Am Freitag ist es also soweit: Es erscheint die letzte. Die allerletzte. Ich meine: Am Freitag erscheint die wirklich allerallerletzte gedruckte Unterderwocheausgabe der taz. Ab sofort ist die taz eine woz. Also die „tageszeitung“ ist künftig eine Wochenzeitung. Und ich bin der festen Überzeugung, dass die taz damit den anderen Tageszeitungen einmal mehr ein Vorbild sein wird. Sie ist der Schrittmacher, der Wegweiser der Zeitungslandschaft. Der Grabweiser. Bald wird auch meine geliebte „Süddeutsche“ den Weg aller Tagesmedien gehen: ab in die Grube, ab in die Reihe der Wochenpostillen.
Schuld bin ich selbst. Anders gesagt: Schuld sind wir, die Onliner, die Online-Leser*innen, die Sozialmedianer, die Blogger und Konsorten. Dabei habe ich all die Jahre meinen Tageszeitungen die Zeitungsstange gehalten. Aber ich weine ihnen nach, wenn sie verschwinden, weil keiner mehr in ihnen inseriert. Und immer weniger die hohen Abo-Preise zahlen will. Der taz habe ich schon vor ein paar Wochen einen Nachruf auf meinem Czyslansky-Blog – ja, als Blogger bin ich auch einer der Totengräber der Tagesmedien – geschrieben. Ich will ihn zum Todestag der kleinen feinen Berliner tageszeitung heute zitieren:
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/09/taztitel.jpg9592556Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2025-10-15 12:48:092025-10-15 12:47:02Lachende Fliegen und kippelnde Beine. Zum Ende der täglichen gedruckten taz.
Zeitunglesen ist für viele längst mehr als Informationsaufnahme – es ist Gewohnheit, manchmal sogar Genuss. Ob digital, mobil oder gedruckt, Medienhäuser buhlen auf allen Plattformen um Aufmerksamkeit. Doch wo erzielen sie tatsächlich die größte Reichweite?
Dieser Beitrag hat drei Teile. Der Einstieg widmet sich der aktuellen Situation der führenden überregionalen Tageszeitungen. Im zweiten Teil beschreibe ich einige Ansätze der Pressearbeit und im letzten Teil wird die Frage der Überschrift beantwortet. Es geht hier übrigens nicht um Standort-PR in der Lokalpresse. Gerne ein andermal.
Die nationalen Tages-Leitmedien definieren für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit anspruchsvolle Maßstäbe. Daran hat auch die Tatsache nichts geändert, dass der Printbereich jährlich schrumpft. Seit 1991 bis heute werden 40 Prozent weniger Papierausgaben unter das Lesevolk gebracht. Vereinfacht gesagt: Die Printauflage bei Tageszeitungen hat sich in zehn Jahren halbiert.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/05/2025_pixabay_asia-1177083_640_autor_Mr1900.jpg360640Ruth Bachmannhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgRuth Bachmann2025-05-07 18:05:112025-05-07 18:05:16Sind Tageszeitungen für die Pressearbeit noch wichtig?
Ein Funkhaus ist Dantes Inferno in der Inszenierung von Willy Millowitsch.
