Gautsch – tut das weh? Wenn Drucker gepresst werden …

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Gautsch!

„Pakkt an! Lasst seinen Corpus posteriorum fallen auf diesen nassen Schwamm
bis triefen beide Ballen.
Der durstgen Seele gebt ein Sturtzbad oben-drauff.
Das ist dem Sohne Gutenbergs die beste Tauff“
(ein alter Gautschspruch, überliefert nach der Wikipedia ganz ebenda)

Dass auch heute noch gegautscht wird – und zwar bei Wind und Wetter -, davon durfte ich mich eben bei der diesjährigen Gautschfeier unseres Kunden Schreiner Group überzeugen. Zehn Lehrlinge – nein, was sag ich: zehn „Kornuten“ natürlich – wurden gegautscht, also mehrmals kräftig vom „Gautschmeister“ und seinen „Schwammhaltern“ und „Packern“ in einen großen mit Wasser gefüllten Holzbottich getaucht. Die Tradition der „Druckertaufe“ geht auf mittelalterliche Bräuche zu Gutenbergs Zeiten zurück. Die Lehrlinge werden mit viel Wasser nicht nur von der Druckerschwärze, sondern eben auch von „Unfug, Fehlerhaftigkeit und Murkserei“ gereinigt.

Der Begriff „Gautschen“ stammt aus der Papierherstellung. Dort wird mit einem Gautschschwamm aus frisch geschöpftem Papier die Restfeuchte herausgepresst. Und so werden eben beim Gautschen aus Kornuten anständige Drucker erpresst.

Die zehn Schreinerschen Täuflinge hatten Glück: Die Temperaturen waren im Laufe des Tages ein wenig gestiegen, so dass ein heftiges Aufprallen auf eine Eisdecke im Fass nicht mehr zu befürchten stand. Immerhin …

Ein hübscher Brauch, der zumindest ein wenig der schönen Magie der alten Druckerkunst in unsere hochtechnisierte Zeit hinüberrettet.

Produkt-Tipp: Ronol gegen Datendiebstahl

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Heute mache ich mal etwas ganz und gar Ungewöhnliches: Werbung! Ich bewerbe ein  Produkt zur Erhöhung der Datensicherheit:

ronol

Ronol reinigt nämlich nicht nur empfindliche TFT-Monitore, sondern schützt auch Ihre Passwörter zuverlässig!

Ein Sprühreiniger als Tool für IT-Sicherheit? Was soll der Quatsch?

Ist kein Quatsch: Wissenschaftler der Universität von Pennsylvania haben herausgefunden, dass man Passwörter auf Grund der Fettspuren auf Touchscreens von Smartphones herausfinden kann. An häufig berührten Stellen – also da, wo man die Passwörter eingibt – ist der Fettfilm, den unsere Fettfinger hinterlassen, dicker, als an anderen Stellen. Verräterische Schlieren verraten auch noch die Reihenfolge der eingegebenen Ziffern. Hierzu haben die Forscher Bildschirme fotografiert und in einem Bildbearbeitungsprogramm ein wenig aufbereitet. In neun von zehn Fällen konnten so die Passwörter (Ziffernfolgen, die beim Start der Geräte eingegeben werden) geknackt werden. Getestet wurden HTC G1 und Nexus-Geräte.

Schmierfink

Das Smartphone eines durchschnittlichen Schmierfinks (Foto: University of Pennsylvania)

Also liebe Fettfinger: Eine gute Flasche Ronol ist so wertvoll wie eine kleine Firewall!

