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PR-Praxis: Journalistenumfrage gibt Hinweise für bessere Themenvorschläge

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Ein schwerer Hammer trifft im sonnigen Gegenlicht auf einen Amboss und zerschmetter Glas, dass es funkelt.

248 JournalistInnen aus dem deutschsprachigen Raum gaben für den State-of-the-Media-Report 2024 von Cision Einblicke in ihre Arbeitsweise und Erwartungen an PR-Schaffende, um zielgerichtete Ansprache zu ermöglichen.

Erfolg im Journalismus wird zunehmend quantitativ statt qualitativ gemessen, mit Fokus auf Reichweite, Interaktion und Umsatz. Datenbasierte Entscheidungen gewinnen an Bedeutung, um redaktionelle Strategien zu entwickeln. Glaubwürdigkeit, sinkende Einnahmen und Ressourcenmangel sind wachsende Herausforderungen im Journalismus. Die Konkurrenz um Aufmerksamkeit mit Social-Media-InfluencerInnen und die Anpassung an verändertes Nutzungsverhalten sind anspruchsvolle Rahmenbedingungen.

Kontakt per Social Media ergänzt Mail und Telefon

Social Media nutzen JournalistInnen intensiv für Recherche, Networking und Publikumsinteraktion. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ist im Journalismus noch gering, aber auf dem Vormarsch, insbesondere für Recherchen und Entwürfe.

Die Kür der PR: der Themenvorschlag

Für einen guten Themenvorschlag sind Mut und Zeit wichtig. Aus der Befragung leiteten die Studienautoren folgende Tipps für Themenvorschläge ab. Der perfekte Themenvorschlag sollte kurz, informativ und gut recherchiert sein, ohne Marketingsprache sowie formal und stilistisch korrekt. Dazu gehören auch die persönliche Anrede und richtige Schreibweise des Namens und eine präzise formulierte Betreffzeile im Mail.

JournalistInnen wünschen sich multimedialen Mehrwert und relevante Inhalte, die zu ihrem Profil passen. Sie erwarten schnell verwertbare Informationen, um den steigenden Druck im Medienumfeld zu bewältigen. Dazu gehört es auch, ergänzende Bilder, Infografiken und Umfragen mitzuliefern, um den Inhalt attraktiver zu gestalten. JournalistInnen bevorzugen Themenvorschläge per E-Mail und schätzen es, wenn PR-Profis nicht mehrfach nachfassen (einmal ist erlaubt 😉 ). Relevanz, Passgenauigkeit und Zuverlässigkeit sind entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Der State of the Media Report

Der State of the Media Report von Cision untersucht, wie JournalistInnen arbeiten und welche Erwartungen sie an die Zusammenarbeit mit PR-Schaffenden haben. Er bietet Einblicke, um die Medienarbeit erfolgreicher zu gestalten. Der Report basiert auf Befragungen von über 3.000 JournalistInnen weltweit, darunter 248 deutschsprachigen, vornehmlich aus Deutschland. Die Mehrheit aller Befragten arbeitet in Vollzeit mit festem Arbeitsverhältnis. Sie decken eine Vielzahl von Themen ab, wobei Kunst und Kultur, Wirtschaft und lokale Themen weit verbreitet sind. Rund die Hälfte der Teilnehmer kann im weitesten Sinne der Fachpresse zugeordnet werden. Nur gut zehn Prozent der Befragten arbeiten bei audiovisuellen Medien (TV, Radio, Podcast).

Wer mehr Details wissen möchte, kann den State-of-the-Media-Report von Cision hier herunterladen.

Titelbild: Foto von Moritz Mentges auf Unsplash

(Die Entscheidung auf diesen Report hinzuweisen, haben wir ohne Beeinflussung Dritter getroffen. Der Hinweis ist keine Werbung und unbezahlt. Die Zusammenfassung der deutschen Studie erfolgte per KI, der inhaltliche und sprachliche Feinschliff manuell.)

Blogger Relations – Agenturen suchen, finden und helfen

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Blogger Relations sind aufwändiger zu pflegen als Kontakte zu Journalisten, zumindest für PR-Agenturen. Auf jeden Fall scheint es Kommunikationsbedarf zu geben, wie die mittlerweile über 30 Beiträge der entsprechenden Blogparade von Mike Schnoor zeigen.

