Steve Jobs ist tot: "Computers are like a bicycle for our minds."

,

Steve_Jobs

Steve Jobs ist tot. Ich habe ihn nie getroffen, nicht einmal irgendwo “live” gesehen. Mit Steve Wozniak, Apples Co-Gründer hab ich mal ein Bier getrunken, mit Bill Gates Tennis gespielt, mit Phillip Kahn einen guten Abend an der Bar verbracht, aber irgendwie kommt einem Steve Jobs doch irgendwie vertrauter vor, als all die anderen Götter des Computer-Olymps. Und das geht sicherlich nicht nur mir so: dieser smarte Junge im schwarzen Rollkragenpullover, der einmal im Jahr der Branche und der Welt zeigte, wo’s lang geht, ist uns von diesen Auftritten so vertraut wie ein alter BRAVO-Starschnitt.

Er war immer der Brückenbauer zwischen der Technik und den Menschen, kein Nerd wie Woz und auch weniger Businessman als Bill. Er war der Popularisierer der Branche. Mit dem Apple II entwickelte er aus dem PC ein offenes System, mit der Lisa und ihrem kleinen Bruder Mac brachte er Grafik auf den Computer. “Drag and Drop”, “Pull Down”, “What you see is what you get” – die ganze SAA-Strategie der IBM, die ganze weite Windows-Welt hätte es ohne Steve so nie gegeben. Steve hat nicht nur Spuren hinterlassen, sondern Icons. Er hat – “Apple follows Apple” – die Musik in den Computer gebracht und zuletzt hat war er dabei den Computer abzuschaffen. Er verbannte ihn in flache intelligente Knäckebrot-Scheiben, die wir – je nach Größe – uns zum Telefonieren ans Ohr halten oder wie neuzeitliche Schiefertafeln auf den Knien balancieren: ambient statt amber!

Dabei war Steve immer ein Witzbold und oft ein Kindskopf. Seine Firma benannte er, der damals wie fast jeder verzogene Bub im Golden State Vegetarier war, nach einem Apfel – mit einer angebissenen Ecke in Anspielung auf den Selbstmord des Computerpioniers Alan Turing. Und sein erster Claim “Think Different” spielte ironisch mit dem alten Watson-Diktat “Think” der IBM. Und seine Werbung war immer frech und machte Spaß. Erinnern Sie sich? “Willkommen IBM”. Was haben wir gelacht …

Steve Jobs hat uns nicht nur Computer, Musikspieler und Telefone hinterlassen, sondern auch unzählige geistvolle Bonmots. Mein Lieblingssatz ist schon etwas älter: “Computer sind Fahrräder für unseren Geist”. Schließlich ist dem Fahrrad der gleiche Doppelcharakter eingeschrieben, wie dem PC: er beschleunigt und verbindet, er ist Rechner und Kommunikationsinstrument, er ist Computer und Internet.

Steve hat nun den Speicher gewechselt, sein Rad bleibt.

„Computers are like a bicycle for our minds“

Falsch verdrahtet? Warum Wired M.I.T. besser wäre…

wiredmitFast einen Monat nach Erscheinungstermin bin ich nun auch so weit mit meiner Heftkritik zu Wired. Heftig wurde schon im Vorfeld spekuliert, gebloggt und gleich nach Erscheinen mehr oder weniger umfangreich kritisiert. Eine Auswahl der Kritiken stellt Wired selbst auf ihrem Blog zur Verfügung.

Doch obwohl ich ein Drittel der Ausgabe sofort und ein weiteres Drittel kurze Zeit später gelesen habe, blieb ein letztes Drittel nur durchblättert. (Für diejenigen, die es interessiert, da es ja auch immer Thema war: die beigefügte, gebundene Werbung, äh GQ, liegt ungelesen daheim am Sofa.)

Für und Wider der Diskussionen hatte ich dabei immer im Hinterkopf. Und jetzt weiß ich endlich, was ich mir wünsche. Das “M.I.T.-Magazin für Innovation – Technology Review”(Heise Verlag) im Layout von “Wired”. Denn hier liegt der Unterschied zur US-Ausgabe on Wired: Die deutsche Wired ist oberflächlich und auf Effekt angelegt, Tiefgründigkeit und Nachhaltigkeit fehlen. Wichtig waren offenbar blickstarke Fotos, bunte Infografiken aller Größen, Kolumnen bekannter Webzwonuller, kurze Spots auf innovative Gründer und ihre Ideen. Selbst längeren Geschichten fehlt das Wieso und Warum und vor allem deren Bedeutung für Wissenschaft und Gesellschaft. Man suggeriert Bedeutung, Innovation, Relevanz – aber immer dann, wenn es bedeutsam, innovativ und relevant werden würde, ist schon wieder Schluss.

