Messe München macht mobil: Was bringt die neue “Communication World”?

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Bild: Messe München

Nein – die SYSTEMS kommt nicht zurück. Aber die Messe München hat endlich wieder einen IT-Event angekündigt: am 11 und 12. Oktober 2011 wird die “Communication World” neu belebt, einstmals mit rund 600 Besuchern der wichtigste Kongress zu Themen rund um die gemeinsame Zukunft von Telekommunikation und IT. Aber die neue Communication World ist – glücklicherweise – kein altersschaler Aufguss der alten, die Messe SYSTEMS begleitenden Konferenz, sondern weist ein neues Konzept auf:

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Sonne und Cloud in Hannover

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Vielleicht macht es die gute Konjunktur: Alle scheinen wieder ein bisschen entspannter auf die CeBIT gehen. Ob die Straßenbahnen morgens um neun halb leer sind,ob die Hallen mal ein bisschen voller oder ein bisschen leerer sind, ob einmal eine halbe Stunde Ruhe ist am Stand, niemanden scheint es zu stören. Ist die Zeit, wo die CeBIT sich für Aussteller nach Cost-per-lead rechnen musste vorbei? Oder liegt es nur am vergleichsweise milden Wetter, dass alles ein bisschen südländisch gemächlich scheint? Die Sonne scheint und wer da ist, freut sich über die Chance, alte Bekannte zu treffen und neue Bekanntschaften zu schließen.

Zu einer sehr angenehmen neuen Bekanntschaft hat mich beispielsweise Serge Gansner, CEO und Mitbegründer von E2E (Prozessautomatisierung) gebracht:

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Die Frauenquote des Internets

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Was für ein schönes Jahrtausend. Sexismus? Passé, in der entwickelten Welt. Alice Schwarzer sucht sich bald ein neues Hobby, denn überhaupt ist spätestens seit Web 2.0. die soziale und politische Kommunikation „crowdsourced“, ein Grassroots-Phänomen, an dem alle Menschen frei und gleich teilnehmen können. Potentaten in Nordafrika erzittern vor Twitter, Facebook hat mehr Macht als Radio Free Europe, Wikileaks gibt auf der Bühne der Weltpolitik einen Elefanten im Porzellanladen, der sämtliche politischen Selbstdarsteller erblassen lässt. Das Internet verändert die Welt ganz grundlegend. Sogar die spöttischen Stimmen sind verstummt, die zumindest sein frühes Wachstum allein dem unbegrenzten Zugang zu unanständigen Bildchen zuschreiben.

Doch wem gehört das Internet? Wem vertrauen wir, wenn wir die Wikipedia als Bibel der Allgemeinbildung verwenden? Wir treffen einen alten Bekannten an der Wurzel der neuen Weltordnung: Das Patriarchat. Weiterlesen

Ein Offener Brief an das PC Magazin

thumbnail-portrait-georg-herrnleben-20091-thumbGastbeitrag: Ein Offener Brief von Georg Herrnleben, Director Zentral-, Osteuropa
und MEA der Business Software Alliance für Zentraleuropa

An:
WEKA Media Publishing GmbH
Redaktion PC Magazin
z.H. Herrn Wolf Hosbach
Herrn Bär
Gruber Straße 46a
85586 Poing

München, den 27. 1. 2011

Ihr Titel: Hier saugen Profi-Piraten

Sehr geehrter Herr Hosbach, sehr geehrter Herr Bär,

ich schreibe Ihnen aus Anlass des Artikels „Quellen der Raubkopierer“ in der Ausgabe 2/2011 des PC Magazins, der auf der Titelseite als Hauptthema „Hier saugen Profi-Piraten“ angekündigt ist, und der sich auch online in voller Länge findet.