Die Gründe sind vielfältig, damit umzugehen ist für viele PR-Schaffende, die den guten alten Zeiten nachtrauern, schwierig. Angestellte Journalisten zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei einem Medium arbeiten. Wie jedes Unternehmen hat das Medium bzw. sein Verlag den Vorzug, eine feste Adresse sowie eine Telefonzentrale und einen eindeutigen Domain-Namen zu haben. Die Recherche nach den passenden Ansprechpartnern ist demzufolge relativ einfach: anrufen und fragen, wer für dieses oder jenes Thema zuständig ist; es gibt zudem Anbieter, die entsprechende Angaben in den Datenbanken „as a Service“ pflegen und online abrufbar vorhalten. Fertig ist der Kontakt, die Relations können nun gebaut werden. Und meistens bleiben diese Relations sogar ein (Berufs-) Leben lang nützlich. Nach meiner langjährigen Beobachtung wechseln nur knapp 30 Prozent der festangestellten Journalisten die Branche, was (zumindest berufliche) Beziehungen zum Erliegen bringt. Zwei Drittel wechseln innerhalb der Branche zu einem anderen Medium oder in die Presseabteilung eines Branchenunternehmens (womit der Kontakt noch nicht ganz verloren ist). Die Investition in die Beziehungspflege lohnt sich also: Ergebnis ist eine langjährige stabile Beziehung, idealerweise zum langjährigen Nutzen von PR und Journalist.

Es ist schwieriger Blogger zu finden, als Journalisten

Mit den Bloggern ist es schwieriger. Gesucht werden unabhänige (Privat-) Blogger mit hoher Affinität zu einem Thema und entsprechend hoher Glaubwürdigkeit und idealerweise nachweisbaren Zugriffszahlen. Hier gibt es keine Bahnhofsbloghandlung, wo man mal schnell schauen kann, wie die aktuelle Blogger-Landschaft aussieht. (Nur zur Info, laut Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler gibt es dort bis zu 8.000 verschiedene Zeitungs- und Zeitschriftentitel.) Auch die Blog-Suche der Suchmaschinen fördert auf die Schnelle keine sinnvollen, d.h. für die PR nutzbaren, Ergebnisse zu Tage. Zwar versuchen mittlerweile einige der o.g. Diensteanbieter ihre Datenbank-Services auf Blogger zu erweitern, in der Praxis halten die Ergebnisse einer Prüfung nur in den wenigsten Fällen stand. Dafür gibt es viele Gründe.

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Big Data braucht Data Scientists

Günther Stürner, langjähriger Datenbank-Experte von Oracle, im Interview mit Achim Killer für den Deutschlandfunk zum Thema Big Data

Günther Stürner, langjähriger Datenbank-Experte von Oracle, im Interview mit Achim Killer für den Deutschlandfunk zum Thema Big Data

Einigkeit herrschte auf der Big-Data-Expertenrunde von Branchenschwergewichten wie EMC, IBM, Oracle, SAS und Software AG am vergangenen Donnerstag in München: die technische Basis, um Geschäfte mit Big Data zu machen, ist vorhanden, was fehlt sind sogenannte „Data Scientists“, die sich auf die Auswertung der Daten und die Integration mit vorhandenen Datenbeständen verstehen.

Big Data Referenzen fehlen

Da der Umgang mit Big Data tatsächlich Big Business verspricht, oder, um es konkreter zu sagen, Geschäftsvorteile gegenüber den Wettbewerbern, sind öffentliche Anwendungsbeispiele leider noch dünn gesät. Genannt wurden etwa die Sensorauswertung beim CERN (nicht die physikalische Kernanwendung, sondern „nur“ Hunderte von Millionen von Sensorendaten, die an neuralgischen Punkten feststellen, ob die Anlage funktionsfähig ist) oder die Vorabprüfung von Paypal-Zahlungen, bei der in 150 Millisekunden anhand von 1.000 Regeln geprüft wird, ob eine Zahlung freigegeben werden kann.

Live via Skype war in die „Münchner Big-Data-Runde“ zugeschaltet der Big-Data-Verantwortliche des Frankfurter Flughafens. Weiterlesen

Die Schönheit der Geschwindigkeit des Barracuda

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Die Flanke des Garmin-Sharp-Barracuda Teambus.

Die Flanke des Garmin-Sharp-Barracuda Teambus.

