Warum sollten Unternehmenswerte ins Marketing?

Individualrechte sind die Grundlage einer humanen Zivilgesellschaft

Das Lebenselixier von Werten ist ihre Würdigung. Jedes sichtbare und freiwillige Einstehen für Werte stärkt ihre Wirkmacht. Es gilt auch: Je mehr umso besser. Je mehr Menschen sich zu Werten bekennen, umso mehr tun es ihnen andere nach. Das liegt an unserer instinktiven Orientierung an vorherrschenden Stimmungen, wahrgenommen als die so genannte öffentliche Meinung. Es ist der Herdentrieb, der, wie so vieles aus dem Beginn der Menschheitsgeschichte, in unserer DNA das Sagen hat.

Aus der Kommunikationswissenschaft ist die so genannte „Schweigespirale“ von Prof. Dr. Elisabeth Noelle, Gründerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, bekannt. Die Grundaussage ist, dass gesellschaftliche Mehrheitsmeinungen Zulauf erfahren. Vermeintliche Minderheitsmeinungen einen Ablauf der Unterstützer verzeichnen. In der Wissenschaft ist diese in den 1980er Jahren entwickelte Theorie nicht unumstritten. Aber in der Praxis funktioniert es tatsächlich. Leider hat das Prinzip auch den Nachteil, dass Minderheiten meinen, es genüge, nur laut und oft genug zu schreien, und schwupps sei man die Mehrheit. Der Vorteil ist andererseits, dass auch Minderheiten durch eine gewisse Nachdrücklichkeit ihre Agenda in der Öffentlichkeit platzieren und für Diskussionen sorgen können.

Das Armageddon der Menschlichkeit

Werte verändern sich. Sich verändernde Werte werden auch „Zeitgeist“ oder „Moral“ genannt. Sie sind die aktuell geltenden Verhaltensnormen. Manche Werte verändern sich eher weniger. Dazu gehören diejenigen, die in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ (AEMR), der „International Bill of Human Rights“ stehen. Sie wurde drei Jahre nach Gründung der Vereinten Nationen 1945 von der UN-Generalversammlung aus 51 Mitgliedsstaaten als eine nicht bindende Resolution zu den Menschenrechten erlassen. Sowohl die UN-Charta als auch die AEMR entstanden auf dem Boden eines verwüsteten Europas.

Der Erste Weltkrieg war eine Zäsur im Wertekanon. Es sollte noch schlimmer kommen. 21 Jahre später versetzen der Zweite Weltkrieg, das Nazi-Regime und der Holocaust der Wertegesellschaft einen Hieb bis auf die Knochen. Es war das Armageddon der Menschlichkeit.

Für deutsche Philosophen wie Theodor W. Adorno war dieser Zivilisationsbruch die Stunde Null der Kultur. Die Vision von einer humanen Gesellschaft, in der man «ohne Angst verschieden sein kann», musste neu gedacht werden. Denn die Vergangenheit ist nie vergangen.

Wie Phönix aus der Asche: Eine neue Friedensordnung

Ein Weiterso durfte und konnte es für die Welt nicht geben. Die Charta der Vereinten Nationen trat am 24. Oktober 1945 in Kraft. Sie war zu weiten Teilen inspiriert vom Königsberger Philosophen Immanuel Kant. Seine Schrift „Zum ewigen Frieden“ von 1795 verfasste er als eine Art Mustertext für Regierungen. Für ein friedliches Miteinander auf allen Ebenen menschlicher Organisationsformen zu sorgen, das ist nach Kant die zentrale Aufgabe der Politik. Im ersten Teil seiner Schrift geht es um die Friedenssicherung in der internationalen Politik, im Binnenverhältnis der Staaten. Die Zivilgesellschaft ist dabei außen vor, ein Zaungast. Ein Unternehmen oder eine Organisation kann die UN-Charta zwar gut finden, aber als unternehmerisches Wertebekenntnis ist sie eher ungeeignet.

Eine friedliche Gesellschaft schließt den öffentlichen Diskurs nicht aus. Im Gegenteil: Meinungsvielfalt ist ein gewolltes Merkmal der Demokratie. Nur dann, wenn die alle Bürger einenden Grundwerte angekratzt, in Frage gestellt oder bekämpft werden, hebt der Rechtsstaat das Stoppschild. Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass sind in vielen Ländern auf dem Vormarsch. Religiöser Fanatismus, Fundamentalismus und Nationalismus verbreiten sich wie Krebsgeschwüre. Diesen Ismen wohnt der egozentrische Hass gegen Andersdenkende inne. Hass ist ein so starkes Gefühl, dass es den Verstand blockiert. Deshalb bleiben Liberalismus und Humanismus keine anderen Waffen zur Verfügung als zum einen den Rechtsstaat zu bemühen und zum anderen, die Macht der Mehrheitsmeinung zu nutzen. Das Ziel ist der moralisch-kulturelle Fortschritt, kein Rückschritt.

