Warum Webinar nicht gleich Webinar ist

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Hörsaal in einer Universität

In meinem letzten Beitrag zur Jahresplanung für das Marketing 2024 habe ich Webinare als einen Baustein genannt. Wie Webinare als Vertriebsinstrument in der Praxis funktionieren, blieb offen. Das reicht nun dankenswerterweise Joachim Graf, Hightext-Herausgeber und unter anderem bekannt durch iBusiness, ONEtoONE und den Versandhausberater, kurzweilig nach.

Von Joachim Graf

Joachim Graf

„Webinare und ihre eingedoste Version Webcast sind ein hervorragendes Mittel für Unternehmen, um Leads zu generieren. Der Vorteil: Man verwendet das im Unternehmen vorhandene Wissen, um ein Inhaltsformat anzubieten und damit Leads einzusammeln.

So funktionieren die Varianten in der Praxis:

Angenommen, ich bin Al Terego und Marketingleiter der Dings AG, Weltmarktführer für Seitenwindvergaser. Und Jupp aus dem Vertrieb hat bei der letzten Vorstandssitzung gesagt: „Al, unser Salesfunnel ist leer, tu‘ mal ausnahmsweise was Sinnvolles mit deinen Marketingjungs und -mädels und besorge mir potenzielle Neukundenadressen.“ Ich schlucke den fiesen Teil seiner Bemerkung herunter und gehe ans Werk. 

Ich werde einfach ein Webinar organisieren. Das geht mit qualifizierten Leads am schnellsten – zu einem erträglichen Preis. Jupp wollte Neukundenadressen, also werde ich aus meinem Webinar-Werkzeugkasten das dritte meiner Werkzeuge ziehen. Aber der Reihenfolge nach. In meinem Wörterbuch „Vertriebi-Sprech – kompetentes Marketing“ stehen drei Übersetzungen:

1. Jupp (Wunsch aus dem Vertrieb): „Die Kunden reagieren nicht, wir brauchen neue Touchpoints“

Übersetzt: Aktive Kunden dazu zu motivieren, dass sie zum Beispiel für Upselling offen sind. Dazu muss man einen Touchpoint schaffen. Sprich, einen Anlass für ein Gespräch bieten.
Position in der Customer Journey: Hinten, also bei Kaufentscheidung/Abschluss
Maßnahme: Ein Webinar auf der eigenen Website mit einem produktnahen Servicethema. In unserem Beispiel: „Wie Sie Ihre Seitenwindvergaser-App im Fuhrpark optimal nutzen.“
Kosten/Aufwand: Referent aus dem Kundenservice/Vertrieb oder Produktmanagement, interne Mailings/Calls zur Einladung, Kontakt der Teilnehmenden nach Webinar-Ende durch Sales
Leadmenge: 5-30

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Themen für PR und Marketing nutzen

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Themenwolke auf schwarzem Hintergrund

Unternehmen und Organisationen sind gesellschaftlich relevante Akteure, die den öffentlichen Diskurs begleiten und kommentieren dürfen und sollten. Aktuell finden solche Debatten zu Themen wie der Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der öffentlichen Verwaltung statt. Anbieter von geeigneten Produkten, Lösungen und Dienstleistungen können sich auf verschiedenen Wegen zu Wort melden. Ein heißes Thema ist seit mehreren Jahren die NIS-2-Gesetzgebung, die in der IT-Community diskutiert wird. Sie ist aber auch für Business-Entscheider ein wichtiges Thema, schließlich übernehmen Geschäftsführer und Vorstände die Verantwortung für die Umsetzung der Richtlinie. Am Beispiel von NIS-2 werfen wir einen Blick auf die Möglichkeiten für themenzentrierte PR und Marketing.

NIS-2 – was ist das?

NIS-2 hat das Ziel, ein hohes Cybersicherheitsniveau innerhalb der EU zu schaffen. NIS steht für Netz- und Informationssystemsicherheit. Es ist eine EU-Richtlinie, die am 16.01.2023 in Kraft getreten ist und bis Oktober 2024 in den Ländern umgesetzt werden muss. Sie sieht für viele Unternehmen und Institutionen verpflichtende Sicherheitsmaßnahmen und Meldepflichten vor. In Deutschland liegt seit Juli 2023 ein Gesetzentwurf des Bundesministeriums des Innern zur Umsetzung vor, das sogenannte NIS-2-Umsetzungs- und Cybersicherheitsstärkungsgesetz (NIS-2UmsuCG). Es soll voraussichtlich im März verabschiedet werden und im Oktober 2024 in Kraft treten.