Wer das sucht, greife zur Technology-Review: Die Themen sind nicht so aufgebauscht, weniger aufgeregt und sie versuchen nicht ständig die Botschaft zu transportieren: “weil DU mich nicht kennst, geht in Deutschland nichts voran”. Allerdings: während der letzte Blogpost unter www.Wired.de vom 8. September stammt, sind zahlreiche Angebote auf der Webseite der Technology Review tagesaktuell. Bleibt also die Frage, die alle bewegt: wird es eine zweite deutsche Wired geben – und wenn ja, wie sieht ihr Inhalt aus und was passiert dann mit der Webseite? Ein temporäres Blog, das nur verwendet wird um eine kommende Ausgabe anzukündigen und anschließend wieder einschläft, passt irgendwie nicht zu einer Zeitschrift, die Deutschland voranbringen will…

Schade ist allerdings die Verpackung der Technology Review, denn die sieht nach einem biederen Zeitschriften-Layout der 70er Jahre aus.

Vielleicht haben ja beide “Verlagsobjekte” eine Chance: Wired mit etwas tiefgründigeren Inhalten und Technology Review mit einem etwas modernisierten Layout. Würde mich freuen, denn ich als Zugfahrer lese auch immer noch gerne auf Holz.

“Social Media leicht gemacht” und “PR auf Google, Facebook & Co” – Zwei Seminare bei der w&v

, ,

wuv logo

Im Oktober bin ich mal wieder als Verwandlungsreisender in Sachen PR und Social Media unterwegs:

michael PraetoriusAm 5. und 6. Oktober in München im Verlagsgebäude der Süddeutschen Zeitung geht es um “Social Media leicht gemacht. Fans statt Kunden! Begeistern Sie Ihre Zielgruppe durch clevere Social Media-Strategien” (Infos hier!). Mit dabei ist u.a. Michael Praetorius, der neben den wichtigsten Social Media Plattformen eine wirklich phantastische Lösung für die Integration sozialer Medien in den eigenen Web-Auftritt vorstellen wird. Thorsten Kühnel, Social Business Evangelist bei BMW, berichtet über Social Media bei – richtig: BMW. In meinem Beitrag wird es um “Social Media und Marke” gehen.

Alexander_HollAm 26. und 27. Oktober geht es am gleichen Ort um “PR auf Google, Facebook & Co. Erfolgsreiche Öffentlichkeitsarbeit für Einsteiger”. Das Seminar richtet sich an “Pressesprecher und PR-Manager aus Unternehmen und Medienhäusern sowie PR-Berater und Kundenberater aus PR- und Fullservice-Agenturen.”   “Suchmaschinen-Papst” Alexander Holl erklärt, wie auch PR-Dokumente in Google besser gefunden werden. Birgit Hüther, Geschäftsführerin der Agentur dot.communications, klärt über Krisen-Kommunikation auf. Bei mir geht es dieses Mal um “PR im Social Web”, also um die Nutzung von Facebook und anderen sozialen Plattformen in der PR, Reputationsmanagement und die Unterschiede zwischen klassischer Medienarbeit und Social Media-Kommunikation. Die weiteren Referenten und das komplette Programm erfahren Sie hier.

Rolling Fifties – Endlich wieder Herbst

,

mik_auf_buehne

Heute muss ich einfach auf einen wunderbaren Beitrag Tillman Prüfers in der ZEIT hinweisen. Dieser Mann hat begriffen, warum Männer in den Fünfzigern sich Jahr für Jahr den Herbst herbeisehnen: weil im Kleiderschrank endlich ENDLICH die knappen T-Shirts ihren Platz wieder den so überaus bequemen Rollkragenpullovern überlassen dürfen. Lesen Sie selbst:

“Es gibt einen Grund, sich auf den Herbst zu freuen: Man kann endlich wieder Rollkragenpullover tragen. Der Rollkragenpullover ist vor allem der Freund des Mannes. … niemand hat das Kleidungsstück perfekter inszeniert als Apple-Chef Steve Jobs. Bei seinen Präsentationen vermittelte der Rolli alle Eigenschaften, die man mit einem Apple-Produkt assoziiert: Schlichtheit, Intelligenz, Zeitlosigkeit. … [Der Rollkragenpullover] schmeichelt dem Mann, indem er die ganze Aufmerksamkeit auf das Gesicht lenkt – was vor allem dann hilfreich ist, wenn der Rest des Körpers nicht mehr viel Aufmerksamkeit verdient. Ein dunkler Rollkragenpullover kaschiert Rettungsringe und drückt das Doppelkinn weg. Ein Mann im Rolli wirkt alterslos. Dieser Pullover ist das Einzige, was dem alternden Mann bleibt …”

Wie wahr …

Fußballfieber bei vibrio.

,

Es ist eher ungewöhnlich (auch wegen des hohen Damenanteils in der Agentur), aber in den letzten Wochen haben wir hier im Loft des Edisonparks fleißig den Spielplan der Fußball-Bundesliga studiert. Das Augenmerk lag dabei auf dem FC Augsburg und der Frage, wann unsere Lieblingsteams dort in der SGL-Arena zu Gast sind. Die Franken im Haus freuen sich auf den 11.2.2012 (Nürnberg), während ich selber darauf hoffe, dass sich eine Begegnung mit 1860 München im Pokal ergibt.

Warum? Wir hoffen auf eine Einladung zu einem der Gastspiele. Denn der FCA wird seit Saisonbeginn von unserem Kunden Barracuda Networks unterstützt. Die Kombination passt ganz gut, weil Augsburg in der letzten Saison die beste Abwehr in der zweiten Liga hatte – und vielleicht auch, weil sie bisher in der 1. Bundesliga einen pausenlosen Abwehrkampf führen müssen. Beides passt thematisch zum Sicherheits-Portfolio von Barracuda Networks, die in den USA in der Sportförderung ebenfalls sehr aktiv sind – die San José Sharks sind dort das Team der Wahl. (Bei den „Haien“ ist natürlich der ichtyhologische Zusammenhang reizvoll.)

Barracuda Networks Bandenwerbung beim FC Augsburg

Barracuda Networks Bandenwerbung beim FC Augsburg

Es bleibt zu hoffen, dass sich der FCA wie auch das Meerestier, das unserem Kunden als Namenspatron dient, tief unten wohl fühlt und nicht am Ende der fußballtechnischen Nahrungskette endet. Schließlich wollen wir ja auch in Zukunft dann und wann ins Stadion zu unseren Lieblingsteams. Und wer weiß, vielleicht gewinnen wir den Aufsteiger auch noch lieb. Ein Herz für Underdogs haben allerdings eher die Damen im Büro.

Rückblick auf das erste Social CRM Forum auf der IT & Business 2011 und DMS Expo 2011

, , ,

Social CRM Forum 2011 00

Breit gespannt war der Fächer der Expertenvorträge auf dem ersten Social CRM Forum, das vibrio im Auftrag der Landesmesse Stuttgart am dritten Messetag der IT & Business und der DMS Expo vergangene Woche organisiert hat:

Den Einstieg machte am frühen Morgen Oliver Gassner mit seinem Ausruf “Ich glaub mein Xing twittert”. Er war direkt vom Arbeitsfrühstück der Stuttgarter Xing-Community aus der VIP-Lounge der Messegesellschaft auf das Forum geeilt, um interessante und nützliche Tools rund um Social CRM vorzustellen.

Dominique Löpfe von update software stellte anschließend mit COSMIC eines der renommiertesten Social CRM-Werkzeuge vor. Er zeigte auf, wie und wo sich [potentielle] Kunden und Zielgruppen im Zeiten von Web 2.0 austauschen und erläuterte den Ansatz des SocialCRM, also die Verbindung von CRM und Social Media, als neuen Kundenkommunikationskanal und die damit verbundenen Chancen und Möglichkeiten.

Erhard Hoff, Geschäftsführer von alineo analysierte anschließend den aktuellen Status der Marktentwicklung von CRM in Deutschland, eher auch er mit Nimble social CRM konkrete Praxis-Erfahrungen vorführen konnte.

Weiterlesen

Künftig sind digitale Rechnungen auch ohne elektronische Signatur möglich – aber löst das wirklich alle Probleme?