In Ihrem Artikel geben Sie eine detaillierte Übersicht über verschiedene Online-Quellen für illegale Kopien urheberrechtlich geschützter Werke samt ausführlicher Handlungsanweisungen inklusiver direkter Links. Sie machen keinen Hehl daraus, dass hier „Raubkopien“ gesucht werden; im Gegenteil untergliedern sie die verschiedenen Quellen gemäß ihrer Nutzergruppen für „Newbies“ oder „Hardcore-Raubkopierer.“ Sie machen sich auch nicht die journalistische Arbeit, die rechtlichen Aspekte illegaler Downloads zu analysieren oder auch nur darauf hinzuweisen, wo sich ein Leser darüber informieren kann. In unseren Augen stellt der Artikel eine kaum verbrämte Anleitung zum illegalen Handeln dar. Weiterlesen

Deutscher Software-Markt wächst um 4 Prozent

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Um 4,2 Prozent wird der deutsche Software-Markt im Jahr 2011 wachsen. Dies vermeldet der Branchenverband BITKOM auf Basis von Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO). Danach wird der Umsatz mit Software-Produkten in Deutschland in diesem Jahr auf 15,2 Milliarden Euro zulegen. Im Vorjahr lag der Zuwachs bei 2,4 Prozent und einem Volumen von 14,6 Milliarden Euro.

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Für BITKOM-Chef August-Wilhelm Scheer und die Software-Branche ist die Zeit des Blues vorbei (Bild: SAP)

„Die Nachfrage nach neuen Software-Lösungen zieht kräftig an“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Gut drei Viertel aller Software-Anbieter in Deutschland rechnen im laufenden Jahr mit steigenden Umsätzen.“

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An Apple a day

Im englischsprachigen Raum gibt es ein Sprichwort: „An Apple a day keeps the doctor away.“

Qulle: wikimedia commons, Autor: Abhijit Tembhekar from Mumbai, India

Qulle: wikimedia commons, Autor: Abhijit Tembhekar from Mumbai, India

Steve Jobs, aka his Jobness, nimmt eine krankheitsbedingte Auszeit. Das ist tragisch, und wir wünschen ihm alles Gute. Die Apple-Aktie verlor auf diese Ankündigung hin (an einem Feiertag gemacht, um die US-Märkte zu schonen) an der Frankfurter Börse 7 Prozent an Wert. Das bedeutet, wenn sich dieser Trend für alle Handelsplätze durchsetzte, einen Wertverlust von rund 17 Milliarden Euro, wenn mich mein Taschenrechner nicht trügt (zum Vergleich: Platz 100 auf der Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt, Bolivien, hat ein BiP von 13,5 Mrd. Euro). Weiterlesen

Gegen ein Zweiklassenrecht des geistigen Eigentums

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Ein Gastbeitrag von Georg Herrnleben, Director Zentral-, Osteuropa und MEA der Business Software Alliance für Zentraleuropa

 

 

Gibt es zweierlei Recht für Firmen und Privatpersonen? Wenn man an die jüngere Vergangenheit denkt, wo verantwortungslose Praktiken von Unternehmen größte Schäden in der Wirtschaft (Finanzkrise) und Umwelt (Ölpest am Golf von Mexiko) verursacht haben, liegt die Antwort auf der Hand: was für den Einzelnen Unrecht ist, muss es für Jeden sein. „Idem ius omnibus“ – Gleiches Recht für alle.

Doch offenbar wird dieses Empfinden auf den Kopf gestellt, wenn es um Raubkopien geht. Das legt eine Studie des Instituts für Strategieentwicklung (IFSE) erneut nahe. Sie hat die Meinungen und Erfahrungen zum Thema illegaler Kopien unter „Webaktiven“ erfragt hat – also unter solchen, die viel Zeit im Internet verbringen, und denen die technischen und rechtlichen Fragen ihres Online-Verhaltens bewusst sind. Das Ergebnis: 82 Prozent von ihnen lehnen Strafe für private Raubkopien ab – 81 Prozent aber befürworten sie für Unternehmen, die Urheberrechtlich geschützte Inhalte illegal nutzen. Was hält ein Experte von diesem Paradox? Ich fragte Georg Herrnleben vom vibrio-Kunden Business Software Alliance, und hier nimmt er Stellung:

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Hinter jedem großen Rechner steht eine Frau. Oder: Wer kennt Ursula Walk?