Erweiterter Geltungsbereich

Die Richtlinie betrifft dann nicht mehr nur Kritische Infrastrukturen (KRITIS), also Organisationen oder Einrichtungen mit großer Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Sie gilt auch für Unternehmen und Organisationen, die privat oder öffentlich sind, mindestens 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder einen Jahresumsatz und eine Jahresbilanz von mindestens zehn Millionen Euro aufweisen oder – unabhängig von ihrer Größe – für die Sicherheit der digitalen Infrastruktur oder der öffentlichen Verwaltung von Bedeutung sind.

Betroffene Branchen

Die Unternehmen und Institutionen werden 18 Sektoren zugeordnet. Dabei wird zwischen Sektoren mit hoher Kritikalität und sonstigen kritischen Sektoren unterschieden. Zur ersten Kategorie gehören die Sektoren Energie, Abwasser, Verkehr, digitale Infrastruktur, Bankwesen, Verwaltung von IKT-Diensten (Informations- und Kommunikationstechnologie), Finanzmarktinfrastrukturen, öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen, Raumfahrt und Trinkwasser. Zu den sonstigen kritischen Sektoren zählen Post- und Kurierdienste, Abfallwirtschaft, verarbeitendes Gewerbe und Hersteller von Waren, Anbieter digitaler Dienstleistungen, Forschung, Produktion, Herstellung und Handel mit Chemikalien sowie Produktion, Verarbeitung und Vertrieb von Nahrungsmitteln.

Persönliche Haftung

Nun stellt sich die Frage, was betroffene Unternehmen und Organisationen tun müssen. Die kurze Antwort lautet: Risikomanagementmaßnahmen für Cybersicherheit einführen. Diese werden umfassend und tiefgreifend sein und verlangen die Berichterstattung über Vorfälle, regeln Meldepflichten, Aufzeichnungen und Nachweise, technische Maßnahmen, Governance Leitungsorgane und strengere Kontrollen. Diese Umsetzungen sind wichtig, da Cyberangriffe heute zu den größten Geschäftsrisiken zählen und Geschäftsführer und Vorstände in die Verantwortung genommen werden. Sie sind für die Überwachung und Umsetzung in ihren Unternehmen verantwortlich und haften persönlich für Risiken und entstandene Schäden. Die Umsetzung der behördlichen Aufsicht wird durch Sicherheitsaudits in regelmäßigen Abständen überwacht und bei Verstößen drohen hohe Bußgelder. Die Auswirkungen des NIS-2-Umsetzungsgesetzes werden dann in weiten Teilen der deutschen Wirtschaft zu spüren sein.

Chancen für PR und Marketing

In Kenntnis der Richtlinie können sich betroffene Unternehmen und Institutionen dazu positionieren. Die Voraussetzung dafür ist, dass sie als Hersteller und Anbieter tatsächlich mit ihren Produkten, Lösungen und Dienstleistungen oder als Analysten zum Thema beitragen können.

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Jahresplanung Marketing 2024: schön und gut

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Ein Steg fuehrt ueber ein klares tuerkisfarbenes Wasser am Strand. Strohhuetten stehen am Rand.

Bei vibrio wird zurzeit recherchiert und konzipiert als gäbe es kein Morgen – Themenpläne, Messen und Kongresse, Fokus-Themen und natürlich wird analysiert was war, um zu wissen, was sein wird. Am Ende soll die Roadmap für das Marketing einen so schönen Weg beschreiben wie unser Titelbild. Das ist das Ziel.
Weil wir unsere Leserinnen und Lesern immer gerne einen Blick hinter die Kulissen der Agentur werfen lassen, habe ich zusammengefasst, was hier so im Rahmen der Planung für integriertes Marketing berücksichtigt wird und was auch Sie für Ihre Roadmap 2024 evaluieren könnten. Dieser Werkzeugkasten ist prall gefüllt und mag ein Quell der Anregungen sein.

