DMEA 2025: erfolgreiche Digitalmesse für das Gesundheitswesen

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Ein Give-Away von der DMEA: Kugelschreiber, der wie eine mit Blut gefüllte Spritze aussieht.

Mit 900 Ausstellern und mehr als 20.000 Besuchern hat sich die DMEA – Digital Medical Expertise & Applications – seit der ersten Veranstaltung 2008 zu einer der größten Branchenmessen mit IT-Fokus in Deutschland gemausert. Ein breites Spektrum an Anbietern zeigte dort seine IT-Lösungen für das Gesundheitswesen, von Krankenhausinformationssystemen über Gesundheitsclouds bis hin zu Monitoren für die Intensivüberwachung und fernsteuerbare Krankenbetten. Digitalisierung soweit das Auge reicht. Auch horizontale Anbieter, etwa aus dem IT-Security oder Collaboration-Umfeld, waren vertreten.

Besuchermengen stauen sich vor dem offiziellen Messebeginn der DMEA am Eingang.
Besuchermengen stauen sich vor dem offiziellen Messebeginn der DMEA am Eingang. (Bildnachweis: (C) Messe Berlin)

Messe zum Netzwerken

Der Besucherandrang war für eine Branchen-IT-Messe durchaus beträchtlich, wenn man es mit Messen mit branchenneutralen IT-Angeboten, wie der IT-Sicherheitsmesse it-sa vergleicht (2024: knapp 26.000 Besucher). Wobei viele Aussteller betonten, dass zahlreiche Besucher alte Bekannte seien, die die Chance nutzen wollten, mehrere ihrer Lieferanten an einem zentralen Ort zu treffen. Für Neukundenkontakte stehen vor allem die Anbieter von branchenneutralen Lösungen vor Marketing-Herausforderungen: Wie zeigt man dem Messepublikum, dass man auch als branchenneutraler Hersteller die Anforderungen im Gesundheitswesen versteht, zumal auch hier die Bandbreite von der Privatarztpraxis bis zum Großklinikum extrem aufgefächert ist.

Hoodie-Rückseite die ein brennendes Faxgerät als Schwarz-Weiß-Bild zeigt.
Manche wollen Digitalisierung unbedingt als Maschinensturm verstehen. Wichtiger wäre, Faxprozesse zu digitalisieren, als Faxgeräte zu zerstören.

Besucher besser abholen

Durch die PR- und Marketingbrille gesehen, würde man einigen Ausstellern dringend empfehlen, ihren Stand auf die Erwartungen ihres Publikums auszurichten. Dafür würde es eigentlich schon reichen, die üblichen Gesundheitssymbole am Stand zu platzieren, ein Krankenhausbett, ein Stethoskop, etwas Blaulicht, den Unternehmensfilm um eine Krankenhausszene zu ergänzen oder ein paar Referenzen aus dem Healthcare-Umfeld an die Standwand zu schreiben. Das kommt einfach besser an, wenn man der Zielgruppe vermitteln will, dass man sich da auskennt, wo sie zu Hause ist und nicht darauf hofft, dass sie schon glauben werden, dass die Lösung für die Schokoladenfabrik oder Autoversicherung auch im Krankenhaus oder der Arztpraxis funktioniert. Umgekehrt, so die Aussteller, würde es schon ganz gut klappen: für andere Branchen ist das Gesundheitswesen der Ritterschlag für IT-Lösungen. Zu den vibrio Kunden, die auf der DMEA vertreten waren gehörten: Ferrari electronic, G DATA, Imprivata und LANCOM Systems.

Blick in einen Krankenwagen, in dem eine Puppe auf der Trage liegt, und Menschen dahinter stehen.
Die Uni Leipzig experimentiert mit der drahtlosen Übertragung von Daten im mobilen Einsatz.

Spezialmessen im Aufwind

Grundsätzlich bleibt die spannende Frage, ob IT-Messen mit einem umfassenden, horizontalen Angebot noch funktionieren. Der nächste Versuch findet diesmal nicht in CeBITs Hannover statt, sondern in Berlin mit der GITEX, vom 21. bis 23. Mai. Es bleibt abzuwarten, ob es einem international auftretenden Messeveranstalter (mit dem KI-Hype im Rücken) gelingt, das zu vermeiden, woran die CeBIT 2018 zugrunde gegangen ist: Digitalisierung findet überall statt, deshalb sind Branchenmessen interessanter als generalistische IT-Messen. Im Moment glaube ich mehr an den Erfolg von Messen in der Nische, wie eben die DMEA im Frühjahr und die it-sa im Herbst. Die Bedeutung der DMEA unterstrich auch der letzte Auftritt des scheidenden Gesundheitsministerts Dr. Karl Lauterbach.

Ausgangsbeschilderung der DMEA "Bis zum nächsten Jahr"
Ausgangsbeschilderung der DMEA „Bis zum nächsten Jahr“:
21. – 23. April 2026

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