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Ursula Walk war erste Progrmmiererin in Deutschland 1948 am Z4 von Konrad zuse Quelle Prof Zuse

Ursula Walk, erste Programmiererin Deutschland, an einer Z4 von Konrad Zuse (1948); Bild: Prof. Dr. Horst Zuse (über Cirquent Blog).

Der wie immer sehr lesenswerte Cirquent Blog hat vorgestern einen netten kleinen Beitrag über Ursula Walk veröffentlicht, auf den ich an dieser Stelle gerne hinweisen möchte. Sie war wohl die erste Programmiererin in Deutschland und eigentlich sollte längst eine Straße oder wenigstens der ein oder andere Meeting-Raum bei IBM oder Microsoft nach ihr benannt sein. Das Posting bei Cirquent weist auch darauf hin, dass es in der Frühzeit der Computergeschichte auch vornehmlich Frauen waren, die in Deutschland in der Computerproduktion beschäftigt waren. Vermutlich war es in den 40igern wie so oft: während sich die Männer “auf dem Felde” beschossen, haben die Frauen an der Zukunft gebaut.

Die TU Berlin hat übrigens vor einiger Zeit noch ein kleines Interview mit Ursula Walk geführt. Ebenfalls lesenswert!

Experton Group warnt vor verstärkten Lizenzkontrollen durch Adobe –Rechtzeitiges Software Asset Management hilft!

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Die Experton Group berichtet laut ZDnet, dass der Softwarehersteller Adobe in letzter Zeit verschärft seine Kunden zu sogenannten Audits dränge. Viele Softwarehersteller verpflichten ihre Kunden dazu, sich auf Nachfrage einem Software-Auditing zu unterziehen. Dabei überprüfen zertifizierte Partner des Herstellers die Lizenzsituation im Unternehmen.

Da noch immer weit mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen auf Instrumente zum Software Asset Management – also zur Bestandskontrolle von Softwareeinsatz und -lizenzen – verzichten, haben viele Unternehmen fehllizenziert: bei manchen Produkten hält das Unternehmen zu viele Lizenzen bereit, bei anderen Produkten fehlen Lizenzen. Im Auditing-Verfahren führt dies dann regelmäßig zu Nachzahlungen an Softwarehersteller.

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Onlinerisiko: Jugend

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„Das einzige, wovor Jugendliche geschützt werden müssen, sind die Erwachsenen.“ – Heinrich Böll

Warnungen des BKA sind geeignet, für allgemeine Aufregung zu sorgen. In einer aktuellen Studie kommt das Amt nun zum Schluss, dass „mit zunehmendem Alter […] bei Kindern und Jugendlichen [sich] die Sicherheitsgefährdung des Computers und damit einhergehende Viktimisierungserfahrungen erhöht. Wohlgemerkt: nicht irgendeines Computers, sondern der Familien-PC, dessen Nutzung „die Norm“ zu sein scheint. Ihr Teenager gefährdet ihr Online-Banking!

Hidden Mystique. (SP) by Fayez Closed Account. / © Some rights reserved.

Hidden Mystique. (SP) by Fayez Closed Account. / © Some rights reserved.

Als ob das nicht furchteinflössend genug wäre, sind die kleinen PC-Vandalen auch noch leichtsinnig: „Die meisten Kinder und Jugendlichen haben noch keine vertiefte Risikowahrnehmung für den Bereich der Internetgefährdung entwickelt und schätzen im Durchschnitt das Risiko von Internetkriminalität getroffen zu werden als mittel ein.“ (wobei sich die Frage aufwirft, als wie hoch das BKA dieses Risiko einschätzt. Es mag eine Berufskrankheit sein, dass „mittel“ der Behörde nicht genug zu sein scheint.)