Eine humane Zivilgesellschaft für alle

Die Rückkehr zu längst überwunden geglaubten Ressentiments, die sich einer längst sanktionierten Sprache bedient, muss derart geächtet werden, dass sich der Nebel der Restauration eben nicht über das gesamte Land legen kann. Wie ein frischer Wind aus West kann ihn die Zivilgesellschaft wegpusten. Kann und sollte. Der gesellschaftlich-soziale Wertekanon ist in der demokratischen Welt relativ klar umrissen. Er eint die Menschen unterschiedlicher Nationen über Ländergrenzen hinweg. Dennoch höhlen manche Regierungen liberale Grundordnungen durch Gesetze aus. So kann zum Beispiel die freie Meinungsäußerung durch das Strafrecht derart beschränkt werden, dass „frei“ nicht mehr zutrifft. Selbst das Fundament des Rechtsstaats, die Gewaltenteilung, kann durch bereits im Vorfeld demokratisch ausgehölte Strukturen zerstört werden. Dann zieht jene schrankenlose Willkür ein, durch die eine de jure Demokratie de facto zur Diktatur wird, in der Individualrechte geschreddert werden.

Unternehmen positionieren sich positiv mit Werten

In diesem rastlosen Ringen um die Werte des liberalen Humanismus kommen Unternehmen ins Spiel. Ihr Bekenntnis zu menschlicher Vielfalt, Integration von Minderheiten, sozialem Engagement, zum Schutz von Umwelt und Ressourcen sind nicht nur Werte, die als moralischer Kompass nach innen wirken. Jedem Mitarbeitenden machen sie klar, welches Verhalten gewünscht ist, welches sanktioniert wird. Wie verhält es sich aber in der Außenwirkung? Spielt es für Kunden und Partner eine Rolle, welche Werte das Unternehmen vertritt? Haben Unternehmenswerte Einfluss auf den Aktienkurs? Ja. Die Strahlkraft von veröffentlichten Unternehmenswerten sollte nicht unterschätzt werden – nicht heute, in Zeiten der die Gesellschaft polarisierenden Klimakrise. Und nicht in Zeiten von ESG, den EU-Richtlinien für die Umsetzung und zum Report von Maßnahmen zu Gunsten von Environment, Social und Governance.

Ohne Verpflichtung zu Grundsätzen stehen

Als kleine Firma sind wir von der ESG-Berichtspflicht nicht betroffen. Und dennoch pflegen wir seit unserer Gründung 1992 die immer gleichen Werte, die nun seit mehr als 30 Jahren gelten:

„Unser Code of Conduct liegt der täglichen Arbeit aller Mitarbeitenden der Agentur zu Grunde und regelt neben dem Code de Lisbonne und dem Athener Kodex das Verhalten der Mitarbeitenden gegenüber Medien, Kunden und Öffentlichkeit:

  1. Wir arbeiten nur für Kunden, für deren Produkte und Strategien wir jederzeit einstehen können. Unternehmen und Personen, die andere Menschen oder Unternehmen aus religiösen oder ethnischen Gründen diskriminieren, die undemokratische Ziele verfolgen oder sich rücksichtslos gegenüber der Umwelt verhalten, können nicht Kunden von vibrio sein.
  2. Wir arbeiten nur für Kunden, deren Produkte und Strategien wir verstehen. Das bedeutet: Wir konzentrieren uns auf Märkte, in denen wir zuhause sind.
  3. Wir setzen in der Kommunikation auf Ehrlichkeit und wahre Inhalte. Wir verbreiten keine unzutreffenden Informationen.“

In diesen wenigen Zeilen hat Michael Kausch, Gründer und Inhaber von vibrio, gleich zwei internationale Kodexe für die Öffentlichkeitsarbeit zusammengefasst, den Code d’Athénes und den Code de Lisbonne. Wenn Sie sich beide Statuten durchlesen, werden Sie sich vermutlich langweilen. Beide fordern von PR-Fachleuten, dass sie sich anständig verhalten und so den Berufsstand in Ehren halten. Integer sollen PR-Fachleute sein. Sie sollen nicht lügen, nicht betrügen, nicht bestechen und sich nicht bestechen lassen. Interessenskonflikte sollen sie offenlegen, verschwiegen sein und sich gegenüber Berufskollegen fair verhalten.

Was ist der Code d’Athénes?

Der Athener Codex stammt aus dem Jahr 1965. Er ist grundlegender als der Code de Lisbonne. Er beschreibt die „internationalen Grundsätze für Öffentlichkeitsarbeit“. Der Auftakt zeigt, woraus er sich ableitet: Aus der Charta der Vereinten Nationen, deren Kern der Glaube an die Menschenrechte und an die Würde und den Wert des Menschen ist. Auf die PR bezogen wird betont, dass die Macht der Kommunikation groß ist. Sie könne die geistigen, moralischen und sozialen Grundbedürfnisse des Menschen beeinflussen. Und aus diesem Grund halten die Unterzeichner einen internationalen Verhaltenskodex für notwendig.

Die UN-Menschenrechtskonvention zu pflegen und mit dem eigenen Handeln zu fördern, ist also der Auftrag. Dazu gehört, dass PR-Fachleute die Würde der Person und das Recht der eigenen Meinungsbildung achten. In diesem Kontext wird unter Punkt 11 dazu aufgefordert, es zu unterlassen, Informationen aus unsicheren Quellen zu verbreiten. Untersagt ist der PR, wovon die Werbung lebt, nämlich „irgendwelche Methoden oder Mittel anzuwenden, mit deren Hilfe das menschliche Unterbewusstsein manipuliert wird, wodurch der einzelne seiner Urteilsfähigkeit und der Verantwortlichkeit für sein Handeln beraubt werden könnte.“ Treffender lässt sich der Unterschied zwischen Advertising und Pressearbeit nicht beschreiben.