Herbert John
Am 9. Juni 1950 haben sechs öffentlich-rechtliche deutsche Rundfunksender, der Bayerische, der Hessische, der Nordwestdeutsche, der Süddeutsche Rundfunk, der Südwestfunk und Radio Bremen gemeinsam die ARD gegründet. Ab 1954 produzierten sie dann ein gemeinsames Fernsehprogramm für ganz Deutschland. Heute, ein dreiviertel Jahrhundert später, steckt die ARD und der ganze öffentlich-rechtliche Rundfunk massiv in einer Legitimationskrise. Auf der einen Seite scheinen traditionelles lineares Fernsehen und Hörfunk zunehmend durch zeitversetzten Video- und Audio-Konsum „auf Abruf“ ersetzt zu werden. Auf der anderen Seite gerät die gebührenfinanzierte Medienproduktion gegenüber der kommerziellen Medienwelt ins Hintertreffen. Bei der Kommerzialisierung hat sich ein duales Modell aus Werbefinanzierung und Finanzierung über die Verwertung von Nutzungsdaten weitgehend durchgesetzt. Ein weiterer Trend ist die Absenkung der technischen und finanziellen Barrieren für den Einstieg in die Medienproduktion, der es heute auch nicht- und semiprofessionellen Produzenten erlaubt, Inhalte an breite Zielgruppen auszuspielen. Ob freilich dadurch der Rundfunk schon im Brechtschen Sinn demokratietheoretisch von einem Distributionsapparat zu einem Kommunikationsapparat verwandelt wurde, bleibt mehr als fraglich.
Durch die damit einhergehende scheinbare Vervielfältigung des Medienangebots und durch den scheinbaren Autonomie-Gewinn der Medienrezipienten haben jene politischen Meinungsmacher Oberwasser gewonnen, die die Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks grundsätzlich in Frage stellen. Ihnen galt der öffentlich-rechtliche Rundfunk schon immer als ein auf Grund der „Frequenzknappheit“ notwendiges Übel. Heute, da diese Frequenzknappheit nicht mehr gegeben ist, sollen die Gesetze des freien Marktes auch für die Sphäre der Medienproduktion und -konsumption gelten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk – und mit hin die ARD – sei letztlich abzuwickeln. Ein solcher Ansatz verkennt – nein: ignoriert – die wesentliche historische und demokratietheoretische Begründung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk nach 1945 war antifaschistisch
Nach dem Sieg über die Nazi-Diktatur strukturierten die Westalliierten den Rundfunk und das Fernsehen in ihren Besatzungsregionen neu. In den westlichen Zonen entstand ein öffentlich-rechtliches System. Anfangs planten Frankreich, die USA und Großbritannien noch gemeinsam einen zentralen deutschen Sender unter Federführung der USA zu betreiben. Dieser sollte in Luxemburg angesiedelt werden. Die Pläne scheiterten schnell und alle drei Mächte starteten nach und nach eigene medienpolitische Projekte. Dabei ging London voran und etablierte als erstes in der britischen Besatzungszone Rundfunkstationen nach dem Organisationsmodell der BBC als Blaupause. So entstand ein durch Gebühren finanzierter Rundfunk, unabhängig vom Staat und nicht kommerziell. Ziel war es, durch unabhängige Berichterstattung zur demokratischen Bildung der Bevölkerung beizutragen. Nach und nach entstanden in der amerikanischen und französischen Zone ähnliche Organisationen. Der zeitliche Vorsprung der Briten aber zahlte sich aus:
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/05/ARD-ORF-Radiokulturhaus-3.jpg10232560Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2025-05-03 15:27:212025-05-05 15:22:2975 Jahre ARD. Quo vadis?
Ein Kommentar aus Anlass des „Welttags des Fernsehens“ am 21. November.
Gefahr gibt’s, mal wieder, für die Demokratie. Diesmal, weil Journalistinnen und Journalisten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihre Informationen auch in Textform verbreiten. Als Nachrichten. Was sagt der Mensch dazu? Müssen wir uns empören? Die Digitalpublisher und Verleger des BDZV und der „Medienverband der freien Presse“, MVFP, tun das und verlautbaren dazu Folgendes:
„Diese Angebote (Anm. die Textangebote des ÖRR) stören den Markt der freien Presse und beeinträchtigen so die Pressevielfalt und damit die Demokratie in Deutschland. Klar ist: Eine unmissverständliche Beschränkung ist nötig.“
248 JournalistInnen aus dem deutschsprachigen Raum gaben für den State-of-the-Media-Report 2024 von Cision Einblicke in ihre Arbeitsweise und Erwartungen an PR-Schaffende, um zielgerichtete Ansprache zu ermöglichen.