Die Qual der Wahl

Das Kommunikationsgeschäft ist so individuell wie das Unternehmen selbst. Das fängt bei der Positionierung im Markt an und hört bei der Größe des Marketingetats auf. Die größte und schwerste Denk-Arbeit müssen kleine und mittlere Firmen leisten: wenig Personal und immer zu wenig Geld. Man muss sehr genau prüfen, was durchgeführt wird. Experimente mit neuen Ideen und Konzepten sind nur schwer durchzuboxen. Schließlich soll jede Aktion garantiert wirken. Wie will man da den Marketing-ROI von Jahr zu Jahr steigern?

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Das war die EMO 2023, die Messe für Dings, äh … Roboter, und … äh … Automatisierung, Vernetzung in der Fabrik, Nachhaltigkeit in der Produktion und so …

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EMO Hannover 2023

Das war sie also, die EMO in Hannover. Ich habe sie mir genau angesehen. Einen ganzen Tag lang. 1.850 Aussteller, rund 70 Prozent aus dem Ausland, darunter viele aus der Türkei, aus China, den Niederlanden, Italien und aus Polen. 92.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher, rund 30.000 von ihnen kamen aus Asien. Ein intensiver Duft von Pizza und süß-saurem Schweinefleisch durchzog mittags die Hallen. Nicht leicht, die Übersicht zu behalten. Nicht einfach, herausfinden, was der Schwerpunkt dieser Messe war.

 

Digitalisierung, Vernetzung und Nachhaltigkeit

Klar, die großen Trendthemen waren Digitalisierung, Vernetzung, immer wieder KI, Nachhaltigkeit und überall schwenkten Roboter ihre dünnen Ärmchen wild entschlossen herum und griffen nach imaginären Schräubchen und Klötzchen. Aber was ist diese Messe eigentlich? Irgendwo in den Tiefen der Website findet man den selbstgestellten Anspruch der Messeveranstalter die Weltleitmesse der Fertigungsindustrie zu sein.

 

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Die EMO fand nicht statt – jedenfalls nicht in den Leitmedien

Ich war offen gestanden bei meinem Besuch dann aber doch ein wenig enttäuscht. Die Fertigungsindustrie, der Maschinenbau, Industrie 4.0, IoT, das sind doch alles Themen, die für unsere gesamte Gesellschaft, für unsere Wirtschaft, für die internationalen Handelsbeziehungen von so entscheidender Bedeutung sind, dass sich nicht nur die unmittelbar betroffenen Unternehmen damit auseinandersetzen müssen, sondern dass es darum geht, was diese Branche zur Lösung unserer aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme und Herausforderungen beiträgt. Aber in den großen meinungsbildenden Medien fand diese EMO kaum statt. Und die großen Fragen unserer Zeit fanden auf dieser Messe auch nicht statt. Auf der Messe trafen Ingenieure Ingenieure, Ingenieure Einkäufer, Verkäufer Einkäufer, Verkäufer Ingenieure und natürlich Tütenträger Messehostessen. Kurz: die EMO ist eine Order-Messe, nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.

 

„One more thing …“

Ich habe verzweifelt nach relevanten Konferenzthemen und Zukunftspodien gesucht und kaum etwas gefunden. Die Aussteller präsentierten durchaus spannende Technologien – aber in aller Regel als Showcases, als konkrete Anwendungen, als Lösungen. Die EMO ist das krasse Gegenteil einer IT-Messe, also etwa der verblichenen CeBIT. Weiterlesen

Ihre Wikipedia als Fels in der Content-Brandung

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Online-Enzyklopädie Wikipedia

Als Unternehmen auf einen Eintrag in Wikipedia verweisen zu können, ähnelt einem Ritterschlag. Das hat nicht jede Firma. Ein Wiki bringt nicht nur Renommee, es hat auch einige handfeste Vorteile wie zum Beispiel eine hohe Glaubwürdigkeit der Informationen und eine große Reichweite. Nicht umsonst rangiert Wikipedia weltweit unter den Top Ten der Seiten mit den meisten Internet-Zugriffen. Alleine auf Deutsch sind aktuell mehr als 2,5 Millionen Artikel verfügbar und ihre Anzahl steigt weiter kontinuierlich.