Was ist der Code de Lisbonne?

Es handelt sich um einen europäischen Verhaltenskodex für die Öffentlichkeitsarbeit, der am 16. April 1978 von der Organisation CERP beschlossen wurde. CERP steht für Confédération Européenne des Relations Publiques, ist also ein pan-europäischer Dachverband für nationale PR-Verbände. Er wurde bereits 1959 gegründet und erst 2011 aufgelöst, als er zum Teil in der internationalen Dachorganisation Global Alliance for Public Relations and Communication Management aufging.

Was steht im Code de Lisbonne? Eigentlich nicht viel, was nicht auch im internationalen Code d‘ Athenes steht. In die berufliche konkrete Praxis mischt sich aber Artikel 10 ein: Public Relations-Fachleute dürfen „keine vertraglichen Vereinbarungen eingehen, in denen sie ihrem Auftrag- oder Arbeitgeber messbare Erfolgsgarantien abgeben.“ Soso.

PR-Ethik wird von der DRPR geprüft

Die „Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) e. V. hat 2012 einen Kodex für die Öffentlichkeitsarbeiter unter dem Titel „Deutscher Kommunikationskodex“ publiziert. Das Organ der freiwilligen Selbstkontrolle der Zunft ist der „Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) e. V.“ Der Verein „wird rechtlich und ideell von einem Trägerverein getragen und unterstützt, dem die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) e.V., der Bundesverband deutscher Pressesprecher (BdP) e.V. und die Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) e.V. angehören.“
Auch dieser Kodex unterscheidet sich nicht von den Richtlinien des Athener und Lissabonner Codex. Dazu nur ein Beispiel: „Zentrale Normen und Zielwerte, zu denen sich PR- und Kommunikationsfachleute verpflichten, sind Transparenz, Integrität, Fairness, Wahrhaftigkeit, Loyalität und Professionalität.“ (Quelle: DRPR-Deutscher Kommunikationskodex S. 2).

Warum auch noch die Charta der Vielfalt?

Soweit also die Verhaltenskodexe für die Branche. Es gibt darüber hinaus noch die Initiative „Charta der Vielfalt – Für Diversity in der Arbeitswelt“, die wir unterzeichnet haben. Die Initiative wurde im Dezember 2006 von vier Unternehmen ins Leben gerufen: Daimler, BP Europe SE, Deutsche Bank und Deutsche Telekom. Das Anliegen aller Unterzeichner ist es, ,,ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Die Anerkennung und die Förderung vielfältiger Potenziale schaffen wirtschaftliche Vorteile für unsere Organisation.“

Aber warum haben wir eigentlich unterschrieben? Wir haben doch schon drei Branchen-Kodexe und auch noch unsere eigenen Werte. Nun, man kann das Eine tun, ohne das Andere zu lassen und die Charta-Idee fanden wir gut. Sie passt zu uns. Ein oder sogar mehrere Ausrufezeichen hinter eine gesellschaftliche Idee im Sinne eines respektvollen Miteinanders zu setzen, ist auf keinen Fall verkehrt.

Jede Stimme zählt

Ein sichtbares Engagement für eine wertebasierte Gesellschaft und regelbasiertes Verhalten von Nationen ist wichtig, um humanistische Werte zu nähren. So können sie heranwachsen und stark werden wie ein Lindenbaum, unter dessen Schatten sich alle Menschen versammeln können, um gemeinsam zu feiern oder auch, um sich zu streiten.
Kritiker, die die Publikation von Unternehmenswerten im Bereich des Marketings als Greenwashing ablehnen, gebe ich nur dann recht, wenn die Werte in der Praxis nicht gelebt werden. Mehr Schein als Sein ist in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit schon immer und in jeder Hinsicht pures Gift. Jede Lüge ploppt irgendwann an die Oberfläche. Gerade bei ESG-Täuschungsmanövern kennt die Öffentlichkeit keine Gnade. Deshalb kann es auf die Frage, ob Unternehmenswerte einen Platz im Marketing haben, nur die Antwort geben: Ja, publizieren Sie Ihre Werte, stellen Sie sie auch im Marketing weit nach vorne – wenn sie gelebte Praxis sind.

Oder sind Sie anderer Meinung? Dann lassen Sie uns gerne diskutieren.

Soziale Gerechtigkeit verstehen

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Soziale Gerechtigkeit: Demonstrierende Menschen

Am 20. Februar findet zum 15. Mal der Welttag der Sozialen Gerechtigkeit statt. Gemäß einer Umfrage auf statista.de von Mitte Juli 2022 „…beurteilten rund 62 Prozent der Befragten die soziale Gerechtigkeit in Deutschland als (sehr) ungerecht.“

Das ist eine auf den ersten Blick alarmierende Zahl – und scheint eine große Menge solcher Menschen zu sein, die offensichtlich das soziale Grundgerüst als schwankend oder unausgewogen betrachten. Demzufolge werden in Deutschland also Menschen sozial benachteiligt oder ungerecht behandelt?! Was bedeutet eigentlich „gerecht“ im Kontext der sozialen Gerechtigkeit? Und wer sind diese 62 Prozent der Befragten? Man kann eines mit Sicherheit sagen:

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Tipp: So schreiben Sie erfolgreiche LinkedIn Beiträge. Aus den Ergebnissen einer vibrio Studie lernen.