„Barracuda“ ist ein Song von Heart aus den 70ern, der vor allem durch sein rasches, energiegeladenes Tempo in Erinnerung bleibt. Mehr Begründung braucht es meiner Meinung nicht, um Barracuda Networks einen Grund zu geben, ein Rennradteam zu sponsoren. (Auch der Barracuda-Fisch ist übrigens ein Temposünder: mit bis zu 40 kmh erreicht er durchaus die Geschwindigkeit eines Tour-de-France-Fahrers). Ein anderer Grund ist, dass diese Unterstützung VIP-Plätze bei den besuchten Radrennen gibt, mit denen man erfolgreichen Partnern eine Freude machen kann. Wenn man das schon macht, dann richtig: auf dem wichtigsten Radrennen der Welt, in der erstaunlichsten Stadt des Universums. Ich hatte das Vergnügen, das als Chronist begleiten zu dürfen – und mir Gedanken über ein PR-Werkzeug zu machen, dass in unserem B2B-lastigen Umfeld eher selten zum Einsatz kommt. Vielleicht zu Unrecht, wie mir jetzt scheint. Im Vorfeld war ich mir nicht so sicher.

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Wie man sich seinen Content zieht – und damit die Besucher auf die Site

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Es ist eine spannende Revolution, die Google angestoßen hat: wer Besucher auf seine Seite bringen will, der muss Inhalte anbieten. Vorbei sind die Zeiten, wo Schlagworte zählen (in der Überschrift, den Unterüberschriften, Metatags…) oder die Zahl der verlinkenden Seiten (Presseschleuder gefällig?) Sondern interessante, relevante Texte, Bilder, Videos und Töne. Also genau das Zeug, was man eben nicht billig und schnell herkriegt. Was kann der Betreiber eines Online-Shops also tun, wenn er Kunden will? Sechs unangenehme Wahrheiten: Weiterlesen

news aktuell Studie: Wie Journalisten recherchieren

„Das Bild ist die Mutter des Wortes“, so Hugo Ball, Autor und Dadaist. Seinen Aphorismus sollte sich hin und wieder jeder in Erinnerung rufen, der ernsthafte PR-Arbeit betreibt – egal ob in der Agentur oder im Unternehmen.

news aktuell, Dienstleister für die PR und Unternehmen der dpa Gruppe, führte unter knapp 1.500 Journalisten eine Umfrage zum Rechercheverhalten durch. Fragen nach der Bedeutung verschiedener PR-Materialien wie pdf, Links oder Bildern  für das Tagesgeschäft, sowie nach der Nutzung diverser Social Media-Kanäle, sollten Aufschluss über die Bedürfnisse der Medienprofis geben. Auch hier zeigt sich, dass ein Bild immer einen Text begleiten sollte, wie die Mutter ihr Kind – frei nach Hugo Ball, sozusagen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie auf einen Blick:

  • Für drei Viertel aller Journalisten bieten multimediale Presseinformationen mehr Möglichkeiten zur Berichterstattung
  • Fast jeder zweite Journalist nutzt täglich PR-Bilder
  • Knapp die Hälfte der Journalisten recherchiert aktiv in sozialen Netzwerken
  • Nur ein Drittel der Journalisten informiert sich täglich auf Unternehmens-Websites

Wenn man bedenkt, dass wir 90 Prozent aller Umweltreize über die Augen aufnehmen (Quelle: CB-Research, überrascht das Ergebnis der Studie „Presseinformationen sind wertvoller, wenn sie weiterführendes Material mitliefern“ nicht wirklich. Multimediale Presseinformationen bieten drei Viertel aller Journalisten mehr Möglichkeiten zur Berichterstattung. 85 Prozent der Journalisten wünschen sich Bilder. Das bedeutet, dass Online-Pressebereiche sowie die Pressemitteilungen selber Links enthalten müssen zu Hintergrundmaterialien, flankierenden Daten und Zahlen – und natürlich Bildern.

Was macht ein gutes Pressebild aus?

Wir PR-Menschen tauschen uns – als Bindeglied zwischen Medien und Unternehmen  – regelmäßig mit Journalisten aus und sollten ganz genau wissen, was einen Text  für eine Publikation attraktiv macht. Mit Studien wie der von news aktuell können wir auch unsere Kunden für Themen sensibilisieren, denn gutes Bildmaterial ist spärlich gesät.

