit Medienvertretern künftig noch haben. Und wir wollten wissen, welche Zukunft klassische Redaktionsbesuche eigentlich noch haben: Macht es Sinn, Redakteur*innen für Interviews zu besuchen? Oder bevorzugen Medienvertreter vielleicht heute eher das Interview per Zoom, Teams oder Telefon? Und gibt es Unterschiede zwischen Journalist*innen von Print- und Online-Medien bei der Einschätzung von Online-Veranstaltungen und -Tools?

Die Ergebnisse sind spannend. Lesen Sie selbst:

Die Zukunft gehört hybriden Veranstaltungsformaten. Die alte Pressekonferenz ist tot.

Die klassische Pressekonferenz ist tot! Der Trend geht ganz eindeutig zu hybriden Veranstaltungsformaten. Journalist*innen wollen selbst entscheiden, ob sie zu einer Presseveranstaltung vor Ort kommen oder sich lieber per Video-Schalte einwählen wollen.

Die meisten der von uns befragten Journalist*innen bevorzugen heute schon Online-Konferenzen. Dies deckt sich mit unseren Erfahrungen. Auch ihre Erwartungshaltung für die Zukunft geht eindeutig in Richtung auf hybride oder Online-Events:

Interessant ist ein Blick auf die Herkunft der Medienvertreter: Freie Journalist*innen gehen noch vergleichsweise lieber auf Live-Events als ihre fest angestellten Kolleg*innen. Immerhin 40 Prozent der „Freien“ bevorzugen Präsenz-Veranstaltungen. Bei fest angestellten Journalist*innen in leitenden Funktionen sind es gerade mal 20 Prozent, bei sonstigen fest Angestellten gar nur 25 Prozent. Je weiter „oben“ fest angestellte Redakteur*innen in der Verlagshierarchie angesiedelt sind, desto weniger können sie mit Online-Formaten anfangen. Leitende und Chefredakteur*innen gehen eher noch als „normale“ Journalisten*innen auf Live-Events. Ob sie mit der Technik noch nicht so recht klar kommen?

Wenig überraschend ist sicherlich, dass Mitarbeiter*innen von Online-Medien Online-Konferenzen noch stärker als ihre Print-Kollegen bevorzugen:

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Kostenlose Pressemitteilung jetzt erstellen lassen – Künstliche Intelligenz à la ChatGPT machts möglich

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Arm rechts ausgestreckt, Daumen nach oben, tiefblau aber transparent, inliegend ahnt man mechanische Gelenke

Sie glauben nicht, dass Sie eine kostenlose Pressemitteilung bekommen können? Ist aber so! Wo? Nicht bei uns, noch nicht jedenfalls. Oder zumindest nur zum Teil, nicht oft, aber immer öfter. Künstliche Intelligenz wird es möglich machen, vielleicht schon bald.

Das Social Web überschlug sich wieder mal; trotz Mastodon ist der Hype-Anzeiger immer noch Twitter. Und die ganz frühen Adaptoren hatten wieder mal eine neue Spielwiese gefunden: Open AI, genauer gesagt ChatGPT. Eine Flut von Ergebnissen, die die Künstliche Intelligenz erzeugt hatte, brach in meine Timeline ein: Gedichte, Webseiten, Flirtbriefe, Programme, Computerspiele, Rezepte, Hausaufgaben und sogar Besprechungsprotokolle und Verträge. Alle erstellt nach wenigen Stichworten oder einfachen Eingaben von einer Künstlichen Intelligenz, KI. Und wenn man sich einige der Beispiele genauer ansah, konnte man durchaus beeindruckt sein. In dem Bewusstsein, dass man es mit Maschinentexten zu tun hat, kommen sie einem etwas hölzern und gestelzt, seltsam unpersönlich vor, aber scheinbar (!) korrekt und vor allem stilistisch akzeptabel.