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Tipp LinkedIn Beiträge optimieren

Warum erzielen manche Beiträge auf LinkedIn mehrere Tausend Impressions und andere nur 50? Kann man etwas dafür tun, dass eigene Beiträge mehr Kommentare erhalten und öfter geteilt werden? Oder hängt alles nur vom doofen Algorithmus ab, den eh niemand versteht? Oder von der Anzahl der Follower? Oder gar vom dummen Zufall, der Uhrzeit oder dem Wetter? Ich wollte es wissen und habe mir mehr als 500 Beiträge unterschiedlicher Absender auf LinkedIn – alle mit klarem B2B-Schwerpunkt – näher angeschaut. Ich wollte herausfinden, ob es stimmt, dass Bilder so wichtig sind und Videos noch viel wichtiger. Und ob bestimmte Inhalte und Content-Strategien für die Akzeptanz der Postings besonders wichtig sind. Die Ergebnisse waren zum Teil erwartbar, zum Teil aber auch überraschend, in jedem Fall aber lehrreich für die Entwicklung eigener Optimierungsstrategien für die Publikationsarbeit auf LinkedIn. Denn man kann klare Lehren aus der kleinen Studie ziehen:

So schreiben Sie erfolgreicher als bisher LinkedIn Beiträge: Optimierungsalternativen

Ich habe ausschließlich Beiträge in die Untersuchung einbezogen, also keine Artikel und auch keine Dokumente. Beiträge, also relativ kurze Postings, sind nach wie vor die typische Form der Publikationen auf LinkedIn. Sie sind maximal 3.000 Zeichen lang. Längere Texte können nur als Artikel veröffentlicht werden. Das sind dann richtige Blog-Artikel mit komplexen Textauszeichnungen, oft mehreren Bildern usw. Das machen aber nach wie vor viele LinkedIn-Teilnehmer nur selten oder gar nicht.

Für alle Beiträge habe ich bestimmt, ob sie die folgenden Optimierungsalternativen genutzt haben:

  • Wurde ein Bild oder ein Video verlinkt?
  • Wurden Personen oder Unternehmen erwähnt und mit ihren Profilen verlinkt?
  • Wurde ein topaktuelles Thema aufgegriffen, das derzeit Gegenstand des Zeitgesprächs (auch außerhalb von LinkedIn) ist?
  • Wurde ein emotionales weiches Thema zur Leseransprache genutzt (Sport, Musik, Kunst, Entertainment etc.)?
  • Wurde Emotionalität durch eine Meinungsäußerung bzw. Bewertung erreicht?
  • Wurde eine stark nutzwertorientierte Kommunikation mit konkreten Tipps (am besten durch Aufzählungen) gepflegt?
  • Wurde über einen deutlichen „Call-to-act“ eine Reaktion provoziert?
  • Wurde gar eine Umfrage integriert?

Dies sind alles anerkannte Möglichkeiten, die Respons auf Botschaften – nicht nur in LinkedIn – zu erhöhen. Sie alle funktionieren, allerdings abhängig vom Kanal und von der konkreten Situation. Was mich nun interessierte: Wie funktionieren sie tendenziell bei LinkedIn-Beiträgen? Ist ihr Beitrag für den Erfolg von LinkedIn-Beiträgen stark oder eher schwach?

Die KPIs: Impressions, Reactions, Kommentare und Shares

Deshalb habe ich für alle Beiträge die erzielten Impressions (Sichtbarkeit), die Reactions (Reaktionen), die Anzahl der Kommentare und der Shares notiert. Zusätzlich habe ich noch das sogenannte Engagement ausgezählt, in der Schlussbetrachtung aber außen vor gelassen, da es sich um einen kombinierten bzw. aus den vorgenannten Werten abgeleiteten Wert handelt.

Um herauszufinden, ob sich die verschiedenen Optimierungsalternativen auf die Arten der Reaktionen unterschiedlich auswirken, habe ich getrennte Auszählungen vorgenommen.

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Wie lang sollte ein Blogartikel unter SEO-Gesichtspunkten sein?

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Gibt es eine ideale Länge für einen Blogartikel unter SEO-Gesichtspunkten? Genau diese Diskussion habe ich heute mit einem sehr netten Kollegen einer anderen Agentur kontrovers geführt. Er hält 250 bis 300 Wörter für ausreichend. Unsere Artikel sind in der Regel eher doppelt, manchmal sogar drei bis viermal so lang. Aber wer hat recht?

Nein – die Wahrheit liegt nicht immer in der goldenen Mitte! Die schlichte Wahrheit ist erstmal: Es gibt nicht eine ideale Länge für einen Blogartikel! Es gibt für jeden Blogartikel eine andere ideale Länge. Die notwendige Länge hängt natürlich vom Thema und vom Inhalt ab. Und von der Zielgruppe. Und vom Blog. Und vom Blogger. Und von diesem. Und von jenem. Aber es gibt Richtwerte.