, ,

image

Ein Gastbeitrag von Annett Schilling vom Berliner Spezialisten für Fax-Lösungen und Unified Communications Ferrari electronic

 

 

 

Bisher wurden elektronische Rechnungen, d.h. vor allem per E-Mail übermittelte Rechnungen, vom Finanzamt nur dann anerkannt, wenn sie eine qualifizierte digitale Signatur enthielten – eine Technologie, die sich nie in der Breite durchgesetzt hat. Dieser Zwang zur digitalen Signatur bei Rechnungen entfällt nun in Deutschland. Dies hat der Bundestag am vergangenen Freitag beschlossen, als er dem Vorschlag des Vermittlungsausschusses über das Steuervereinfachungsgesetz folgte (vgl. u.a. Heise Online) Ursprünglich war die Neuregelung gemäß der EU-Richtlinie 2010/45/EU bereits zum 1. Juli erwartet worden, der Bundesrat hatte das Gesetzespaket in der damaligen Form jedoch abgelehnt.

Nach neuer Regelung sind die Echtheit der Herkunft, die Unversehrtheit des Dokumentes sowie die Zuordnung zur empfangenen Leistung zwar weiterhin Voraussetzung für die umsatzsteuerliche Anerkennung. Der Empfänger muss die Echtheit der Rechnung prüfen. Aber die Regelung ist nun vollkommen technologieneutral. Auch einfache E-Mails sind damit grundsätzlich vorsteuerabzugsfähig.

Weiterlesen

Ein überaus seltsamer Pressetext von LinkedIn

image

Das wussten wir natürlich auch: mit hübsch aufbereiteten Umfrageergebnissen kommt man seit einiger Zeit am besten in die Medien, die immer auf der Suche nach Bildern und mehr oder weniger beliebigen Informationen in kleinen Häppchen sind. Und unter uns: auch wir bei vibrio führen solche Umfragen gerne durch und sind damit meistens ganz erfolgreich; wobei wir aber darauf bestehen, dass solchen Befragungen immer auch ein gewisser Nutzwert zugeschrieben werden kann.

Eben erreichte mich nun eine aktuelle Pressemeldung des Online Shooting Stars LinkedIn mit den Ergebnissen einer Befragung von 17.000 Mitgliedern aus 16 Ländern. Das Thema der Umfrage lautete “Was treibt Mitarbeiter im Büro auf die Palme?” – eine Fragestellung, die mit einiger Ironie durchaus zu lustvollen Ergebnissen hätte führen können, sich dann aber doch recht dröge liest. Beispiele gefällig? Gerne:

Weiterlesen

Schrödingers NFC-Geldkatze oder: Wer hat Angst vor mobilen Bezahldiensten?

Allen Jubelrufen über das Potential mobiler Services, mobilen Social Marketing oder location based advertising – die Verfechter dieser Technologien haben ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht, oder vielmehr ohne den Gast. Der Kunde, so zeigt sich, hat ein bisschen Angst davor, dass er das Internet demnächst in der Geldbörse und die Geldbörse im Internet herumträgt. Vor allem die mobilen Bezahldienste mittels Near Field Communication (NFC) bereiten den Deutschen Kopfzerbrechen. Weiterlesen

Warum die Berliner FDP jubelt, wenn sie verliert – Thomas Knüwer lüftet das Geheimnis vom Lerchenberg

Haben Sie sie auch gesehen? Die jubelnden Liberalen bei ihrer Wahlparty im ZDF? Und das bei einem Wahlergebnis von 2 Prozent? Ich gebe zu, ich war gestern recht verwundert und vermutete erhebliche Mengen unerlaubter Genussmittel im liberalen Spiel:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Thomas Knüwer hat die Sache auf seinem Blog aufgeklärt: Unter das traurige FDP-Völkchen hatten sich Anhänger der Spaßtruppe der “PARTEI” gemischt. Knüwer: “Entweder mochte ZDF-Mann Nils Schneider dies nicht erwähnen – oder er war gerade noch mal ein Mettbrötchen futtern. Und so entstand der wohl absurdeste TV-Beitrag des Jahres, einer der in seiner Realitätsnähe an die verwirrten Kommunikatoren stürzender Regime erinnert.” Die ARD hats übrigens schneller begriffen.

Sehr hübsch!