Grundlagen für Ihren YouTube-Kanal, Teil 2: Die Produktion von Videos

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Alexander Broy bei der post-production

Im Interview erklärt Alexander Broy, wie Videos entstehen und welche Arbeitsschritte wie viel Zeit kosten. Broy ist Kameramann, Web-Designer, -Programmierer und Social-Media-Experte. 1994 gründete er die Agentur „Broy New Media“. Neben Internet und Computerei ist seine größte Leidenschaft die Kunst. Sein Künstler-Kanal auf YouTube „Alexander Broy“ hat mehr als 16.000 Abonnenten und wurde jüngst von YouTube als „Aufstrebender Creator“ ausgezeichnet. Broy gehört also zu den besten Kennern der Google-eigenen Plattform. Wir haben mit ihm über das Thema YouTube als Kanal im Social-Media-Marketing von B2B-Firmen gesprochen.

Nachdem wir im ersten Teil über die Vorteile von Videos allgemein gesprochen haben, will ich heute auf den Produktionsprozess von Videos eingehen.

 

Nehmen wir mal ein konkretes Beispiel: Du hast einige Kundenreferenzen für Igel Technology gedreht und komplett produziert. Kannst du ganz grob den Aufwand auf die unterschiedlichen Prozesse aufteilen?

Bei Referenzstorys nimmt vor allem die Vorbereitung viel Zeit in Anspruch. Die Terminkoordination mit allen Beteiligten summiert sich schnell auf einen Tag. Danach muss das Drehbuch mit dem Kunden abgestimmt werden. Zumindest die grobe Linie. Denn der tatsächliche Ablauf beim Dreh entwickelt sich on the fly. Als Redakteur und Kameramann muss man sehr flexibel sein. Man muss sich auf die Interviewpartner einstellen, weil die ja keine ausgebildeten Schauspieler sind. Manches klappt schnell und gut, manchmal braucht man viele Wiederholungen, bis eine Szene perfekt im Kasten ist.

In der Postproduktion wird dann entschieden, welche Szene zur Storyline passt. Das ist der zentrale Unterschied zu anderen Videos, die keine Referenzstorys sind. Referenzen beinhalten sehr viele Unwägbarkeiten, auf die man eingehen muss. Der Aufwand für die Referenzstorys von Igel war insgesamt etwa fünf Arbeitstage netto. Dabei etwa eineinhalb Drehtage, dann drei Tage Postproduktion. Darin enthalten waren zwei Versionen mit Untertiteln in Deutsch, eine in Englisch und ein kurzer Teaser für andere Social-Media-Plattformen.

Die aufwändigsten Produktionen sind jedoch echte Werbe-Imagefilme. Hierbei ist die Vorbereitung elementar, denn eine Gesamtstrategie ist notwendig. Das ist aber ein eigenes Thema.

Interviews gelingen gut und schnell, wenn Arbeitsteilung herrscht.
Foto: Alexander Broy. Klare Arbeitsteilung zwischen Kamerateam und Redakteur ist ein Erfolgsrezept für gute Interviews.

Wie viele Personen sind denn für einen Film wie eine Referenzstory notwendig? Und was macht dabei wer?

Das Team besteht aus mindestens vier Personen: Aus dem Redakteur, der koordiniert, einem Kamerateam aus zwei bis drei Personen, die sich um Bild, Ton und Licht kümmern.
Der Redakteur ist in der Regel der PR-Berater der Agentur. Er kümmert sich um die Interviewpartner, die Aussagen, die Drehorte und vieles mehr. Um es beim Schnitt einfacher zu haben, ist der Einsatz von zwei Kameras wichtig. Das erleichtert die Postproduktion enorm.

 

 

Ein weiteres Beispiel: Wie viel Aufwand ist es, einen Ein-Tages-Event zu filmen, um daraus ein Online-Video zu produzieren?

Für eine Event-Doku braucht man mehrere Kameras, denn Wiederholungen sind ja nicht möglich. Alles passiert nur einmal. Was nicht gefilmt wurde, ist verloren. Interviews am Rande der Konferenz sind dabei das Aufwändigste. Die Sprecher sind mal gut, mal weniger gut. Es kostet entsprechend Zeit, bis ein sendefähiges Statement aufgenommen ist. Beim Dreh habe ich immer im Kopf, wie ich welche Aufnahmen schneide, so dass flüssige und interessante Sequenzen dabei herauskommen. Je nachdem, welche Länge des Videos gewünscht ist, dauert die Postproduktion entsprechend lange. Kurze Videos sind schwerer zu schneiden.

Ein Format, das aufwändiger ist, sind Image-Filme für zum Beispiel die Gewinnung von neuen Mitarbeitern. Sagen wir mal für eine Firma, Organisation oder Behörde mittlerer Größe mit bis zu 500 Mitarbeitern. Kannst du da eine Preisspanne angeben?