Google selbst sagt: Die Textlänge ist kein Teil des Algorithmus. Einerseits. Andererseits sagt Google, dass der Algorithmus darauf achtet, dass ein Thema komplett abgehandelt wird. Deshalb legen zahlreiche Studien nahe, dass Google Blogbeiträge mit weniger als 300 Wörtern gerne als „thin content“ einstuft und in ihrer Bedeutung abstraft. Google sagt aber auch nicht, was „komplett“ ist. Und Google-Papst John Müller meint ja auch „Not all pages need to be comprehensive, sometimes people just want a fast and simple answer„.  Und es kann durchaus passieren, dass Google einen Blog mit langen Blog-Beiträgen als Informationsseite interpretiert, obwohl die Seite eigentich ein Shop mit integriertem Blog ist. Die ideale Blogartikellänge ist also abhängig von der Leserschaft (Seiten-Hopper oder Stamm-Leser), von der Seitenart (content-driven oder eher sales-driven), vom Autor (Autorin mit starke Leser-Bindung, oder eher anonymer Schreiberling) und von vielen anderen Faktoren.

SEO ist manchmal gesunde Anarchie

Aber woher kennt Google all diese vielen Einflussfaktoren?

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Kostenlose Pressemitteilung jetzt erstellen lassen – Künstliche Intelligenz à la ChatGPT machts möglich

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Arm rechts ausgestreckt, Daumen nach oben, tiefblau aber transparent, inliegend ahnt man mechanische Gelenke

Sie glauben nicht, dass Sie eine kostenlose Pressemitteilung bekommen können? Ist aber so! Wo? Nicht bei uns, noch nicht jedenfalls. Oder zumindest nur zum Teil, nicht oft, aber immer öfter. Künstliche Intelligenz wird es möglich machen, vielleicht schon bald.

Das Social Web überschlug sich wieder mal; trotz Mastodon ist der Hype-Anzeiger immer noch Twitter. Und die ganz frühen Adaptoren hatten wieder mal eine neue Spielwiese gefunden: Open AI, genauer gesagt ChatGPT. Eine Flut von Ergebnissen, die die Künstliche Intelligenz erzeugt hatte, brach in meine Timeline ein: Gedichte, Webseiten, Flirtbriefe, Programme, Computerspiele, Rezepte, Hausaufgaben und sogar Besprechungsprotokolle und Verträge. Alle erstellt nach wenigen Stichworten oder einfachen Eingaben von einer Künstlichen Intelligenz, KI. Und wenn man sich einige der Beispiele genauer ansah, konnte man durchaus beeindruckt sein. In dem Bewusstsein, dass man es mit Maschinentexten zu tun hat, kommen sie einem etwas hölzern und gestelzt, seltsam unpersönlich vor, aber scheinbar (!) korrekt und vor allem stilistisch akzeptabel.

Im Moment leider überlastet… Chat.openai.com

Tadellose Pressemitteilung dank KI

FOR IMMEDIATE RELEASE  Linux Operating System for Enterprises and Big Organizations  New York, NY – April 15, 2021 – Linux Corporation today announced the launch of its new Linux Operating System, designed specifically for enterprises and big organizations. The new OS is based on open source technology, making it easier to customize and expand.  The Linux Operating System offers a wide range of features that make it perfect for large-scale operations. It includes high-level security, scalability, and stability. It also comes with built-in support for multiple users and applications, making it ideal for large-scale setups.  In addition, the OS is designed to be easy to use, with a modern interface and intuitive design. It’s also highly customizable and extensible, allowing users to customize the experience in a way that works best for them.  „We are thrilled to launch this new Linux Operating System,“ said Linux Corporation CEO, John Doe. „We believe it will revolutionize the way enterprises and big organizations operate, allowing them to take advantage of the latest technology with an easy-to-use and secure platform.“  Linux Corporation will be providing full technical support for the new OS. For more information about the Linux Operating System, please contact

Unverändert übernommen von Quelle und Urheber: OpenAI ChatGPT

Das Briefing war überschaubar – so wir es nicht mögen, aber gelernt haben, damit umzugehen. Und ohne ein Wort davon zu erwähnen, suchte sich die KI die besten Argumente zusammen. Natürlich kann man jetzt keine tiefgehende Produktvorstellung erwarten, denn das Produkt gibt es ja gar nicht, aber selbst mit diesen relativ wenigen Stichworten hat die KI das Wesentliche einer Pressemitteilung erzeugt.

Was sich Journalisten wünschen

DIGITAL FUTUREcongress 2020

Was erwarten Journalisten* von der PR? Antworten erhalten PR-Experten zwar jeden Tag direkt von freien Journalisten und Redakteuren. Doch große Umfragen unter den Medienschaffenden sind immer ein interessanter zusätzlicher Gradmesser. Wo steht die Pressearbeit? Was hat sich an den Anforderungen, den Recherchequellen und den Arbeitsbedingungen geändert? Cision ist ein internationaler PR-Dienstleister. Er hat vor kurzem die weltweite Umfrage „2022 State oft the Media Report – Fokus Deutschland“ veröffentlicht. Ich habe mir die wichtigsten Ergebnisse für den deutschen Markt herausgepickt und für unsere praktische PR-Arbeit eingeordnet.