Business Speed Dating – Eindrücke von einem Rotating-Dinner der XINGianer

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„XING Rotating Dinner im Maximilianeum, das heisst unter prächtigen Rundbögen an einem festlich gedeckten Tisch zu sitzen. Den Blick über die Isar und die zu Füßen liegende Stadt in der Abendsonne schweifen lassen. Dabei exquisit dinieren und nebenbei andere XING-ler auf lockere Art und Weise kennen zu lernen.“ So tönte der Lockruf des Netzes und, was soll ich sagen, ich erlag dem werbenden Rufen und meldete mich also vor einigen Wochen schon zu meinem ersten Business Speed Dating an. Sie werden sich fragen „Was ist ein Rotating Dinner? Dreht sich da der Ochse am Spieß? Muss man da hin? Wessen schweifende Blicke kreuzen sich? Kreuzt sich überhaupt was?“ Ihre Fragen sollen sogleich beantwortet werden. Ich war gestern da. Oder dort. Mein kleiner Bericht ist also überfällig:

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The Network is the Massage

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Aus der Rubrik „Absonderliches“ gibt es heute zum Wochenausklang noch ein Entwicklungsprojekt aus dem MIT: Peggy Chi, Keywon Chung, Xiao Xiao und Carnaven Chiu haben ebendort die SOS-Jacke entwickelt. SOS steht dabei für „Stress OutSourced“. Die Jacke registriert, sobald der Jackenträger Stress hat und sendet Signale aus. Sind Freunde in der Nähe, kann man sich kleine Massage-Streicheleinheiten abholen. Auf dem nächsten Twittwoch macht Dich das zum sicherlich zum meistbegrapschten Twitterati … (Quelle)

iRetrophone – für stilvolles telefonieren trotz iPhone

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Retro hier, Retro da – die Flut an immer neuen Retrowellen raubt mittlerweile sogar einem durch-und-durch-Retro-Fan wie mir zeitweilig die Luft. Einen wahren Lichtblick haben allerdings die Entwickler des kleinen New Yorker Unternehmens ObjectGraph gezaubert: das iRetrophone. Es wird per Hand aus Kunststoffharz gegossen, das iPhone nimmt den ehemaligen Platz der Kurbelwählscheibe ein. Der Sprung ins letzte Jahrtausend hat seinen Preis: Das App kostet 195 US$ plus 15 US$ Fracht.

Wer hip sein will muss blechen. Das wird – im Gegensatz zum Kommen und Gehen von Modeerscheinungen – wohl immer so bleiben.

Die Süddeutsche Zeitung bläst auf der High End ins Horn – oder wie, oder was …

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Bild: High End Society

Gestern ging hier in München im M.O.C. die High End zu Ende, eine meiner absoluten Lieblingsmessen: alles rund um Plattenspieler, (Röhren-)Verstärker und überhaupt um die Dinge, die unser Wohnzimmer zu einem akustischen Genusstempel machen (können). Mehr als 20.000 Besucher hatten die Veranstalter erwartet. Finale Besucherzahlen haben die PR-Kollegen des Veranstalters leider noch nicht publiziert. Aber auch das ist wie immer: die größte Hifi-Messe Europas hat auch in diesem Jahr auf PR weitgehend verzichtet: Die Pressematerialien sind kaum mehr als Marketingprospekte der Hersteller, das Pressezentrum kaum mehr als eine Ecke im Foyer und die Berichterstattung in den „großen“ Medien bekannt karg. Immerhin bringen es die Pressemeldungen des Veranstalters nicht mehr regelmäßig in unser Kuriositätenkabinett der PR-Sprachvirtuosen, wie noch vor einigen Jahren. Habt Ihr einen neuen Texter?

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Reparatur ist Kunst – von einer schönen Begegnung auf der Züricher Tweakfest

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Auf dem Tweakfest in Zürich bin ich Roland Roos begegnet: einem Künstler, der Ordnung in die Welt bringen will. Scheinbar jedenfalls. Und ebenso stellt er die Logik unseres Arbeitslebens auf den Kopf. Denn er arbeitet ohne Auftrag, ohne Auftraggeber und auch noch umsonst. Und er hat offensichtlich Spaß dran. Und ich auch. Und das geht so:

Seit 2008 reist Roland Roos durch die Welt und findet überall kleine Schäden, kleine Fehler in seiner alltäglichen Umgebung. Im Unterschied zu unsereinem ignoriert er sie aber nicht, sondern repariert sie. Und zwar einfach so, ohne jemanden zu fragen und ohne von jemanden beauftragt zu werden. Er kauft das Material auf eigene Rechnung und fängt an zu arbeiten. Dann geht er wieder. Ohne Spuren zu hinterlassen. Abgesehen davon, dass die Welt nach ihm ein klein wenig weniger kaputt ist. Seltsam? Seltsam!