Erfolg im Journalismus wird zunehmend quantitativ statt qualitativ gemessen, mit Fokus auf Reichweite, Interaktion und Umsatz. Datenbasierte Entscheidungen gewinnen an Bedeutung, um redaktionelle Strategien zu entwickeln. Glaubwürdigkeit, sinkende Einnahmen und Ressourcenmangel sind wachsende Herausforderungen im Journalismus. Die Konkurrenz um Aufmerksamkeit mit Social-Media-InfluencerInnen und die Anpassung an verändertes Nutzungsverhalten sind anspruchsvolle Rahmenbedingungen.
Kontakt per Social Media ergänzt Mail und Telefon
Social Media nutzen JournalistInnen intensiv für Recherche, Networking und Publikumsinteraktion. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ist im Journalismus noch gering, aber auf dem Vormarsch, insbesondere für Recherchen und Entwürfe.
Die Kür der PR: der Themenvorschlag
Für einen guten Themenvorschlag sind Mut und Zeit wichtig. Aus der Befragung leiteten die Studienautoren folgende Tipps für Themenvorschläge ab. Der perfekte Themenvorschlag sollte kurz, informativ und gut recherchiert sein, ohne Marketingsprache sowie formal und stilistisch korrekt. Dazu gehören auch die persönliche Anrede und richtige Schreibweise des Namens und eine präzise formulierte Betreffzeile im Mail.
JournalistInnen wünschen sich multimedialen Mehrwert und relevante Inhalte, die zu ihrem Profil passen. Sie erwarten schnell verwertbare Informationen, um den steigenden Druck im Medienumfeld zu bewältigen. Dazu gehört es auch, ergänzende Bilder, Infografiken und Umfragen mitzuliefern, um den Inhalt attraktiver zu gestalten. JournalistInnen bevorzugen Themenvorschläge per E-Mail und schätzen es, wenn PR-Profis nicht mehrfach nachfassen (einmal ist erlaubt 😉 ). Relevanz, Passgenauigkeit und Zuverlässigkeit sind entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der State of the Media Report
Der State of the Media Report von Cision untersucht, wie JournalistInnen arbeiten und welche Erwartungen sie an die Zusammenarbeit mit PR-Schaffenden haben. Er bietet Einblicke, um die Medienarbeit erfolgreicher zu gestalten. Der Report basiert auf Befragungen von über 3.000 JournalistInnen weltweit, darunter 248 deutschsprachigen, vornehmlich aus Deutschland. Die Mehrheit aller Befragten arbeitet in Vollzeit mit festem Arbeitsverhältnis. Sie decken eine Vielzahl von Themen ab, wobei Kunst und Kultur, Wirtschaft und lokale Themen weit verbreitet sind. Rund die Hälfte der Teilnehmer kann im weitesten Sinne der Fachpresse zugeordnet werden. Nur gut zehn Prozent der Befragten arbeiten bei audiovisuellen Medien (TV, Radio, Podcast).
(Die Entscheidung auf diesen Report hinzuweisen, haben wir ohne Beeinflussung Dritter getroffen. Der Hinweis ist keine Werbung und unbezahlt. Die Zusammenfassung der deutschen Studie erfolgte per KI, der inhaltliche und sprachliche Feinschliff manuell.)
Für alle Nicht-Bayern: Als stade Zeit bezeichnet man gemeinhin die Weihnachtszeit. Stad bedeutet still. Wann diese Jahresphase jemals ruhig war, muss ganz lange her sein. Vielleicht im Jahr eins nach Christi Geburt. Da könnte die Weihnachtszeit tatsächlich stad gewesen sein. Dennoch, es gibt sie, die stille Zeit: Wenn Deutschland in die Sommerferien geht, wird es still in den PR-Stuben.