Für Firmen und Organisationen bietet Wikipedia die Möglichkeit, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und ihre Reputation zu stärken. Als Beleg für die ausgezeichnete Sichtbarkeit der Wikipedia mag der extrem hohe Sistrix-Sichtbarkeitsindex von 8.135,280 (abgelesen am 19. Juli 2023) gelten. Allerdings ist es keineswegs einfach, einen eigenen Eintrag in der Online-Enzyklopädie zu etablieren, denn die Regeln sind streng. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie trotzdem Erfolg haben können.

Die Wikipedia bietet zuverlässige Informationen

Es ist heute schon abzusehen, dass die mit Hilfe von KI-Tools produzierten Texte und Bilder das Netz fluten werden. Die Welle rollt ja bereits an. Jede und Jeder kann zu jedem Thema in kürzester Zeit einigermaßen lesbare Texte produzieren und in die Welt jagen. Ob die angegebenen Fakten immer der Wahrheit entsprechen, steht auf einem völlig anderen Blatt – uns gut bekannt aus den sozialen Medien.
Wikipedia hat sich in dieser Info-Kakophonie den Ruf erworben, zuverlässige, verifizierte und von Interessen unabhängige Inhalte zu bieten. Im Vergleich zu Texten made by ChatGPT bietet Wikipedia genau da einen entscheidenden Vorteil. Die Themen und Inhalte werden von Menschen kuratiert und bearbeitet. Unabhängige Autorinnen und Autoren schreiben, überprüfen, diskutieren, korrigieren und aktualisieren, um sicherzustellen, dass die Inhalte den Wikipedia-Standards entsprechen: Qualität, Genauigkeit und Neutralität.

Woran es aber häufig hapert, ist die Aktualität der Wikis, denn die Anzahl der Autorinnen und Autoren ist in den letzten Jahren gesunken. Davon sind vor allem wirtschaftliche Themen betroffen und in diesem Zusammenhang auch die Wikipedia-Seiten von Unternehmen. Bei gesellschaftlichen oder politischen Themen besteht hingegen weniger Mangel.

Wir können Sie bei Ihrem Wikipedia-Eintrag unterstützen

Obwohl Wikipedia-Seiten nicht immer perfekt sind, sollten Sie sich nicht davon abhalten lassen, entweder einen Firmeneintrag zu initiieren oder einen bestehenden zu pflegen. Wir unterstützen Sie dabei gerne. Denn wir wissen, was es mit den Herausforderungen bei der Erstellung eines Wikipedia-Artikels auf sich hat. Wikipedia-Autorinnen und -Autoren arbeiten in der Regel unabhängig von Interessen und Aufträgen. Sie können einen Artikel ablehnen oder Änderungen vornehmen, wenn sie die Relevanz oder Neutralität eines Beitrags nicht gewährleistet sehen. Deshalb ist es wichtig, dass bei der Erstellung eines Wikipedia-Artikels äußerst sorgfältig vorgegangen wird und man sich an die Richtlinien und Kriterien der Wikimedia hält.

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Wettbewerbsanalyse: Ein Festmahl aus Kennzahlen

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Wettbewerbsanalysen sind wichtig, um sich um Feld der Mitbewerber zu verorten.

Ein funktionierender Wettbewerb macht Unternehmen stärker. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie ihre Leistungen und Produkte stetig verbessern und die Mitbewerber beobachten. Denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Das gilt nicht nur für die Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen, sondern gleichermaßen auch für die Kommunikationsstrategie von Unternehmen. Was den Produkten dabei hilft, sich vom Markt abzuheben, gilt auch für Botschaften eines Unternehmens: Sie sollten zielgruppengerecht und unique sein, klar formuliert und konsistent über alle Kanäle gestreut werden. Woher weiß ich aber, ob meine Content-Strategie Früchte trägt und meine Ausgaben richtig investiert sind? Welche Chancen sollten genutzt werden und wie hebe ich mich erfolgreich vom Wettbewerb ab? Gibt es ein Erfolgs-Rezept?

