it-sa Messe 2023 für IT-Sicherheit: ein persönlicher Rück- und Ausblick
Obwohl sich das Home of IT Security, wie sich die die it-sa 2023 laut die Eigenbeschreibung nennt, lediglich über 3 Hallen des Nürnberger Messegeländes erstreckte, machten einige wohl schon die neue CeBIT aus. So zitiert der Journalist Peter Marwan in seinem Artikel im Magazin Channelpartner ungenannte („ältere“) Aussteller. Sie machten den Hype an dem Run auf die besten Standplätze auf der IT-Sicherheitsmesse für 2024 fest. Im nächsten Jahr wird es für die it-sa noch eine zusätzliche Halle geben: neben 6, 7 und 7A wird dann noch die Halle 9 mit IT-Security-Anbietern gefüllt.
Hoffe ich zumindest – denn was für mich die Messe, nach meinem letzten Besuch 2019, dieses Jahr ausgemacht hat, war erneut die Fokussierung: ein Thema und fast alle Anbieter dazu. Nun hoffe ich, dass die Euphorie des Schneller, Höher, Weiter nicht dazu führt, dass immer mehr Randanbieter, bei denen Security „auch“ eine Rolle spielt, die Messe für sich entdecken. Und die Messegesellschaft die Messe zu einem Bauchladen verkommen lässt – wir erinnern uns an die CeBIT: zum Schluss wusste man auch nicht mehr, wofür die Messe eigentlich steht. (Aber gut, noch hinkt der Vergleich vielleicht etwas…).
Warum schätze ich die Fokussierung so: wenige Hallen bedeuten kurze Wege. Wenn man einmal den Bus von der U-Bahnhaltestelle zum Eingang Ost hinter sich gelassen hat, lässt sich die Ausstellung in zwei Tagen gut bewältigen, ohne dass man Plattfüße bekommt. Außerdem merkte man den Gesprächen an, dass die Aussteller mit Fachpublikum rechneten: es wurde auf hohem Niveau eingestiegen, und erst wenn es sein musste, ging man auf Einsteigerlevel zurück. Das bringt Gespräche schnell zum Punkt und macht sie zielführend. Und wer seine Termine nicht auf Routenoptimierung getrimmt hat, konnte sich sicher sein, beim mehrfachen passieren von Gängen und Ständen alte und neue Bekannte zu treffen, Nett Working, ohne großen Aufwand. Und war man beim ersten Zusammentreffen in Eile, traf man sich sicher ein zweites Mal.
Mein it-sa „Wünsch dir was“
Inhaltlich wünsche ich mir aus Kommunikations- und Marketingsicht für nächstes Jahr zwei Dinge: Erstens möchte ich, dass die Messe mehr Ausstrahlung über die IT-Sicherheitsbranche hinaus bekommt: gab es Leitartikel in Handelsblatt, Süddeutscher oder FAZ zu it-sa? Waren die Tagesthemen wenigstens für einen 30-Sekünder dort? Ich glaube, Fehlanzeige. Das ist schade, denn IT-Sicherheit geht wirklich alle an – nicht nur, dass die Branche in Deutschland bedeutender ist, als mancher weiß; wenn man mal selbst direkt oder indirekt von einem Hackerangriff betroffen ist, würde man vielleicht gerne schon mal grundlegend wissen, warum so etwas passiert und wie es verhindert werden kann.
Zweitens empfehle ich fast allen Anbietern dringend einen Wettbewerbsvergleich und anschließend einen Positionierungs-Workshop zu machen – denn bei den mittleren und großen Ausstellern ist im Durchschnitt eine Überschneidung von 50 Prozent des Portfolios zu sehen. Was ist denn ihr USP, was unterscheidet ihr Produkt- oder Serviceangebot im Bereich IT-Security von anderen – und wenn es von der Produkt- und Dienstleistungsseite nichts gibt, was ist dann mit dem ESP, dem emotionalen Versprechen ihres Unternehmens? (Hier fiel mir übrigens die „Datenbeschützerin“ auf: vergleichbares Portfolio, aber mit dem Namen einen emotionalen Faktor klar herausgearbeitet. Natürlich arbeiten bei der Datenbeschützerin auch Männer, aber sie unterscheidet sich mit dem unübersehbaren Bekenntnis zu Frauen klar von vielen anderen Anbietern, Diversität schon im Namen sozusagen.)
vibrio Kunden auf der it-sa 2023
Überhaupt war es spannend, die unterschiedlichen Aussteller zu vergleichen: