Matchmaking in Social Media: nur virtuelle Partnerschaften?

Virtuelle Schokolade

Virtuelle Schokolade macht niemanden satt. Aber auch nicht dick.

Virtuelle Schokolade macht keinen satt. Digitale Blumen sind zwar hübsch, aber wer seiner Freundin, Frau oder Verehrten einen Pinterest-Link statt einer Fleurop-Gabe schenkt, der wird heute einen eher unromantischen Abend verbringen. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit der Liebe an und für sich: sehnsüchtige SMS und E-Mail, anzügliche Fotos per Smartphone oder Facebook-Beziehungsstati sind zwar nettes Beiwerk, können aber das echte Gefühl nicht einmal angemessen beschreiben, geschweige denn ersetzen. Möchte man meinen. Aber man könnte sich irren.

Das prominenteste Beispiel für die Existenz virtuell geführter Partnerschaften ist natürlich der (hierzulande gemessen am Unterhaltungswert nicht genug beachtete) Fall Manti Te’o. Der Football-Star war einem Schwindler aufgesessen, der ihm über Twitter eine romantische Beziehung mit einer fiktiven jungen Damen namens Kekua vorgaukelte. Fotos kamen von einer Bekannten des Schwindlers (der den beeindruckenden Namen Tuiasosopo trägt), Voicemail-Nachrichten waren entweder gefälscht oder von einer Kusine eingesprochen. Die Sache flog irgendwann auf, zur großen Beschämung des Sportlers, und zum Amüsement der halben Nation.

Man mag Te’o besondere Umstände zugute halten: Leistungssportler sind meist jung, haben aber von Berufs wegen nicht die Zeit, Energie und nicht die Freiheit in ihrem Leben, sich einen Partner zu suchen. Nachdem das Anbandeln mittlerweile sehr oft schon digital erfolgt (die Bitkom identifiziert 1,6 Millionen deutsche Nutzer von Single-Portalen) und sehr der zwischenmenschlichen viel Kommunikation über Handys, Smartphones und Soziale Netzwerke erfolgt, liegt es nahe, den Schritt zum Physischen zu verschleppen, wenn er doch so schwer zu bewerkstelligen ist. Nicht unbedingt zum Nachteil: es gibt genug Geschichten von Partnerschaften, die sich aus langjährigem Mailverkehr entwickelt haben (die New York Times hat einen Bericht einer Ehe, die so angefangen hat).

Es ist außerdem nicht von der Hand zu weisen: Soziale Netzwerke sind ein wirkungsvolles Werkzeug für Beziehungen aller Art: wir bei vibrio nutzen sie für unsere Kunden und für uns selbst als Kanal des Storytelling und des Social Media Marketing, Facebook wettet sein Vermögen darauf, dass die bessere Suchabfrage unserer eigenen Netzwerke dem Unternehmen Anzeigengold erbingen wird, Shop-Betreiber, Restaurants, Zeitungen, Künstler – sie alle nutzen Twitter, Xing und Facebook, um bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu eröffnen. Warum also nicht in Herzensdingen?

Und nachdem ich diese Frage erschöpfend zwischen Bauch und Kopf erörtert habe, stehe ich auf, gehe in die vibrio-Küche und schnappe mir eines der Schokoladenherzen, die unsere Kollegin so freundlich spendiert hat. Das beantwortet die Frage sehr nachhaltig.

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