Wettbewerbsanalysen bieten Antworten auf diese Fragen – sofern sie vernünftig aufgesetzt sind. Stimmen die Zusammenstellung und die Menge der Zutaten, können sie ein Festmahl an Kennzahlen sein. Oder den Koch in den Wahnsinn treiben. Deshalb ist das A und O für das Gelingen die präzise Definition des Ziels, der Fragen, die beantwortet werden sollen. Dazu komme ich weiter unten.

Das Grundrezept ist immer gleich

Man nehme fünf Wettbewerber, zehn relevante Keywords, die Websites und verlinkten Social-Media-Kanäle der Konkurrenz, schmeiße alles in eine multifunktionale Küchenmaschine und tadaa – tja, wenn Wettbewerbsanalysen so einfach und zeitsparend zu erstellen wären wie das Kochen mit dem Thermomix, der den Benutzern so gut wie alles abnimmt, dann würde wahrscheinlich jedes Unternehmen laufend Wettbewerbsanalysen fahren.

Zwar sind diese Analysen kein Hexenwerk, jedoch eine überaus aufwändige Fleiß- und Fummelarbeit, die umfassende Tool-Kenntnisse voraussetzt. Aus diesen Gründen übertragen Unternehmen solche Arbeiten häufig vertrauensvoll an die PR-Agentur ihrer Wahl. Denn was der Thermomix für die heimischen Küchen ist, ist die PR-Agentur, wenn es um Wettbewerbsanalysen geht. Allerdings darf nicht damit gerechnet werden, dass das Ergebnis am Ende auch schmeckt. Ja, richtig gelesen. Wettbewerbsanalysen dienen nicht dazu, den Kunden mit einem Festmahl an Key-Performance-Indicator-Köstlichkeiten zufriedenzustellen, sondern dazu, aufzuzeigen, welche Häppchen Bauchschmerzen verursachen können, wo das Salz in der Suppe fehlt und um welche Zutaten ergänzt werden können.

Konkurrenz belebt das Rezept

Konkurrenz schmeckt nicht, ist aber notwendig. Ohne Konkurrenz gäbe es keinen Wettbewerb und ohne diesen, kein Streben nach Verbesserung. Der erste Schritt ist folglich eine Definition der Unternehmen, mit denen verglichen werden soll. Häufig wissen unsere Kunden bereits, welche konkurrierenden Unternehmen wir unter die Lupe nehmen sollen. Aus mehreren Töpfen zu schöpfen, ist dabei eine gute Idee. Meint: Ein Mix aus verschiedenen Mitbewerbern derselben Branche wie zum Beispiel Unternehmen, die ähnlich groß sind und sich in den gleichen Märkten herumtreiben. Dazu kommen die aktuellen Big-Player, also die Hauptkonkurrenten und schließlich ebenso Unternehmen, die potenziell zur Konkurrenz werden könnten. Insgesamt fünf bis sechs Unternehmen sind ideal für eine aussagekräftige und detaillierte Wettbewerbsanalyse.

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Leserumfrage vibLetter 2023: Content is King

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Blick über den Rücken und die Schulter einer Frau mit langem blonden Haar, blauer Bluse und Jeans. Sie hat auf den Knien ein Notebook und tippt. Auf dem Boden stehen die Buchstaben Vibrio in Orange.

Bevor ich auf die Ergebnisse eingehe, möchte ich mich sehr herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Leserumfrage vom April bedanken. Ihr Feedback ist uns eine große Hilfe, um die Themen des Newsletters noch besser auf Ihre Themeninteressen hin auszurichten. Wie genau, das lesen Sie im folgenden Beitrag.

Pressearbeit führt

14 verschiedene Leistungsbereiche standen zur Auswahl. Die Antwortmöglichkeiten waren: „Daran bin ich sehr interessiert“, „Das interessiert mich nur am Rande“ und „Interessiert mich gar nicht“.
In der folgenden Grafik sehen Sie die Gesamtübersicht des Themenrankings. So haben sich die Klicks auf „Das interessiert mich sehr“ verteilt:

Grafik zu den Themenschwerpunkten aus der Leserumfrage der PR-Agentur vibrio vom April 2023.