Es beginnt erst langsam
Den Reigen der Schulferien haben Sachsen und Thüringen bereits Mitte Juni eröffnet, das Schlusslicht sind die Bayern. Der 9. September ist der letzte Ferientag. In Summe ist Deutschland rund drei Monate gefühlt verwaist. Sogar manche Autobahnen sind so leer, dass sie eine Ölkrise vermuten lassen. Beim Anblick der Out-of-Office-Meldungen nach dem Versand einer Pressemitteilung, ahnt man bang: Da ist niemand mehr. Man sieht vor dem geistigen Auge penibel aufgeräumte Schreibtische. Eine Volontärin kauert vor dem Bildschirm und kämpft mit dem überquellenden redaktion@-Postfach. Die Leberkäs-Semmel ist schon kalt. Im Sekundentakt ploppen und pingen die Meilenstein-Meldungen der führenden Anbieter von Irgendwas ein. Zum Glück hat ihr die Redakteurin noch eine Liste in die Hand gedrückt: „Nimm die wichtigen Marken, die hab‘ ich dir hier aufgeschrieben. Und wenn bei ner Meldung ein Bild dabei ist, super, dann stell die Info online. Weißt ja, wie das geht. Ich wünsch dir eine gute Zeit. Bis dann also in drei Wochen. Tschöho.“ Sprach’s und verschwand.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2024/07/2024-07-08_pixabay_holiday-1463951_640_lentemamaatje.jpg427640Ruth Bachmannhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgRuth Bachmann2024-07-08 18:52:312024-07-10 14:06:51Pressearbeit in der staden Zeit
Die Aufgaben des Top-Managements, also Chief Executive Officer, Vorständin oder Vorstand, Geschäftsführerin oder Geschäftsführer, innerhalb des Unternehmens sind klar, und auch in der internen Kommunikation ist die Rolle geregelt: Als Identifikationsfigur hält sie oder er den Laden zusammen, sorgt für leidenschaftliches Engagement seiner Mitarbeitenden oder für scharenweise Wechselwillige. Unter seiner Führung weiß jede und jeder, was zu tun ist und wohin sich das Unternehmen bewegt. Der Erfolgsgrad der Unternehmensführung gemäß Personalmanagement ist, mit einigen Abstrichen, auf Kununu nachzulesen. In der Außenkommunikation und hier im speziellen in der Pressearbeit hat der Auftritt des CEO noch mehr Gewicht. Die Rezipienten sind Kunden, potenzielle Kunden, Geschäftspartner, Zulieferer, Marktbeobachter, Investoren und Groß- und Kleinanleger. (Im Folgenden fasse ich Unternehmenslenker der Kürze wegen unter dem Sammelbegriff CEO zusammen.)
Was bewirken Pressegespräche?
Vertrauen: Marken sind abstrakt, Unternehmen nicht greifbar. Doch dabei ist die wichtigste Währung für Unternehmen das Vertrauen in Stand und Zukunft der Firma. Der CEO ist das Gesicht und die Stimme des Unternehmens, ein Mensch, greifbar, einschätzbar, glaubhaft, Diskussionspartner und damit unabdingbar in der Pressearbeit. Niemand sonst im Unternehmen kann die Geschäftsstrategie überzeugender darlegen.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2024/07/2024-07-01_pixabay_job-interview-3410427_640_styless66.jpg427640Ruth Bachmannhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgRuth Bachmann2024-07-01 17:17:222024-07-09 16:08:49Die Rolle des CEO in der Pressearbeit
Bei vibrio halten wir schon seit der Gründung, also seit 30 Jahren, die Fachmedien hoch. Waren IT und Internet zunächst eine Nische, hat die Digitalisierung mittlerweile alle Lebens- und Arbeitsbereiche erreicht. Trotz (oder wegen?) Web, SEO und Social Media stemmt sich eine Nische an Medientiteln gegen den allgemeinen Abwärtstrend der Verlagsbranche. Wobei bestenfalls die etablierte Fachzeitschrift der „Print-Arm“ und „Markenpate“ ist und Internetauftritt, Social Media, Newsletter und manchmal sogar App, das Angebot erweitern. Und diese Nische befindet sich im B2B. Eine Zielgruppe, die Informationen aus der Branche und für die Branche braucht.
