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Krisenkommunikation wird in Deutschland, Schweiz und Österreich geringer geschätzt, als in den USA

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In einem interessanten interkulturellem Vergleich kommt eine aktuelle Studie, die an der Universität Leipzig (Prof. Zerfass) und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Prof. Röttger) durchgeführt wurde, zu dem Ergebnis, dass dem Thema Krisen-PR in Deutschland, Schweiz und Österreich von PR-Profis einer deutlich geringerer Stellenwert zugemessen wird, als von den us-amerikanischen Kollegen: Während in den USA 16,6 Prozent der befragten PR Professionals der Krisen-PR eine zentrale Rolle unter den aktuellen PR-Herausforderungen zuweisen, tun dies in der Region DACH gerade einmal 8,3 Prozent. Andererseits halten in Zentraleuropa 10,7 Prozent das Thema „Transparenz“ für dominant. In den USA tun dies nur 4,9 Prozent. Ähnlich signifikant ist der „Culture Gap“ beim Thema Corporate Social Responsibility: Für immerhin 7,8 Prozent der PR-Profis in Deutschland, Schweiz und Österreich ist CSR die wichtigste Herausforderung, eine Position die in den USA gerade einmal 2 Prozent der Befragten teilen.

Haben wir im alten Europa weniger Krisen? Wohl kaum. Haben wir weniger Krisen-Sensibilität? Scheint so.

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pr macht fernsehen

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pr 2.0-guru prof. dr. ansgar zerfaß hat gemeinsam mit der dpa-tochter news aktuell die bewegtbildstudie 2008 veröffentlicht. 2.400 journalisten und pr-menschen haben über ihre arbeit mit bewegtbildern im internet berichtet.

die ergebnisse im schnelldurchgang:

– im vergleich zu redaktionen haben pressestellen und pr-agenturen beim einsatz von bewegtbild im internet noch nachholbedarf. so nutzt jeder dritte journalist, aber nur jeder fünfte pr-mensch täglich vodcasts.

– die meisten pr-menschen sehen bewegtbilder v.a. im corporate publishing, gefolgt von der pressearbeit, danach folgen web 2.0, interne kommunikation und investor relations.

– 90 prozent der befragten erwarten für die zukunft, dass die bedeutung von online-bewegtbildern zunehmen wird.

meine einschätzung: natürlich werden pod- und vodcasts immer wichtiger. dabei geht es aber weniger um ihren einsatz in der klassischen pressearbeit. viel wichtiger wird ihr einsatz als online-kommunikation mit der öffentlichkeit und mit definierten zielgruppen im rahmen von web 2.0. und ob wir das dann pr 2.0 oder online-dialogmarketing nennen ist wirklich gleichgültig. vodcats und ip-tv werden weniger in der kommunikation zwischen pressestellen und journalisten zum einsatz kommen (ja, da auch; aber nicht erstrangig), sondern in der direkten kommunikation von öffentlichkeitsarbeitern mit den zielgruppen des unternehmens unter umgehung der klassischen medien. so jedenfalls diskutieren wir das mit heute unseren kunden. und so werden derzeit auch die budgets bei unseren kunden verschoben. über ein beispiel haben wir hier ja schon berichtet.