(*Zur einfacheren Lesbarkeit habe ich auf das Gendern verzichtet. Es sind stets gleichberechtigt alle Geschlechter m/w/d eingeschlossen.)

Das Studien-Design

Die Umfrage wurde von Januar bis Februar 2022 durchgeführt. Angeschrieben wurden die Mitglieder der Cision Mediendatenbank. In Deutschland haben 606 Medienschaffende teilgenommen. Bei der Zusammensetzung der Medienformate lag der Schwerpunkt auf den gedruckten Medien: 55,3 Prozent aus Print-Medien, 25,8 Prozent aus Online-Medien, 13,2 Prozent kamen von TV, Radio und Podcast.
Für mich wäre eine zusätzliche Ausweisung der Themenschwerpunkte interessant gewesen zum Beispiel nach Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Technologie oder Wissenschaft. Zudem sind in der Praxis bei vielen Medien Print und Online nicht mehr getrennt, sondern eine Einheit. Nur sehr reichweitenstarke Publikationen beschäftigen voneinander unabhängige Redaktionen für Print und Online. Deshalb ergibt die Trennung zwischen Print und Online keinen großen Sinn.

Wie glaubwürdig sind Medien?

Die Medienskandale der Vergangenheit sind auch an Journalisten nicht spurlos vorübergegangen. 65,9 Prozent sind der Meinung, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien habe abgenommen. Das sind 11,4 Prozent mehr als im Jahr 2021. Welche Ursachen könnte diese kritische Selbsteinschätzung haben? Vier Jahre lang höhlte die tägliche diffamierende Anti-Medien-Propaganda unter „Fake Media“ und „Fake News“ seriösen Journalismus aus. In Deutschland schleppte die rechtsextreme Szene das diskreditierende Schlagwort „Lügenpresse“ wieder in den Sprachgebrauch ein und flutete damit die sozialen Medien.

Mehr Journalisten als 2021 meinen, die Öffentlichkeit vertraue ihnen nicht.

Wie wichtig sind korrekte Inhalte?

Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass Rezipienten ihre Berichte skeptisch sehen. Wie beeinflusst das die Arbeit der Journalisten? Zu meinem Erstaunen hat sich das nicht in einer größeren Betonung von Fakten und nachweislichen Recherchequellen niedergeschlagen.


Nur 71,1 Prozent sagen, dass dem Medium, für das sie arbeiten, die „Gewährleistung und Richtigkeit von Inhalten“ am wichtigsten ist.

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Ausgezwitschert? Zwischen Mastodon und Twitter

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mastodon

Seit Anfang Oktober ist die Anzahl meiner Follower auf Twitter im freien Fall begriffen. Viel schlimmer: die wirklich relevanten Influencer brechen als erstes weg. Von ehemals deutlich über 3.000 Followern ist nicht mehr viel übrig. Beinahe täglich verabschiedet sich jemand auf Nimmerwiedersehen. Auf Nimmerwiedersehen? Na ja, manche hinterlassen eine Grußbotschaft: „Bin jetzt auf Metadon“. Nein, sorry, manchmal bring ich die Ersatzdrogen noch durcheinander: „Bin jetzt auf Mastodon“. Mastodon ist das neue Twix, äh, Twitter. Was tut sich da, seit Elon Musk bei Twitter die Macht übernommen hat?

Ist Twitter am Ende?

Ich weiß nicht, ob Twitter schon am Ende ist. Aber es ist mächtig angeschlagen. Ein paar Zahlen:

Weltweit gibt es ungefähr 1,3 Milliarden Twitter-Accounts, darunter nach Angaben von Twitter rund 50 Millionen Bots. Täglich nutzen mehr als 200 Millionen Menschen den Kurznachrichtendienst mit dem Vogel und versenden an die 500 Millionen Tweets.

In Deutschland war Twitter nie das Massenmedieum wie in den USA. 12 Prozent der US-Bürger*innen geben an, dass sie ihre Nachrichten aus Twitter beziehen. In der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren nutzen 42 Prozent Twitter. Zum Vergleich: In Deutschland nutzen nur neun Prozent der 14- bis 29-Jährigen Twitter. Twitter ist in den USA ein echtes Massenmedium. In Deutschland erreicht Twitter alles in allem nicht einmal acht Millionen Menschen. Die stärksten Accounts spielen noch Ball. Unter den zehn Top-Accounts befinden sich

  • Mesut Özil
  • Toni Kroos
  • FC Bayern München
  • Bastian Schweinsteiger
  • mariogotze.eth
  • adidas
  • Borussia Dortmund

Abgesehen von Fußball-Fans und Tatort-Junkies ist Twitter in Deutschland v.a. ein Medium für Technik-Freaks und – das ist wichtig für Kommunikations-Profis und PR-Leute – „Medien-Macher“ und Journalist*innen. Über Twitter erreichen Unternehmen in Deutschland Influencer und Meinungsführer*innen in Politik und Gesellschaft. Was für Mode und Reise Instagram, das ist für Politik und meinungsbildende Medien Twitter. Wer hier mitspielen will kommt an Twitter nicht vorbei. Und da genügt es nicht einfach einen Kanal zu besitzen und Tweets rauszuhauen, sondern man muss:

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Eine neue Website in sechs Wochen: Geht nicht? Geht doch!