Wo Entscheider natürlich auch auf LinkedIn unterwegs sind, aber viel weniger auf Instagram, TikTok oder gar Twitter, Bluesky oder Mastodon. Auch wenn die sozialen Medien immer weniger sozial werden, so pflegt man dort doch eher Kontakte, als dass man harte Fakten und Informationen austauscht. Dafür gibt es zum Glück noch die Fachmedien. An der Stelle möchte ich beispielhaft drei hervorheben, die mir in letzter Zeit im Tagesgeschäft untergekommen sind.
Unter Strom: das Fachmedium Ew Energiewirtschaft
Laut Eigenbeschreibung veröffentlicht die Publikation 450 Fachbeiträge pro Jahr, erreicht auf Social Media mehr als 5.000 Follower und versendet 12 Newsletter pro Jahr.
Wer jetzt meint, das sei wenig, dem sei gesagt, dass laut der aktuellsten Veröffentlichung des BSI nur 499 Unternehmen der Energiewirtschaft in den KRITIS-Sektor fallen, also zur kritischen Infrastruktur zählen. Rein rechnerisch erreichen man mit einer Veröffentlichung in den Social-Media-Kanälen der Energiewirtschaft also zehn Mitarbeiter in jedem KRITIS-Unternehmen im Energiebereich. Oder, wenn man alle mittelständischen und großen Unternehmen der Energieversorgungsbranche nimmt, immerhin noch durchschnittlich fast zwei pro Unternehmen.
Und wer meint, das reicht noch nicht, der muss wissen, dass der Verlag die ganze Wertschöfpungskette der Energiebranche mit seinen „Energiefachmagazinen“ abdeckt: netzpraxis, Sonne Wind & Wärme, et, EUROHEAT&POWER, Steuern der Energiewirtschaft. Die Webadresse ist natürlich Programm: www.energie.de, dort werden die Informationen aus allen Fachpublikationen gebündelt. Damit sollte sich ein Großteil der knapp 28.000 Energieversorgungsunternehmen in Deutschland erreichen lassen, davon sind allerdings mehr als die Hälfte Kleinstunternehmen.
Fun Fact am Rande, die Fachzeitschrift erscheint fast seit 125 Jahren – das ist zwar kein Garant für die nächsten 125 Jahre, aber sicherlich kein schlechter Hinweis auf die Innovationsfähigkeit des Verlags.
Umfassend aufgestellt und seit 125 Jahren am Markt: Fachmedium ew energiewirtschaft. (Quelle: https://www.media2b.de/fileadmin/mediadaten/ew_mediadaten_2024.pdf)
Auch Ihr Unternehmen möchte bei Entscheidern der Energiewirtschaft sichtbar werden, dann melden Sie sich bei uns, denn wir pflegen nicht nur zu den Publikationen des VDE Verlags einen guten Draht.
Entscheider über Milliarden lesen das Fachmedium: der gemeinderat
Eine andere Branche, aber für Anbieter von Investitionsgütern, also B2B, nicht minder interessant, sind Kommunen, egal, ob Sie Schneepflüge, Kommunikationslösungen oder Arbeitsbekleidung verkaufen. Der Kuchen, den die Kommunen zu verteilen haben, ist enorm: 43,1 Milliarden Euro wollten sie im Jahr 2023 ausgeben, ermittelte die KfW.
Insgesamt 90.000 Entscheider in Städten, Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen erreicht die Fachzeitschrift der gemeinderat nach eigenen Angaben. Die verbreitete Auflage, also die Zahl der tatsächlich versandten, gedruckten Exemplare, liegt bei 11.800. Das würde bedeuten, dass jedes Exemplar von fast acht Ansprechpersonen gelesen wird (zum Vergleich: bei der Zeitung mit den großen Buchstaben geht man davon aus, dass jedes Exemplar „nur“ vier Mal gelesen wird).