Im Moment leider überlastet… Chat.openai.com

Tadellose Pressemitteilung dank KI

FOR IMMEDIATE RELEASE  Linux Operating System for Enterprises and Big Organizations  New York, NY – April 15, 2021 – Linux Corporation today announced the launch of its new Linux Operating System, designed specifically for enterprises and big organizations. The new OS is based on open source technology, making it easier to customize and expand.  The Linux Operating System offers a wide range of features that make it perfect for large-scale operations. It includes high-level security, scalability, and stability. It also comes with built-in support for multiple users and applications, making it ideal for large-scale setups.  In addition, the OS is designed to be easy to use, with a modern interface and intuitive design. It’s also highly customizable and extensible, allowing users to customize the experience in a way that works best for them.  „We are thrilled to launch this new Linux Operating System,“ said Linux Corporation CEO, John Doe. „We believe it will revolutionize the way enterprises and big organizations operate, allowing them to take advantage of the latest technology with an easy-to-use and secure platform.“  Linux Corporation will be providing full technical support for the new OS. For more information about the Linux Operating System, please contact

Unverändert übernommen von Quelle und Urheber: OpenAI ChatGPT

Das Briefing war überschaubar – so wir es nicht mögen, aber gelernt haben, damit umzugehen. Und ohne ein Wort davon zu erwähnen, suchte sich die KI die besten Argumente zusammen. Natürlich kann man jetzt keine tiefgehende Produktvorstellung erwarten, denn das Produkt gibt es ja gar nicht, aber selbst mit diesen relativ wenigen Stichworten hat die KI das Wesentliche einer Pressemitteilung erzeugt.

PR lügt (manchmal durch Weglassen)

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Geschickte - und unfaire - PR ist, wenn sie nicht mit allen Zahlen herausrückt. Beispiel gefällig? Gestern machte eine dpa-Mitteilung über ein klassisches "social gap" - die Internet-Abstinenz der Senior*innen - die erfolgreiche Runde: "Tatsächlich sehen viele Ältere jedoch keinen Nutzen oder keinen Bedarf, sich das Internet zu erschließen. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des IT-Unternehmens Avast gaben das 47 Prozent der mindestens 75 Jahre alten Offliner als einen Grund für ihre Internet-Abstinenz an." Die dpa-Meldung wurde in zahlreichen großen Medien zitiert, in der Süddeutschen Zeitung ebenso wie in der ZEIT. Es wird darauf verwiesen, dass sich viele ältere Menschen nicht ins Internet trauen, weil es ihnen an Unterstützung durch erfahrene Anwender fehlt. "Laut der Forsa-Umfrage könnten sich 27 Prozent der älteren Nicht-Internetnutzer vorstellen, sich in die digitale Welt vorzuwagen - wenn sie Hilfe und Unterstützung von anderen Menschen bekämen." "Das Erfahrungsgefälle führe zur vielzitierten digitalen Kluft innerhalb der Bevölkerung." Alles gut uns schön. Und natürlich ist die Verlagerung von immer mehr Dienstleistungen ins Internet ein Problem für die Menschen, die keinen Anschluss finden ins digitale Zeitalter. Dieses Problem kennen und diskutieren wir schon lange. Zur einer klaren Sicht der Dinge gehört aber doch die Quantifizierung des Problems: Wie viele Senior*innen nutzen das Internet? Wie viele drohen wirklich abgeschnitten zu werden? Diese Zahlen fehlen komplett in der Meldung. Sieht man sich die letzte allgemein bekannte Umfrage von Forsa an, dann ist man doch verblüfft: 49 % der Senior*innen, die 75 Jahre oder älter sind, nutzen das Internet täglich. Noch einmal 15 % nutzen es mehrmals pro Woche. "Nur" 25 % nutzen es gar nicht. Das ist die Wahrheit "hinter" der dpa von gestern. Von diesen 25% "Offlinern" wird jede*r zweite über Familienangehöre oder Freunde indirekt online versorgt. Nur um das klar zu stellen: Jede*r einzelne Senior*in, der/die heute durch die Schließung von Filialbanken und Geschäften und die Verlagung von Dienstleistungen ins Internet an Lebensqualität einbüßt ist eine Herausforderung, der wir begegnen müssen. Aber die zitierte dpa-Meldung ist ein schöner Beleg für schlechte und irreführende, weil nicht komplette PR. Würde man aufzeigen, wie weit die Digitalisierung unter Senior*innen heute schon fortgeschritten ist, wäre die Pressemeldung vermutlich nicht von der dpa aufgegriffen oder zumindest nicht so breit abgedruckt worden. So funktioniert - leider - manchmal PR.

PR lügt, wenn sie nicht mit allen Zahlen herausrückt. Zumindest erweckt sie einen falschen Eindruck oder zeichnet ein verzerrtes Bild. Beispiel gefällig?