Ein Pressefoto mit Mehrwert für den Journalisten wird natürlich von einem Profi aufgenommen, es sollte neben hoher Qualität auch eine hohe Auflösung und eine entsprechende Aussagekraft haben. Und: Je origineller (natürlich dem Thema angemessen), desto besser.

Ein guter Bilderpool umfasst nicht nur Fotos von Produkten und dem Management.

 Journalisten suchen nach Themen

Die meisten Journalisten suchen nach Themen und nicht nach Unternehmen. Nur ein Drittel der Journalisten geht laut Studie täglich aktiv auf Unternehmenswebsites.

PR-Agenturen und Unternehmen können Journalisten in ihrer Arbeit massiv unterstützen, indem sie Bildmaterial zu eben diesen Themen anbieten. Das spart den Medienvertretern immense Recherchearbeit und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Berichterstattung.

Voraussetzung dafür ist, dass PRler Medien, Journalisten und deren Themen kennen und somit entsprechendes Bildmaterial produzieren lassen. Da immerhin 78,1 Prozent der befragten Journalisten auf Recherchematerial aus dem E-Mail-Postfach zurückgreift, stehen die Chancen für eine Berichterstattung auf dem klassischen Weg, nämlich via Pressemitteilung, noch immer sehr gut.

Recherche über Social Media

Erstaunlicherweise recherchiert noch immer ein Drittel der Journalisten nie auf Social Media Plattformen. Die Journalisten, die diese Kanäle nutzen, setzen bei der Recherche auf Facebook (29 Prozent), YouTube (26 Prozent), Google+ (16 Prozent) und Twitter (16 Prozent). Die wichtigsten Kriterien bei der Recherche sind das Thema und die Auffindbarkeit.

Fazit: Konzentrieren sich Unternehmen neben bloßen Produktnews auf Presseinformationen zu Kernthemen – immer flankiert von passendem Bildmaterial – und beachten dabei die Grundlagen des SEO, so dass diese Inhalte neben dem klassischen E-Mail- Versand auch im Netz via Suchmaschinen auffindbar sind, ist ein Riesenschritt hin zur Berichterstattung getan.

Bloggende Charterflieger in der Pressekonferenz

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Zum ersten Mal waren in diesem Jahr Blogger zur Hauptpressekonferenz der discuss & discover zugelassen. Und man hat es gleich gemerkt:

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Kollege Knüwer träumt den Traum vom unabhängigen Blogger und trommelt auf die Journalisten ein

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knüwer

Einen Aufruf des GPRA-Chefs Alexander Gütler, der dazu auffordert die schwarzen Schafe unter den Bloggern, die Geld von der Industrie nehmen, markig zu branden (oder war es brandzumarken??) nimmt Handelsblatt-Blogger Thomas Knüwer zum Anlass, die kritischen Blogger von den käuflichen klassischen Journalisten abzugrenzen. Knüwer wörtlich:

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Immer weniger Menschen trauen Journalisten – Blogger und PR-Leute finden zunehmend Akzeptanz

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Ein zwiespältiges Ergebnis liefert eine aktuelle Studie der TU Dresden: einerseits vertrauen nur noch 35 Prozent der Bürger professionellen Journalisten, andererseits bewerten immer mehr Menschen PR-Leute und Redakteure von Kundenzeitschriften ebenso als „Journalisten“, wie ihre Kollegen von unabhängigen Medien. Jeder zweite der 18- bis 24-jährigen bewerte Blogging als Journalismus.

Das berichtete gestern das PR Journal.

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Ostfrauen trauen keinen Journalisten

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journi

Das Kölner Markt- und Organisationsforschungsinstituts YouGovPsychonomics hat die Deutschen in seiner Studie „Journalismus 2009“ zu ihrer Meinung über Journalisten befragt. Demnach genießen Journalisten zwar ein hohes Ansehen, aber glauben tut man ihnen deshalb noch lange nicht. 54 Prozent bezweifeln, dass sie „wahrheitsgemäß“ berichten. Damit schneiden die Medienarbeiter immer noch besser ab, als bei der FORSA-Studie, die die Dampflog im vergangenen Jahr vorstellte.

Außerdem glauben die Leute, dass der Job der Journalisten nicht sonderlich anstrengend sei. Hinter Ärzten, Bauarbeitern, Unternehmern, Lehrern und Hausfrauen und -männern landet die schreibende und funkende Zunft abgeschlagen auf Rang 5. Dahinter kommen dann nur noch die PR-Leute :-((

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