Die Pressearbeit ist die Nummer eins unter all den großen und kleinen Aspekten des modernen Marketings. Da im Zentrum der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit die Content-Produktion in Text und Bild steht, zielgruppenspezifische und Kanal-adaptierte Inhalte wichtig sind, steht der Content folgerichtig auf dem zweiten Platz. Die Bedeutung des Content-Marketings zieht sich wie ein roter Faden durch die weiteren Platzierungen. Sie erkennen an den Schlusslichtern „Tools im Social Media Marketing“, „Inbound-Marketing“ und „Messe-PR“, dass Content-ferne Themen weniger gefragt sind.

Wie wichtig vertriebsorientiertes Marketing ist, konnten wir bereits im Vorfeld der Umfrage am großen Interesse an unseren Blogbeiträgen zu LinkedIn (Platz 3) ablesen. Michael Kausch hat dabei nahezu jeden Aspekt von LinkedIn in der Praxis ausgeleuchtet und in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung beschrieben – vom ersten Anlegen eines Profils über die Kommentarfunktion als Unternehmen bis hin zum langfristigen Aufbau von Leads durch den perfekten Text.

Mehr über Technologie-PR

Technologie-PR, in der Leserumfrage auf Rang 5, ist mit jedem Jahr anspruchsvoller geworden: Fachmedien und ganze Fachverlage wie der Konradin-Verlag sind verschwunden. IT-affine Leserinnen und Leser zum Beispiel sind per se eher digital unterwegs und haben den gedruckten Medien als erste den Rücken gekehrt. Die Cashcows der Fachmedien galoppierten wie der Wind von der Umsatzwiese. Die allgemeinen Medien, die einst noch eigene Rubriken und dedizierte Redakteurinnen und Redakteure für Unternehmens-IT beschäftigten, haben das Thema weitestgehend ad acta gelegt. Nur IT-Sicherheit, Hacks und Cybercrime gehören zu den wenigen Aspekten, für die sich reichweitenstarke Tages- und Wirtschaftsmedien erwärmen. Ansonsten spielen nur noch Consumer-Themen rund um Devices, Apps und Co. eine Rolle in den Hochauflagern. Für Anbieter von IT-Infrastruktur ist Pressearbeit kein Selbstläufer mehr.

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Warum sollten Unternehmenswerte ins Marketing?

Individualrechte sind die Grundlage einer humanen Zivilgesellschaft

Das Lebenselixier von Werten ist ihre Würdigung. Jedes sichtbare und freiwillige Einstehen für Werte stärkt ihre Wirkmacht. Es gilt auch: Je mehr umso besser. Je mehr Menschen sich zu Werten bekennen, umso mehr tun es ihnen andere nach. Das liegt an unserer instinktiven Orientierung an vorherrschenden Stimmungen, wahrgenommen als die so genannte öffentliche Meinung. Es ist der Herdentrieb, der, wie so vieles aus dem Beginn der Menschheitsgeschichte, in unserer DNA das Sagen hat.

Aus der Kommunikationswissenschaft ist die so genannte „Schweigespirale“ von Prof. Dr. Elisabeth Noelle, Gründerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, bekannt. Die Grundaussage ist, dass gesellschaftliche Mehrheitsmeinungen Zulauf erfahren. Vermeintliche Minderheitsmeinungen einen Ablauf der Unterstützer verzeichnen. In der Wissenschaft ist diese in den 1980er Jahren entwickelte Theorie nicht unumstritten. Aber in der Praxis funktioniert es tatsächlich. Leider hat das Prinzip auch den Nachteil, dass Minderheiten meinen, es genüge, nur laut und oft genug zu schreien, und schwupps sei man die Mehrheit. Der Vorteil ist andererseits, dass auch Minderheiten durch eine gewisse Nachdrücklichkeit ihre Agenda in der Öffentlichkeit platzieren und für Diskussionen sorgen können.