Gestern machte eine dpa-Mitteilung über ein klassisches „Social Gap“ – die Internet-Abstinenz der Senior*innen – die erfolgreiche Runde:

„Tatsächlich sehen viele Ältere jedoch keinen Nutzen oder keinen Bedarf, sich das Internet zu erschließen. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des IT-Unternehmens Avast gaben das 47 Prozent der mindestens 75 Jahre alten Offliner als einen Grund für ihre Internet-Abstinenz an.“

Diese dpa-Meldung wurde in zahlreichen großen Medien zitiert, in der Süddeutschen Zeitung ebenso wie in der ZEIT. Es wird darauf verwiesen, dass sich viele ältere Menschen nicht ins Internet trauen, weil es ihnen an Unterstützung durch erfahrene Anwender fehlt.

„Laut der Forsa-Umfrage könnten sich 27 Prozent der älteren Nicht-Internetnutzer vorstellen, sich in die digitale Welt vorzuwagen – wenn sie Hilfe und Unterstützung von anderen Menschen bekämen. … Das Erfahrungsgefälle führe zur vielzitierten digitalen Kluft innerhalb der Bevölkerung.“

Alles gut uns schön. Und natürlich ist die Verlagerung von immer mehr Dienstleistungen ins Internet ein Problem für die Menschen, die keinen Anschluss finden ins digitale Zeitalter. Dieses Problem kennen und diskutieren wir schon lange.

Zur einer klaren Sicht der Dinge gehört aber doch die Quantifizierung des Problems:

  • Wie viele Senior*innen nutzen das Internet?
  • Wie viele drohen wirklich abgeschnitten zu werden?

Diese Zahlen fehlen komplett in der Meldung.

Sieht man sich die letzte allgemein bekannte Umfrage von Forsa an, dann ist man doch verblüfft:

  • 49 % der Senior*innen, die 75 Jahre oder älter sind, nutzen das Internet täglich. Noch einmal 15 % nutzen es mehrmals pro Woche.
  • „Nur“ 25 % nutzen es gar nicht.

Das ist die Wahrheit „hinter“ der dpa von gestern. Dann muss man sich ja nochmals hinzudenken die vielen betagten Menschen, die gesundheitlich weder in der Lage sind das Internet zu nutzen, noch entsprechende nicht-virtuelle Dienstleistungen oder Kommunikationskanäle. Außerdem wird jede*r zweite „Offliner“ über Familienangehöre oder Freunde indirekt online versorgt. Da bleiben dann nicht mehr sehr viele „digital abgehängte“ Senior*innen.

Nur um das klar zu stellen:

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Genderstern und Doppelpunkt: Wem gehört die Sprache?

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Gender 2

„Fräulein – wo bleibt mein Zigeunerschnitzel?“ Wenn Sie jetzt noch weiterlesen, dann hab ich es schon fast geschafft. Dann gehören Sie zu meinen ganz treuen Lesenden. dann verzeihen Sie mir wohl fast alles. Denn man kann sich heute vieles erlauben, eine kleine oder große Steuerhinterziehung, die eine oder andere Menschenschändung – aber bitte Katzen verschonen -, politische Despoten hofieren, geht alles. Wichtiger, als Sitten-, Finanz- und Moralwächter*innen sind die Sprachwächter*innen.

Und nun glauben Sie bitte nicht, dass ich Sprache nicht schätzen würde. Mitnichten und mitneffen. Wer die Sprache hat, hat die Macht.  Wer das Neusprech beherrscht, der herrscht in Ozeanien. Ich hab meinen Orwell gelesen. Und nicht nur den.

Sprache hat Gewalt und kann eine Zumutung sein. Nehmen wir nur die Sprache der Rechten, nein, nicht des Rechts, die auch, ich meine der Rechten, der ganz Rechten, der AfD. Schließlich geht es mir heute um ein mir wirklich wichtiges Thema, um Sprache, genauer um Gendersprache, und darum, wer mir vorschreiben will, ob ich ein Sternchen setzen darf oder nicht. Und anhand der AfD kann man das wunderbar erklären, auch wenn deren Sprache einmal mehr eine Zumutung ist. Also mute ich Ihnen das jetzt zu. Aber nach dem Zigeunerschnitzel sind Sie das ja schon gewohnt.