Auch hier ein Vergleich mit der Größe der Branche: Laut Statista gibt es in Deutschland 10.787 Kommunen, umgerechnet könnte man sagen, dass die Fachzeitschrift der gemeinderat in jeder Kommune mindestens einmal verfügbar ist. Oder auf die Reichweite umgerechnet, dass jedes Exemplar in jeder Kommune rund acht Leser findet. So mag die Auflagenzahl erstmal niedrig erscheinen, aber beim Blick in die Branche zeigt sich schnell, dass die Trefferquote recht hoch und die Streuverluste ziemlich niedrig sein dürften.
Die Online-Präsenz von der gemeinderat nennt sich treffpunkt-kommune und bezeichnet sich als „Serviceportal für kommunale Entscheider“. Hier werden die aktuellen Informationen der Publikation erweitert um eine Rechtssprechungsdatenbank, Anbieterverzeichnis sowie Studien und Hintergrundinformationen. Für das Portal werden 35.000 Page Impressions und 15.000 Nutzer pro Monat genannt (also rein rechnerisch ist jede Kommune mehr als einmal pro Monat auf der Seite).
Fun Fact am Rande, die Fachzeitschrift der gemeinderat erscheint seit 65 Jahren.
90.000 Entscheider in Kommunen lesen das Fachmedium der gemeinderat, ergänzt um eine umfangreiches Online-Service-Portal. (Quelle: www.treffpunkt-kommune.de)
Wenn Sie also Ihre Produkte, Lösungen und Services bei Kommunen bekannt machen wollen, melden Sie sich bei uns, wir kennen neben dem gemeinderat auch noch weitere Medien, die kommunale Entscheider adressieren.
Fachmedium für die Nische in Deutschlands Vorzeigebranche: it&production
Und zum Schluss noch ein Zahlenspiel mit einer Fachzeitschrift für die Fertigungsindustrie: it&production. Obwohl es hier deutlich schwieriger wird, die Bedeutung der Publikation anhand der Zahlen herauszustellen. Denn schon die Statistik für die Fertigungsindustrie ist nicht so klar, wie bei den oben behandelten Branchen. Einerseits ist das Problem der hohen Spreizung, so entfallen auf die Automobil- und Zulieferindustrie sehr viele Beschäftigte bei wenigen Unternehmen, während es eine Vielzahl von Unternehmen in der Größe zwischen 50 und 500 Mitarbeitern gibt. Laut statista waren 2023 in Deutschland 8,1 Millionen Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe tätig.
Geht man davon aus, dass 80 Prozent davon als sogenannte Blue-Collar-Arbeiter beschäftigt sind, also direkt in der Fertigung, bleiben 1,6 Millionen White-Collar-Beschäftigte. Und von denen muss man nun noch einen erheblichen Prozentsatz für die reine Administration, außerhalb der Entscheiderebene abziehen, gehen wir mal von der Hälfte aus, da ich keine belastbaren Zahlen gefunden habe, bleiben also rund 800.000 Entscheider. Wie viele davon dürften sich nun für IT und Produktion, in dem Themenzusammenhang der Fachzeitschrift interessieren? Vermutlich auch nur ein Bruchteil.
Die Auflage von it&production liegt bei mehr als 20.000 (davon knapp 4.000 E-Magazine), übrigens von der ivw geprüft. Auch wenn das im Vergleich zur Gesamtzahl der Beschäftigten und Fertigungsbetriebe eher niedrig aussieht, dürfte die Wahrscheinlichkeit hoch sein, einen Großteil derer zu erreichen, die genau an der Schnittstelle zwischen IT und Produktion wichtig sind. Wer seine Zielgruppe genau spezifizieren kann, ist im Vorteil, denn wenn dieser Titel nicht passt, bietet der Tedo-Verlag noch über 20 andere Titel, die alle Spezialbereiche der Fertigungsindustrie abdecken, von Robotik, über Künstliche Intelligenz bis hin zur Industriekommunikation und IoT.