Das Armageddon der Menschlichkeit

Werte verändern sich. Sich verändernde Werte werden auch „Zeitgeist“ oder „Moral“ genannt. Sie sind die aktuell geltenden Verhaltensnormen. Manche Werte verändern sich eher weniger. Dazu gehören diejenigen, die in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ (AEMR), der „International Bill of Human Rights“ stehen. Sie wurde drei Jahre nach Gründung der Vereinten Nationen 1945 von der UN-Generalversammlung aus 51 Mitgliedsstaaten als eine nicht bindende Resolution zu den Menschenrechten erlassen. Sowohl die UN-Charta als auch die AEMR entstanden auf dem Boden eines verwüsteten Europas.

Der Erste Weltkrieg war eine Zäsur im Wertekanon. Es sollte noch schlimmer kommen. 21 Jahre später versetzen der Zweite Weltkrieg, das Nazi-Regime und der Holocaust der Wertegesellschaft einen Hieb bis auf die Knochen. Es war das Armageddon der Menschlichkeit.

Für deutsche Philosophen wie Theodor W. Adorno war dieser Zivilisationsbruch die Stunde Null der Kultur. Die Vision von einer humanen Gesellschaft, in der man «ohne Angst verschieden sein kann», musste neu gedacht werden. Denn die Vergangenheit ist nie vergangen.

Wie Phönix aus der Asche: Eine neue Friedensordnung

Ein Weiterso durfte und konnte es für die Welt nicht geben. Die Charta der Vereinten Nationen trat am 24. Oktober 1945 in Kraft. Sie war zu weiten Teilen inspiriert vom Königsberger Philosophen Immanuel Kant. Seine Schrift „Zum ewigen Frieden“ von 1795 verfasste er als eine Art Mustertext für Regierungen. Für ein friedliches Miteinander auf allen Ebenen menschlicher Organisationsformen zu sorgen, das ist nach Kant die zentrale Aufgabe der Politik. Im ersten Teil seiner Schrift geht es um die Friedenssicherung in der internationalen Politik, im Binnenverhältnis der Staaten. Die Zivilgesellschaft ist dabei außen vor, ein Zaungast. Ein Unternehmen oder eine Organisation kann die UN-Charta zwar gut finden, aber als unternehmerisches Wertebekenntnis ist sie eher ungeeignet.

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Tipp: So schreiben Sie erfolgreiche LinkedIn Beiträge. Aus den Ergebnissen einer vibrio Studie lernen.

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Tipp LinkedIn Beiträge optimieren

Warum erzielen manche Beiträge auf LinkedIn mehrere Tausend Impressions und andere nur 50? Kann man etwas dafür tun, dass eigene Beiträge mehr Kommentare erhalten und öfter geteilt werden? Oder hängt alles nur vom doofen Algorithmus ab, den eh niemand versteht? Oder von der Anzahl der Follower? Oder gar vom dummen Zufall, der Uhrzeit oder dem Wetter? Ich wollte es wissen und habe mir mehr als 500 Beiträge unterschiedlicher Absender auf LinkedIn – alle mit klarem B2B-Schwerpunkt – näher angeschaut. Ich wollte herausfinden, ob es stimmt, dass Bilder so wichtig sind und Videos noch viel wichtiger. Und ob bestimmte Inhalte und Content-Strategien für die Akzeptanz der Postings besonders wichtig sind. Die Ergebnisse waren zum Teil erwartbar, zum Teil aber auch überraschend, in jedem Fall aber lehrreich für die Entwicklung eigener Optimierungsstrategien für die Publikationsarbeit auf LinkedIn. Denn man kann klare Lehren aus der kleinen Studie ziehen:

So schreiben Sie erfolgreicher als bisher LinkedIn Beiträge: Optimierungsalternativen

Ich habe ausschließlich Beiträge in die Untersuchung einbezogen, also keine Artikel und auch keine Dokumente. Beiträge, also relativ kurze Postings, sind nach wie vor die typische Form der Publikationen auf LinkedIn. Sie sind maximal 3.000 Zeichen lang. Längere Texte können nur als Artikel veröffentlicht werden. Das sind dann richtige Blog-Artikel mit komplexen Textauszeichnungen, oft mehreren Bildern usw. Das machen aber nach wie vor viele LinkedIn-Teilnehmer nur selten oder gar nicht.