Von den Versuchen der AfD das Gender-Sternchen zu verbieten

„Die Verwendung der sogenannten ‚gendergerechten Sprache‘ führt zu einer unnatürlichen Verunstaltung der deutschen Sprache, durch welche ihre Verständlichkeit erheblich eingeschränkt wird.“ (Drucksache 19/30964) So begründete die Fraktion der rechtsradikalen AfD am 22. Juni 2021 ihren Antrag im Deutschen Bundestag auf eine Unterlassung einer gendergerechten Sprache durch die Bundesregierung. Gendern sei eine „unnatürliche Verunstaltung der deutschen Sprache“.

Dieser Antrag wurde abgelehnt. Mit JA stimmten nur Mitglieder der AfD. Mitglieder anderer Parteien stimmten entweder mit NEIN oder stimmten nicht ab. Zwei nennenswerte Ausnahmen gab es: Zwei Mitglieder der FDP immerhin enthielten sich bei diesem Antrag der Rechtsextremen: Alexander Kulitz und Alexander Müller wollten der These von der unnatürlich Verunstaltung nicht widersprechen. Ich nenne die beiden Namen mal. Bewusst.

In einem zweite Antrag zog sich die AfD am 25. Juni auf das Argument der schlechten Lesbarkeit zurück (Drucksache 19/30965):

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Verflixt! Die Redaktion will ein Portraitfoto vom Autor

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Professionelles Portraitfoto

Sie haben einen fachlich fundierten Text geschrieben. Sie behandeln ein spannendes Thema, geben wertvolle Einsichten. So wertvoll, dass ein Fachmedium sie veröffentlichen will. Doch kurz davor mailt die Redaktion: „Ich brauche bitte ein Portraitfoto vom Autor.“ Tja, Ihr aktuellstes Foto stammt aus dem Jahr 2015. Nicht nur die Mode hat sich verändert, auch Sie selbst sind reifer oder sagen wir lieber „professioneller“ geworden als es auf dem alten Bild rüberkommt. Jetzt ist guter Rat teuer.

Das Portraitfoto zwischen Tür und Angel

Als PR-Berater weisen wir unsere Kunden immer darauf hin, wie zentral die Bild-PR für die Unternehmenskommunikation ist, und welche wichtige Rolle Menschen in der Bild-PR spielen. Das Portraitfoto ist ein Grundbaustein der Öffentlichkeitsarbeit. Man kann sie auch schnell mal „draußen im Flur“ schießen – inzwischen sind Smartphone-Kameras so ausgereift, dass brauchbare Bilder entstehen können. Aber dazu braucht es ein bisschen Know-How. Einfach nur draufhalten, wird selten ein gutes Ergebnis liefern. Achten Sie zum Beispiel auf folgende Punkte:

Vorbereitung

  • Tragen Sie zum Fototermin kontrastierende Kleidung.
    Vermeiden Sie kleinteilige Muster, um ein „Flackern“ bei der Darstellung zu vermeiden.

Präsentation

  • Gesichtsausdruck: Lächeln ist beim Portraitfoto immer gut, ein leicht schräger Kopf und eine nach vorn geneigte Schulter auch.
  • Wenn man beim Lächeln Zähne zeigt, ist das sympathischer als ohne. Wenn Ihr Lächeln zu breit und unseriös wirkt, hilft es, mit der Zunge von hinten gegen die Zähne zu drücken.
  • Das beste Lächeln gelingt mit Emotion. Denken Sie an etwas Schönes, Witziges, eine angenehme Erinnerung.
  • Authentisches Lächeln umfasst auch die Augen. Um natürlicher zu wirken, könnte es helfen, wenn Sie die unteren Augenlider ein wenig anspannen.

Location

  • Suchen Sie sich einen ruhigen Hintergrund für Ihr Portraitfoto, nach Möglichkeit mit etwas Distanz.
  • Wenn Sie direkt vor einer weißen Wand stehen, und das Licht von vorne kommt, führt das zu unerwünschten Schatten.

Licht

  • Fotografieren Sie am besten bei Tageslicht, aber nicht direkt in der Sonne, und verzichten Sie auf Blitz bzw. starke Lampen o.ä. Hilfsmittel.
  • Kunstlicht kann die Farben verfälschen, Blitz und Strahler sorgen für harte, unschöne Schatten und hohe Kontraste.

Technik

  • Achten Sie auf einen Kamerastandpunkt auf Augenhöhe.
  • Wählen Sie einen leichten Telemodus, ca. 2-fache Vergrößerung (90 mm).
  • Legen Sie den Schärfepunkt auf die Augen.