Insgesamt erreichen die Publikationen des tedo Verlags Off- und Online damit 11,2 Millionen Kontakte pro Jahr. Da sollte für jede noch so kleine Nische der Fertigungsbranche die richtige Publikation darunter sein. Ergänzt wird das Angebot Online noch um eine News-App und eine Anbieter-Plattform.
Fachwissen, für diejenigen, die in der Fertigungsindustrie an der Schnittestelle zwischen IT und Produktion arbeiten. (Quelle: tedo.link/itp-mediadaten-2024)
Natürlich gibt es neben der it&production nicht nur im Tedo-Verlag noch zahlreiche andere Publikationen, die wir in unserer Datenbank personalisiert (und natürlich DSGVO-konform) gespeichert haben. Sprechen Sie uns an, wenn Ihre Zielgruppen damit erreicht werden sollen.
Und nun das Kleingedruckte
Natürlich ist mir bewusst, dass diese Rechnungen nicht hieb- und stichfest sind. Ich wollte lediglich verdeutlichen, dass Auflagenzahlen und Reichweiten keine absoluten Werte sind, sondern immer in Relation gesetzt werden müssen. Nur so kann ein Medium oder Kanal sinnvoll bewertet werden – nicht die schiere Masse macht es, sondern die Zielgenauigkeit. vibrio empfiehlt neben der redaktionellen Platzierung, immer auch zu prüfen, welche weiteren Medienkooperationen interessant sein könnten. Neben der klassischen, gedruckten Anzeigenwerbung gibt es mittlerweile viele Formate, auch an der Schnittstelle zur Redaktion, in die sich Investitionen lohnen und die von Lead Generierung mit Inbound Marketing bis zu Awareness-Steigerung reichen. Gerne vermitteln wir hier auf Basis der Anforderungen lohnenswerte Möglichkeiten, die auch etwas abseits der offiziellen Werbemaßnahmen liegen. Fragen Sie uns einfach.
Und ganz zum Schluss: die Angaben zu Auflagenzahlen usw. stammen alle von den Verlagen selbst. Die Statistiken habe ich mir von perplexity.ai heraussuchen lassen und im Falle von Ungereimtheiten, nochmal direkt an der angegeben Quelle geprüft. Der Text ist komplett manuell entstanden, Tipp- und Denkfehler können also nicht der Künstlichen Intelligenz sondern nur meiner angelastet werden.
Quellennachweis: Titelfoto von Foto von Sam Bark auf Unsplash; alle anderen Abbildungen von den jeweiligen Verlagen, angegeben in der Bildunterschrift.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2024/05/sam-bark-R1GWSOJ9cng-unsplash_16_9-scaled.jpg14402560Markus Pflugbeilhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMarkus Pflugbeil2024-05-15 12:30:172024-05-15 12:30:21Fachmedien leben – vor allem in der B2B-Nische
Terroranschläge, Todesfälle, Tourneestarts, Tore und Turniere, Trash-Stars, Trump – alles was wichtig war, passiert(e) in Echtzeit auf Twitter. Doch schon vor der Übernahme durch den erratischen Milliardär Elon Musk wurde man das Gefühl nicht los, dass sich Twitter vom „Kurznachrichtendienst“, so die Bezeichnung der Tagesschau, zur Propagandaschleuder wandelte. Obwohl ein „Dienst“ in dem Sinne, dass jemand einen Service leistete, war Twitter nie, es gab keine Redaktion und später höchstens Mal sogenannte teilautomatisierte Moderation, um strafrechtlich Relevantes auszufiltern. Es war eigentlich mehr eine unkuratierte „Quellenplattform“ für Nachrichtenjournalisten. Deshalb stellt sich jetzt die Frage nach einem würdigen Nachfolger für Twitter: Mastodon, BlueSky oder Threads, oder doch bei X (vormals Twitter) bleiben.