Für alle Beiträge habe ich bestimmt, ob sie die folgenden Optimierungsalternativen genutzt haben:

  • Wurde ein Bild oder ein Video verlinkt?
  • Wurden Personen oder Unternehmen erwähnt und mit ihren Profilen verlinkt?
  • Wurde ein topaktuelles Thema aufgegriffen, das derzeit Gegenstand des Zeitgesprächs (auch außerhalb von LinkedIn) ist?
  • Wurde ein emotionales weiches Thema zur Leseransprache genutzt (Sport, Musik, Kunst, Entertainment etc.)?
  • Wurde Emotionalität durch eine Meinungsäußerung bzw. Bewertung erreicht?
  • Wurde eine stark nutzwertorientierte Kommunikation mit konkreten Tipps (am besten durch Aufzählungen) gepflegt?
  • Wurde über einen deutlichen „Call-to-act“ eine Reaktion provoziert?
  • Wurde gar eine Umfrage integriert?

Dies sind alles anerkannte Möglichkeiten, die Respons auf Botschaften – nicht nur in LinkedIn – zu erhöhen. Sie alle funktionieren, allerdings abhängig vom Kanal und von der konkreten Situation. Was mich nun interessierte: Wie funktionieren sie tendenziell bei LinkedIn-Beiträgen? Ist ihr Beitrag für den Erfolg von LinkedIn-Beiträgen stark oder eher schwach?

Die KPIs: Impressions, Reactions, Kommentare und Shares

Deshalb habe ich für alle Beiträge die erzielten Impressions (Sichtbarkeit), die Reactions (Reaktionen), die Anzahl der Kommentare und der Shares notiert. Zusätzlich habe ich noch das sogenannte Engagement ausgezählt, in der Schlussbetrachtung aber außen vor gelassen, da es sich um einen kombinierten bzw. aus den vorgenannten Werten abgeleiteten Wert handelt.

Um herauszufinden, ob sich die verschiedenen Optimierungsalternativen auf die Arten der Reaktionen unterschiedlich auswirken, habe ich getrennte Auszählungen vorgenommen.

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Wie lang sollte ein Blogartikel unter SEO-Gesichtspunkten sein?

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Gibt es eine ideale Länge für einen Blogartikel unter SEO-Gesichtspunkten? Genau diese Diskussion habe ich heute mit einem sehr netten Kollegen einer anderen Agentur kontrovers geführt. Er hält 250 bis 300 Wörter für ausreichend. Unsere Artikel sind in der Regel eher doppelt, manchmal sogar drei bis viermal so lang. Aber wer hat recht?

Nein – die Wahrheit liegt nicht immer in der goldenen Mitte! Die schlichte Wahrheit ist erstmal: Es gibt nicht eine ideale Länge für einen Blogartikel! Es gibt für jeden Blogartikel eine andere ideale Länge. Die notwendige Länge hängt natürlich vom Thema und vom Inhalt ab. Und von der Zielgruppe. Und vom Blog. Und vom Blogger. Und von diesem. Und von jenem. Aber es gibt Richtwerte.

Google selbst sagt: Die Textlänge ist kein Teil des Algorithmus. Einerseits. Andererseits sagt Google, dass der Algorithmus darauf achtet, dass ein Thema komplett abgehandelt wird. Deshalb legen zahlreiche Studien nahe, dass Google Blogbeiträge mit weniger als 300 Wörtern gerne als „thin content“ einstuft und in ihrer Bedeutung abstraft. Google sagt aber auch nicht, was „komplett“ ist. Und Google-Papst John Müller meint ja auch „Not all pages need to be comprehensive, sometimes people just want a fast and simple answer„.  Und es kann durchaus passieren, dass Google einen Blog mit langen Blog-Beiträgen als Informationsseite interpretiert, obwohl die Seite eigentich ein Shop mit integriertem Blog ist. Die ideale Blogartikellänge ist also abhängig von der Leserschaft (Seiten-Hopper oder Stamm-Leser), von der Seitenart (content-driven oder eher sales-driven), vom Autor (Autorin mit starke Leser-Bindung, oder eher anonymer Schreiberling) und von vielen anderen Faktoren.

SEO ist manchmal gesunde Anarchie

Aber woher kennt Google all diese vielen Einflussfaktoren?

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