Das Patentrezept gegen diese Gefahr durch jugendlichen Computergebrauch? Neben technischen Maßnahmen wird strengere Aufsicht durch die Eltern empfohlen: „Je stärker die Elternkontrolle ist, umso größer ist die Risikowahrnehmung ihrer Kinder, umso weniger zeigen die Befragten sorgloses oder riskantes Verhalten im Umgang mit Mails und Links und umso weniger besuchen sie illegale Seiten oder betreiben Software-Piraterie.“ Doch, so beklagen die Beamten, an dieser Aufsicht hapert es: „Wie bereits gezeigt wurde, geben ca. 50 % der Kinder und Jugendlichen an, von ihren Eltern kaum bis gar nicht bei der Computer- und Internetnutzung beaufsichtigt oder hinterfragt zu werden.“

Besonders groß scheint das Risiko durch die Nutzung von Angeboten der Softwarepiraterie zu sein – fast 50 Prozent der Jugendlichen gaben zu, sich hier schon vergangen zu haben. Mit den Admin-Rechten, die rund zwei Drittel von ihnen haben, könnten sie so Malware direkt auf den Rechner schleusen. Das schlimme dabei: je besser sie Bescheid wissen, die Teens, desto weniger scheren sie die Risiken, so das BKA.

Da haben wir es wieder: diese Jugendlichen. Leichtsinnig, beratungsresistent, außer Kontrolle. Eine Gefahr für den Familienfrieden. Daran hat sich offenbar seit den 68ern – ach was, seit der Rock’n’Roll Ära, oder vielleicht sogar der frühen Steinzeit – nichts geändert. Aber wie man ihnen beikommt, den jungen Vandalen, weiß das BKA auch: „Darüber hinaus kann ein glaubwürdiger Sender versuchen, die Risikowahrnehmung und damit einhergehende Verhaltensänderungen zu stimulieren, indem er Angst beim Empfänger auslöst.“

Nun ist es natürlich leicht, sich wie dieser Autor einzelne Stückchen aus einer tatsächlich wohl durchdachten Studie herauszupicken und damit ein wenig überspitzt zu formulieren, was vielleicht gerade mal ein latenter Grundgedanke der Studienmacher war (die zu ihrer Entlastung auch großes Augenmerk auf die Gefährdung von Jugendlichen legen, nicht nur auf die durch Jugendliche). Aber gerade die Strategie der Angsterzeugung bei Jugendlichen macht hellhörig, wenn man sich zwei aktuelle Urteile vor Augen hält. Zweimal wurden Betreiber von Filesharing-Angeboten mit vor Gericht belangt: 1,5 Millionen Euro Schadensersatz für eine junge Frau in den USA, 30 Euro Schadensersatz im Falle eines jungen Mannes in Deutschland. Pikanterweise nahm hier das Gericht den Vater des Jugendlichen ebenfalls in die Pflicht: „Der Beklagte zu sei zwar als sog. Störer anzusehen, weil er seinem Sohn unter Verletzung von Überwachungspflichten den Internetanschluss zur Verfügung gestellt habe“ jedoch werde „durch dieses Verhalten […] jedoch keine Schadensersatzpflicht begründet.“ Das BKA hatte ja gewarnt!

Raubkopien, Urheberrecht, die Zukunft der Innovation, der Schaden für Musik-, Film-, Software und andere betroffene Branchen: die Thematik ist kompliziert und wird emotionell diskutiert. Es scheint, als würden sich deren irrationalste Elemente bei den Kindern und Jugendlichen kristallisieren, die vor allem in den Medien abwechselnd als Opfer und Täter gehandelt werden. Aus jahrelanger Arbeit in diesem Themenumfeld glaube ich durchaus beurteilen zu können, dass Piraterie weit verbreitet ist. Aber wenn ich an meine eigenen jugendlichen Piraterieerfahrungen denke – Audiokassetten meiner Lieblingsbands, deren legal erworbene CDs ich mir heute reihenweise ins Regal stelle – dann frage ich mich manchmal schon, ob ich ein so schlechter Kunde für die Industrie war. Andererseits habe ich auch Computerspiele verwendet, deren Quelle nicht ganz koscher war – und die Herstellerfirmen sind schon lange pleite, und wären es vielleicht nicht, wenn ich und meinesgleichen für unseren Spaß am C64 mehr gezahlt hätten.

Obwohl, Commodore sind auch pleite gegangen. Und deren Produkt konnte man nicht raubkopieren.

Die Datasette. 80er Designcharme.

Die Datasette. 80er Designcharme. Foto: Toni Saarikko