Ausschnitt

  • Lassen Sie den Ausschnitt so wählen, dass rund um den Kopf genügend Platz bleibt, um das Bild auf alle Formate in Quer- oder Hochformat hin zuzuschneiden.

Nachbearbeitung

  • Versenden Sie Bilder, deren Ausschnitt etwas größer ist als gewünscht; dann kann das Medium die passende Größe besser erreichen, ohne Ihren Kopf zu beschneiden.

Die vollständige Liste unserer Tipps für gute Portraitfotos gibt es als kompaktes PDF zum Teilen hier:

35+1 Tips für  medientaugliche  Portraitfotos

Image by Angelo Esslinger auf Pixabay (https://pixabay.com/users/whitesession-4645995/).

Plötzlich Springer-Reporter

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WELTkompakt

Rückblick: Vor 10 Jahren wurde ich plötzlich Journalist einer Springer Zeitung. Ausgerechnet Springer! Ich SPIEGEL-Leser und Wallraff-Fan. So schnell kann es gehen. Und das kam so:

Springers Aushängeschild WELT hatte eine Reihe „Edel-Blogger“ eingeladen eine Ausgabe der WELTkompakt zu gestalten. Unter den Eingeladenen befand sich auch die Redaktion des Blogs „Czyslansky„, den ich gemeinsam mit meinen Freunden Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Alexander Pfitzinger (ja, der Anti-BILD-Blogger), Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte gegründet hatte. Während auf Twitter und in einschlägigen alternativen Gazetten diese Aktion heftig kritisiert wurde (ich berichtete auf unserem Blog), waren wir der Einladung ohne große Diskussion freudig gefolgt. Meine Freunde fuhren nach Berlin, ich konnte zwar nicht vor Ort dabei sein, beteiligte mich aber mit einem Beitrag über „Sterbende Netze. Warum wir schließlich alle ins Gesichtsbuch eingehen werden“ an der Sonderausgabe der WELTkompakt.

czyslansky Blog

Ich habe vor zehn Jahren behauptet, dass von den vielen sozialen Netzwerken am ende wohl nur zwei oder drei Netzwerke übrig bleiben werden, darunter Facebook und LinkedIn und die zahlreichen regionalen Netzwerke keine Chance mehr haben würden. So falsch lag ich wohl nicht. Von Chatrooms und Bilderdiensten war nicht die Rede.

Die WELTkompakt war für uns ein Spiel, für Springer ein Experiment

Für den Springer-Verlag war die Sonderausgabe der WELTkompakt ein mutiges Experiment. Das formulierte der Verlag jedenfalls in einer Presseerklärung.

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Lannert oder Leitmayr im Landgericht Stuttgart? Die Schwäbische Invasion in München – ein Tatort in drei Akten

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Filmarbeiten vor der Landgericht-Fassade des Bayerischen Rundfunks

Schauen wir in nordwestlicher Richtung aus unseren Bürofenstern, dann blickten wir noch vor Kurzem auf die imposante Fassade des BR-Hauptfunkhauses in München, in dem der Bayerische Rundfunk seine Hörfunkprogramme produziert. Doch jetzt entfaltete sich hier ein Drama, das uns an die schwäbische Invasion von Berlin erinnerte. War die Landeshauptstadt das nächste Ziel? Waren gar einige unsere Kolleginnen schwäbische Schläfer? Es folgte ein Thriller in drei Akten.

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Vertrauen in der Kommunikation als Ziel

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Vertrauen in der Kommunikation

Die Kommunikationsarbeit hat in den vergangenen Jahren erhebliche Veränderungen durchlebt. Für PR-Agenturen ebenso wie für Kommunikations-Verantwortliche in Unternehmen bedeutet die Digitalisierung: Wenn sie Vertrauen in der Kommunikation schaffen wollen, müssen sie ihre Arbeit konstante neu ausrichten. Dies betrifft

  • die Zielgruppen (man denke an die Dynamik der sozialien Medien)
  • die Kanäle (vom postalischen Versand der Pressemitteilung hin zum Live-Stream der PK)
  • die strategischen Ziele (insbesondere, wenn es um die Verknüpfung von Marketing und Sales geht)

Höchst interessant sind deswegen die Ergebnisse des groß angelegten, jährlichen European Communication Monitor (ECM). Er untersucht in der aktuellen, elften Auflage die Einstellung von Kommunikations-Profis in 22 europäischen Ländern. Gefragt sind:

  • ihre Einschätzung des Vertrauens, das ihnen entgegen gebracht wird,
  • stratgiesche Herausforderungen der Branche,
  • der Einfluss von AI,
  • Prozesse zur Erstellung von Inhalten,
  • Gehälter
  • Merkmale herausragender Arbeit

Er ist mit 130 Seiten umfangreich genüge für die ausgiebige Lektüre, zwei Punkte möchte ich aber herausstellen.

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Neu: Aktuelle Nachrichten über Themen, Technik, Trends

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newsroom

Wir, die Social-Media- und PR-Agentur vibrio, bietet Journalisten, Bloggern und anderen Influencern ab sofort einen neuen Newsroom zur Recherche an. Wir fokussieren auf Neuigkeiten unserer Kunden, bieten aber auch Hintergründe zu Trendthemen und Innovationen. Wir informieren in Text und Bild, manchmal auch in Ton und Film, über viele Themen und Branchen:

• Internet der Dinge (IoT)
• Embedded Computing
• Industrie-IT
• Sicherheit
• Hygiene in Waschräumen
• E-Commerce-Shop-Systeme
• E-Mail-Marketing
• Fälschungsschutz bei Medikamenten
• Originalitätsschutz bei Ersatzteilen in der Automotive-Branche
• Software zur Kalkulation von Produktkosten
• Hifi und High-End
• und Vieles mehr.

Wir haben den Newsroom eingerichtet, obwohl unsere Firmenkunden oft auf ihren Webseiten oder Blogs publizieren. Als Agentur sind wir damit nicht immer die erste Quelle. Klar.

Dennoch liegt uns dieser Service am Herzen, denn Alles, was wir tun, tun wir für die publizierenden Kollegen in Medien jeder Couleur – Print, Online, Rundfunk, Blogs und Social-Media.

Das Online-Pressezentrum richtet sich an Publizisten, die zu bestimmten Unternehmen, Produkten oder nach Themen recherchieren. Deshalb gilt:

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media innovation camp: die Suche nach dem heiligen Gral geht weiter

media innovation camp

Insgesamt kamen am Freitag auf dem media innovation camp #micmuc des Media Lab Bayern, das am 22./23. März 2019 bei Google in München stattfand, 25 Sessions aus ca. 180 Teilnehmern zustande. Das Camp orientierte sich streng am Barcamp-Format. Erstaunlich war, dass nur wenige Angebote zusammengefasst wurden und dass tatsächlich alle Anbieter die Chance erhielten, ihr Thema unterzubringen. Naturgemäß kann man kaum 25 Sessions besuchen, selbst zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag fallen bereits schwer, wenn man sich in den Pausen oder beim Raumwechsel verquatscht. Deshalb möchte ich gar nicht erst versuchen, hier eine inhaltliche Zusammenfassung vorzunehmen. Ich möchte nur ganz kurz anhand des Gesehenen und Gehörten ein Stimmungsbild vermitteln. Meine Eindrücke beziehen sich dabei sowohl auf Sessions, die ich besuchte, als auch auf die Gespräche zwischen den Sessions, in den Pausen und auf der Party.

Kein Flugtaxi für Medien in Sicht

Spoiler – also die Essenz oder das Fazit gleich zu Beginn. Die klassischen, werbefinanzierten Medienhäuser tun sich mit der Digitalen Transformation weiterhin schwer. Wer auf diesem Barcamp auf die erleuchtende Idee hoffte, um für seine gedruckte Zeitung oder seinen Sender das Überleben bis ins nächste Jahrhundert zu sichern, war fehl am Platze. Lina Timm, Directorin des Media Lab, die das Barcamp moderierte, stellte auch gleich in der Eröffnungsrede fest, dass „der heilige Gral“ für Medien noch nicht gefunden sei. Selbst dem bayerischen Medienminister Florian Herrmann fehlte auf die treffende Frage (Chapeau für diese Frage Lina) nach dem „Flugtaxi für die Medien“ die konkrete Antwort, obwohl die CSUler doch sonst so redefreudig sind bei dem Thema. Alte Geschäftsmodelle, die noch nicht tot sind, bringen Medien nach wie vor Geld, sichern das Überleben – neue Geschäftsmodelle, die auch nur annähernd die Werbeerlöse der alten erzielen könnten, lassen aber weiter auf sich warten.

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