Image-Filme sind am teuersten. Das beginnt bereits beim Skript. Das Unternehmen muss genau wissen, welche Aspekte der Film in drei Minuten transportieren soll, so dass sie zur Corporate Identity nicht nur passen, sondern das gesamte Wertegefüge im Kern visuell transportieren. Das in Bildern umzusetzen, ist die Aufgabe vom Redakteur und Regie-Kameramann.

Wenn man die Ausgaben für einen einzigen, kompakten Image-Film nicht möchte, gibt es eine Alternative: Das Unternehmen baut einen YouTube-Kanal auf. Dort werden dann einzelne Videos gepostet, die die wichtigsten Botschaften an die jeweilige Zielgruppe vermitteln. Die wiederum werden in einer Playlist strukturiert. Um zum Beispiel neuen Mitarbeitern einen Eindruck von der Arbeitsatmosphäre und den Benefits der Firma zu geben, filmt man die Umgebung des Firmenstandorts, die Arbeitsplätze und führt Interviews mit Mitarbeitern.

Für die reine Informationsvermittlung, bei der es nicht um Stimmung und Emotion geht, reicht es, ein bestimmtes Set aufzubauen, das immer wieder genutzt wird. Das ist nicht nur praktisch und senkte die Kosten für die regelmäßige Produktion von Videos. Der Zuschauer schätzt es auch, wenn er in eine gewohnte Umgebung kommt.

Wie lange arbeitest du an deinen eigenen Videos, zum Beispiel von deiner Wanderung auf dem Frankenweg oder wenn du ein Bild malst?

Wenn ich in der Natur unterwegs bin und ein Landschaftsgemälde male, brauche ich etwa einen Drehtag und noch einen Tag für den Schnitt. Aber nun muss ich dazu sagen, dass ich nach fast 200 YouTube-Videos schon eine große Routine habe. Außerdem bin ich gelernter Kameramann und kenne mich in der Filmproduktion aus.
Wenn man das alles nicht mitbringt, rate ich dazu, einfach so lange zu experimentieren bis einem das Ergebnis gefällt. Es ist das übliche Prinzip von Versuch und Irrtum, das einem auch hierbei hilft. Dafür muss man eine gehörige Portion Geduld und Lernbereitschaft mitbringen oder man lässt sich auf den ersten Schritten von einem Fachmann helfen.

Professionelle Kameras, Geduld und Erfahrung führen zu attraktiven Videos.
Foto: David Condrey, Quelle: pixabay Professionelles Equipment zahlt sich im Sinne der Qualität von Unternehmensvideos immer aus.

Arbeitest du mit professionellen großen Kameras oder nutzt du nur ein Smartphone?

Ich arbeite nicht mit einem Smartphone, nein. Das ist schon eine professionelle Ausrüstung. Zwar nicht so professionell wie sie bei Film und Fernsehen eingesetzt wird, aber dennoch sind es kleine professionelle Kameras mit sehr hochwertigen Objektiven und einer 4K Auflösung. Ich denke schon, dass man seinem Publikum eine gute Bildqualität schuldig ist. Sonst macht das Anschauen der Filme keinen Spaß und die ganze Mühe ist umsonst.

 

 

Weitere Informationen

Wenn Sie sich für die Arbeit von Alexander Broy und Beispiele für Videos im B2B-Bereich interessieren, finden Sie hier einige Links. Sollten Sie Fragen an Alexander Broy haben, erreichen Sie ihn per E-Mail unter alexander@broy.de oder per Telefon unter der Nummer 0911 – 71 53 53 20.

Webseite von Boy New Media mit Services in den Bereichen Filmproduktion, Online-Marketing und Webdesign: https://broynewmedia.de/

IGEL Technology Referenz über Versicherer Debeka, Koblenz (Juli 23)

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IGEL Technology Referenz über das „Katholische Kinderkrankenhaus Wilhelmstift Hamburg“ https://www.YouTube.com/watch?v=ooWMxvA7xRk

IGEL Technology Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (17.12.2021) https://www.YouTube.com/watch?v=wmW4dEJ6NJ4

IGEL Technology Referenz der Firma ITV Stormarn (21.12.2021) https://www.YouTube.com/watch?v=qoXJ0asQzZY

IGEL Technology Referenz über das Rechenzentrum der Universität der Bundeswehr München https://www.YouTube.com/watch?v=BTkVaaHt-qU

Webseiten-Programmierung von „betterair“ https://betterair.eu/

YouTube-Kanal für Kunst, Handwerk und Wandern https://www.YouTube.com/alexanderbroy

 

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