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Der Führer twittert aus der Web-Schanze

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Führer twittere, wir folgen Dir …

Erst hatte ich ja Schlimmes befürchtet, als ich auf diesen Twitter-Account stieß. Dann aber begann ich zu lesen:

“Mit diesär Zappelgöre Lena wärden wir Oiropa das Förchtän lähren. Ond wänn wir erst ainmal dort sind, blaibän wir glaich da. Bäbie!”

Wenn Chaplin getwittert hätte, wäre er ihm gefolgt. Sächerlich: https://twitter.com/Der_Fuehrer Ein wenig erinnert das alles an die gelungenen und inzwischen auch politisch geachteten Aktionen der „Front Deutscher Äpfel„.

Seltsam, dass ich erst heute auf diese Site fern jeglicher Political Correctness gestoßen bin.

„Das iPad ist kein Computer“ – Lesenswerter Erfahrungsbericht mit dem Couch Apple für Couch Potatoes

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„Das iPad ist kein Computer. Wer arbeiten will, kaufe sich ein Laptop“. Das ist eine der Erfahrungen, die der Münchner Journalist Richard Gutjahr nach zwei Wochen Intensivnutzung des neuen Wunderapfels resümmiert. Und es ist eine Geldmaschine für Apple. Denn als Tor zu gebührenpflichtigen Diensten ist es wunderbar. Und als Medienabspielgerät und Spielekonsole offensichtlich unschlagbar: „eines steht jetzt schon für mich fest: das iPad wird die Art, wie wir Medien konsumieren, tatsächlich grundlegend verändern.“ Eine lesenswerte kleine Reportage von einem wunderbaren Journalisten der die „iFlounder“ also als Konsole für Couch Potatoes entlarvt.

Großer Ideen-Wettbewerb "Schluss mit Birne": "Ich hab da eine Idee" braucht eine neue Form der Visualisierung

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Mein PR-Kollege David Hargreaves brachte mich darauf, dass wir dringend eine neue Konvention für die Visualisierung von Kreativität und „Ich hab da eine Idee“ benötigen. Schließlich gilt das Zeitalter der guten alten Kohlefaden-Glühbirne aus umweltpolitischen Gründen als abgelaufen. Wer heute noch eine klassische Glühbirne befeuert gilt als gemeingefährlich und kann auch gleich mit einem 57er Chevy Bel Air Brötchen holen gehen oder in der Sperrzone des bayerischen Landtags Zigarre rauchen. Was aber kann künftig die beliebte Glühbirne als Signet für „Kreativität“ und „Geistesblitz“ ersetzen?

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Haben Sie eine Idee für eine neue Ikonografie? Was geht Ihnen auf, wenn Sie eine Idee haben? Eine LED? Wie langweilig. Das Klappmesser? Mea scalpa. Eine Radioröhre? Nur was für Genießer. Fährt Ihnen der Blitz in den Schädel? Gott bewahre.

Millionen von Powerpoint-Hobby-Illustratoren warten auf Ihren Vorschlag. Die Agentur vibrio schreibt deshalb hiermit den ultimativen Wettbewerb aus:

Gesucht: Die beste Visualisierungsalternative zur Glühbirne!

Der Preis: ein 3stündiger Kreativworkshop für die drei kreativsten Köpfe Ihres Unternehmens, Ihrer Familie, oder Ihres Freundeskreises an der Agentur-Bar bei freier Whisky-Wahl:

vibrio bar