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Neue Website BCM

Am 15. Oktober konnten wir die neue Website für unseren Kunden „BCM – Butler & Conduct Manager“ starten – rund sechs Wochen nach Projektbeginn. Wer schon einmal einen neuen Internet-Auftritt zu verantworten hatte, der weiß, dass dies ein ziemlicher Parforceritt war. Und ich muss gestehen, ich habe eigentlich nicht geglaubt, dass wir den angestrebten Wunschtermin würden einhalten können. Schließlich ging es nicht nur um ein neues Web-Design, sondern um die komplette Neupositionierung des Unternehmens. Aber gut: um ehrlich zu sein, haben wir für die Diskussion der Neupositionierung nochmal zwei Woche extra benötigt …

Sowas geht natürlich nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Und zwar nicht wie Henker und Delinquent, sondern wenn Kunde und Agenturpartner gemeinsam in eine Richtung ziehen. Hier war dies der Fall. Und wir hatten auch noch alle eine Menge Spaß dabei.

Der Fahrplan bis zum Start der neuen Website war anspruchsvoll

1. August

Ende Juli überraschte uns der Kunde mit einer Bitte um ein Angebot für eine neue Website. Am 1. August ging das Angebot raus. Wie üblich haben wir zu Beginn einen Workshop vorgeschlagen, in dem wir alle offenen Fragen klären wollten:

  • Welche Ziele verfolgt das Unternehmen mit der Website?
  • Was sind die Zielgruppen?
  • Was sind die wichtigsten Nutzenversprechen?
  • Wer sind die relevanten Wettbewerber und wie treten diese auf?
  • Welche sozialen Medien werden bespielt oder sollen künftig bespielt werden?
  • Welche Themen werden gespielt?
  • Kurz: wie positioniert sich das Unternehmen?

23. August

Im Workshop erarbeiteten wir einen rudimentären Elevator Pitch, die Unique Selling Proposition, eine Emotional Selling Proposition, zielgruppenspezifische Nutzenversprechen und diskutierten auch schon Vorstellungen in Bezug auf Sprache und Design der künftigen Website. Dies ging natürlich nur durch entsprechende Vorarbeiten durch die Agentur.

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Ein Jahr nach Re-Start: IT-Security-Messe it-sa 2022 auf Vor-Covid-Niveau

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War die it-sa 2022 erfolgreich? Ja, war sie. Rundum glückliche Gesichter egal wohin man blickt –  das hatte man auf Messen lange nicht gesehen. Bei der führenden deutschen IT-Sicherheitsmesse it-sa in Nürnberg war dies aber eindeutig der Fall: Es herrschte große Zufriedenheit bei Ausstellern, Besuchern, Medienvertretern und demzufolge auch bei den Messeorganisatoren. Insgesamt knapp 700 Aussteller präsentierten von 26. bis 28. Oktober 2022 ihre Produkte und Services beim Klassentreffen der IT-Security-Branche in den Nürnberger Messehallen und damit fast 450 mehr als im (Pandemie-) Vorjahr. In ihrem Abschlussbericht meldet die Messe exakt 15.229 Besucher, verglichen mit mageren 5.200 im letzten Jahr und 15.600 im Jahr 2019 vor der Pandemie. Die it-sa hat damit nahezu Vor-Covid-Niveau erreicht.

Ich kann diese Eindrücke bestätigen und die vibrio Kunden, die als Aussteller präsent waren, ebenfalls. Auch meine Networking-Kontakte aus Medien und der Branche waren einhellig der Meinung, dass wieder Messestimmung herrschte.  Channelpartner-Redakteur Peter Marwan zitiert ungenannte Aussteller mit „Die beste it-sa überhaupt.“ (Um es vorweg zu nehmen: Das ist möglicherweise auch der Tatsache geschuldet, dass Covid auf der Messe kein Thema war: Maskenträger/innen waren nicht zu sehen, die Messegesellschaft beließ es bei ein paar Plakaten, die zu Abstand und Hygiene aufforderte. Und wie Abstand auf erfolgreichen Messen umgesetzt werden kann, weiß jeder selbst.)

Zufriedene vibrio Kunden auf der it-sa

Bei LANCOM, am Stand des Mutterkonzerns Rhode & Schwarz präsent, vibrierte es am Stand und das ließ auch den Geschäftsführer, Ralf Koenzen, nicht kalt. Er war sichtlich erfreut, seine Kunden, Partner und Interessenten wieder live auf einer Messe treffen zu können. Lassen wir ihn deshalb auch selbst zu Wort kommen:

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LANCOM Systems ist ein führender europäischer Hersteller von sicheren Netzwerklösungen made in Germany. Es ist eine hundertprozentige Tochter des deutschen Technologiekonzerns Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG mit Sitz in München.
Erfreulicher Besucherandrang: Messestand von LANCOM Systems auf der it-sa 2022.

Nicht fehlen durfte auf der Messe natürlich G DATA, Anbieter von Cyber-Defense-Dienstleistungen sowie Produkten und Services, die die IT-Sicherheit erhöhen. Auch dort zeigte man sich begeistert über den Andrang am Stand. Die Highlights gibts auf Instagram.

G Data bietet IT-Sicherheitslösungen für Privatanwender und Unternehmen made in Germany.
Volles Haus auf der it-sa 2022: Gedränge auf den Gängen vor dem Messestand der G DATA CyberDefense AG.

SEH, Anbieter von USB-Device-Servern für die verschlüsselte Nutzung, war ebenfalls mit seiner Messepräsenz zufrieden.

SEH ist spezialisiert auf die Herstellung von hochwertigen Netzwerklösungen entwickelt und produziert in Deutschland.
Zufriedene Gesichter auf der it-sa 2022 auch bei den Mitarbeitern von SEH am Messestand.

it-sa 2023 ein Fixtermin im Messekalender

Mein persönliches Messe-Fazit: Die it-sa bleibt die Pflichtmesse für alle, die sich zum Thema IT-Sicherheit in Deutschland positionieren wollen. Im Jahr Zwei nach der Covid-Zwangspause meldet sich die Messe erstarkt zurück. Das Thema IT-Sicherheit hat nicht zuletzt durch die aktuellen Krisen weiter an Bedeutung gewonnen und es vergeht kein Tag mehr, ohne dass eine neue Ransomware-Attacke bekannt wird. Von daher hat die it-sa 2023 vom 10. bis 12. Oktober schon einen festen Platz in meinem Kalender erhalten. Ich freue mich darauf, unsere Kunden und viele andere Bekannte zu treffen und neue kennenzulernen. Aus der Erfahrung mit Kunden, die von Ransomware-Attacken betroffen waren, haben wir übrigens einen Leitfaden „Krisenkommunikation“ zusammengestellt, den ich Ihnen zum Schluss ans Herz legen möchte.

Die IT-Security Mess fand vom 25. bis 27. Oktober 2022 in Nürnberg statt.
So erfolgreich wie vor der Pandemie: it-sa 2022 Eintrittskarte
Weitere Infos zum Thema Messe:

Gastbeitrag auf unserem Blog von Klaus Dittrich, von 2010 bis Juni 2022 Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH: Warum Messen die Plattform der Zukunft sind

Alle Infos rund um das Messewesen in Deutschland und der Welt gibt der Auma, der Verband der deutschen Messewirtschaft, hier.

Nachruf: Jörg Conrad ist verstorben. Ein großer Unternehmer, Hanseat und Kaufmann

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Am vergangenen Sonntag verstarb im Alter von 67 Jahren überraschend Jörg Conrad, CEO und Gesellschafter der Leschaco Gruppe, eines der führenden globalen Logistik-Unternehmen für Gefahrguttransporte und Tank-Container-Logistik. Ich durfte Jörg Conrad im vergangenen Jahr als Kunden kennenlernen, vor allem aber als großartigen Menschen. Er war ein hanseatischer „Kaufmann“ wie man ihn sich erträumen oder bei Thomas Mann erlesen kann: charmant, belesen, humorvoll. Geschäfte konnte man mit ihm getrost per Handschlag abschließen. Er war ebenso anspruchsvoll wie loyal, ebenso wertegetrieben wie erfolgsorientiert. Man konnte sich mit ihm nicht nur über die aktuellen Verwerfungen in den weltweiten Logistikketten unterhalten, sondern ebenso über die aktuelle politische Situation in Bremen und – ausgesprochen kenntnisreich – über gutes Essen und hervorragende Weine aus eigenem Anbau.

Er liebte seine Heimatstadt Bremen und war ganz Hanseat: weltoffen, neugierig, liberal und modern konservativ. Wer sich heute konservativ in seinem Handeln auf menschliche Grundwerte statt auf Kommerzialisierung und Profitmaximierung um jeden Preis bezieht, der ist ja schon wieder modern und liberal, der handelt im Geist der bürgerlichen Aufklärung. Als er mich durch seine Unternehmenszentrale führte, die er nach dem Krieg auf den Überresten einer U-Boot-Werft der Nazis errichtete, meinte er lakonisch: „Man kann nur froh sein, dass die damals den Krieg verloren haben.“

So habe ich Jörg Conrad kennen und schätzen gelernt und so hätte ich sein Angebot, ein Buch über die spannende Geschichte seines Unternehmens zu schreiben, gerne aufgegriffen. Nun ist er allzufrüh gestorben.

Er wird mir in Erinnerung bleiben als großer Hanseat. Ich mag diesen Menschenschlag. Ich mochte Jörg Conrad, vielleicht gerade, weil er so anders sozialisiert war als ich selbst. Er war ein großer klassischer Unternehmenspatriarch, Honorarkonsul der Vereinigten Mexikanischen Staaten im Land Bremen, Mitglied im Haus Seefahrt und und und … Ich bin ein kleiner fränkischer Technologiefuzzi. Aus verschiedenen Ecken kommend, fanden wir zum gleichen Wein und zu gar nicht so verschiedenen Werte-Vorstellungen. Er wird fehlen.