Es war einmal
Redakteuren bei seriösen und ernst zu nehmenden Medien oblag es bei Tweets, nachzuprüfen, ob das, was Augenzeugen oder Propagandisten übermittelten, der Wahrheit entsprach und danach eventuell eine „echte Meldung“ daraus zu machen. So entstand eine Newsschleuder für alle, die im Nachrichtengeschäft mitmischen: Journalisten, Politiker, CEOs und Unternehmenssprecher, Lobbyverbände, Aktivisten, Pressesprecher und -Stellen von Behörden und Organisationen. Es gab eine Zeit, bevor der Algorithmus dominierend wurde, da habe ich alle Nachrichten schon ein bis zwei Tage vorher erfahren, weil ich die richtige Mischung an Gefolgten in der Twitter-Timeline hatte. Bei Breaking News (aka Terrorismus, Tod, Unfälle) hatte ich immerhin noch ein bis zwei Stunden Vorsprung – dabei steht die Frage, wofür eigentlich, auf einem anderen Blatt; immer verglichen mit traditionellen Medien wie einer Zeitungsredaktion oder den Abendnachrichten im Fernsehen.
Blasenbildung
In dem Maße, in dem der Algorithmus Twitter kuratierte, entstanden die Blasen. Immer mehr vom Gleichen, immer Extremeres vom Gleichen. Warum? Das Ziel: Die Klientel halten so lange wie nur möglich auf der Plattform halten, denn längere Verweildauer verspricht höhere Werbeerlöse. Man drehte sich im Kreis, Aktualität war plötzlich nicht mehr so wichtig, die chronologische individuelle Timeline wurde zurückgedrängt. Zusätzlichen Schwung erhielten die Blasen noch von Trump oder Musk, die mit populistischen Tweets die Stimmung in ihrer Fanbase anheizten und damit dem Algorithmus Beliebtheit vorgaukelten, der dann wieder für eine Vervielfältigung sorgte. Nach der Übernahme von Twitter durch Musk wurde es dann zunehmend unerträglich.
Aus dem Quellendienst war eine Propagandaschleuder geworden. Es wurde immer schwieriger, echte News von Quatsch, Propaganda, Fake News und Lügen zu unterscheiden. Kurz gesagt: Twitter machte keinen Spaß mehr; der Stoff, den wir Nachrichtenjunkies bekamen, fühlte sich gestreckt und verwässert an. Ein schöner Text, der sehr realitätsbezogen dem alten Twitter „nachtrauert“, findet sich hier.
Man bleibt, wo alle sind
Aber: Es waren immer noch alle Wichtigen auf Twitter. Nur Wenige machten sich Anfangs auf den Weg, sich in neue Gefilde zu begeben. Deshalb wurde auf Mastodon und BlueSky nie die kritische Schwelle an Nachrichtenerzeugenden und -Erzählendenüberschritten, die Twitter obsolet machen würde. Dann kam Threads, das auf Basis von Instagram (von Meta), kurzfristig enorme Wachstumsraten hinlegte sowohl als Plattform als auch bei einzelnen Accounts. Für Nachrichtenjunkies war das aber zunächst nichts, denn durch die Kopplung an Insta schwappte nun der schöne Schein der Bilderwelten auch in den neuen Kurznachrichtendienst: Entertainment, oberflächlicher Smalltalk, Fotos im Standardchic, eindeutig zweideutige Posts usw.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2024/03/giu-vicente-Ng2n54lAKcs-unsplash.jpg10801920Markus Pflugbeilhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMarkus Pflugbeil2024-03-06 17:13:512024-03-12 11:20:42Von Twitter über Mastodon zu BlueSky und Threads – und zurück?