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Social Media Marketing – eine Buchbesprechung

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Cover Social Media Marketing

Der Titel des rund 690 Seiten starken Handbuchs klingt jetzt erstmal sehr standardisiert für solche Ratgeber: „Social Media Marketing – Praxishandbuch für Facebook, Instagram, TikTok & Co.“. Kommt übrigens aus dem renommierten O’Reilly Verlag. Prima, alles drin, wonach ich bei der Suche nach einem Überlebenshandbuch für den Social-Media-Dschungel gesucht hatte. Nun, ok – der Grund, warum ich wirklich auf dieses Buch gestoßen bin, war ein anderer. Seit Jahren folge ich der Social-Media-Beraterin und Autorin Katja Kupka auf Twitter. Und immer wieder flackert da der eine oder andere Tweet auf, der mich in meiner Arbeit als PR-Berater irgendwie anspricht oder unterstützt.

Naja, und so kam es, dass Frau Kupka eines Tages per Tweet über die 6. Auflage ihres Praxishandbuchs für Social Media sprach.

Kupka-Tweet zur Vorstellung ihres Buches

Ich kannte zwar die ersten fünf Versionen nicht, aber trotzdem oder gerade deshalb kaufte ich mir den Wälzer. Und was soll ich sagen: Ich war schon lange nicht mehr so begeistert von einem Leitfaden/Handbuch/Praxisratgeber wie in diesem Fall. Aber beginnen wir mal von vorn – und überspringen dabei Einleitung, Disclaimer, Danksagungen etc. Kommen wir gleich zum Kapitel 1 – „Eine Einführung in Social Media Marketing“.

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Gibt es die Facebook-Bombe doch nicht?

Die Facebook-Bombe hat die US-Wahl entschieden. Zu diesem Schluss kam „Das Magazin“ im viel beachteten Artikel „Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt“. Das Credo: Big Data aus den Verhaltsdaten der Facebook-User, verbunden mit Adress-, demografischen und Kundendaten, hat dem Trump-Team den entscheidenden Vorteil verschafft. Unterstützt durch den Big-Data-Marketer Cambridge Analytica gewann es überraschend die Wahl. Rechtspopulisten  weltweit setzen nun auf diese Technologie, um an die Macht zu kommen. Doch Recherchen der Big-Data-Journalistin Kendall Taggart legen nahe: Trumps Big-Data-Geheimwaffe ist in Wirklichkeit nur eine Werbekampagne von Cambridge Analytica. Es gibt keine Hinweise, dass verhaltensanalytische Big-Data-Techniken überhaupt zum Einsatz kamen.  

Hat die Facebook-Bombe die Demokratie gesprengt?

Facebook-Bombe

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Besser als der Facebook-Algorithmus: der User bekommt die Wahl

Blick durch den Facebook-Algorithmus

Ab jetzt dürfen wir durch den Schleier des Facebook-Algorithmus lugen. Foto unter cc von Keirsten Marie (https://www.flickr.com/photos/starsalive/)

Neulich hat ein entfernter Bekannter von mir Geburtstag gehabt. Ich war nicht eingeladen, habe aber auf Facebook seine Partyfotos geliked und einen jovialen Kommentar hinterlassen. „Der Grillmeister und sein neues Werkzeug in action“ oder so ähnlich. Weil man das eben macht, und weil es auffallen könnte wenn ich bei den „Likes“ fehle. Ein meta-like sozusagen, eine strategische Entscheidung. Ich habe wenig Interesse, mehr aus dem Alltag meines Bekannten auf Facebook zu erfahren. Aber der  Facebook-Algorithmus versteht das nicht: die Posts, die Leute und die Inhalte mit denen ich interagiere dienen als Basis der Posts, die ich zukünftig in meiner Timeline sehe. Andere Sachen werden unterdrückt. Irgendein Entwickler glaubt, besser zu wissen als ich selber, was ich sehen will. Das konnte nicht funktionieren, und deswegen wird es geändert: Facebook gibt seinen Usern die Wahl, zu sehen was sie interessiert. Vor allem für Unternehmen ist das wichtig.

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Branchenblick Hifi – Teil 2: Der High End-Markt in den sozialen Medien

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Hifi

Der Autor ist selbst ein begeisterter High End-Fan und leidet unter der Social-Media-Abstinenz der Branche.

Im ersten Teil dieses Branchenblicks ging es um den Auftritt von 30 Anbietern aus dem High End-Markt im Internet, um ihre Sichtbarkeit, die Relevanz der sozialen Medien für ihre Web-Seiten und ähnliches mehr. Heute habe ich mir das Verhalten dieser Hifi-Anbieter in den sozialen Medien selbst zum Thema genommen. Und wieder werden wir sehen: High End-Hersteller, die nicht dahin gehen, wo ihre Fans heute schon sind, werden die nächsten Jahre kaum überleben!

Viele im High End-Markt halten es für das Internet: Facebook

Facebook wird also von den meisten Anbietern im Hifi-Markt ernst genommen. Bespielt wird dieses soziale Medium aber recht unterschiedlich.

Transrotor, Burmester und German Physics verweisen auf ihrer Homepage noch nicht einmal auf ihre Facebook-Präsenz. Bei Soulution war am Tag meines Abrufs der Link auf Facebook tot. T+A hat im April letzten Jahres die Pflege seiner Facebook-Seite eingestellt, verweist aber auf der Homepage noch munter auf die Leiche im Keller. Symphonic Line verlinkt nicht auf seine Facebook-Leiche, hat sie aber noch immer nicht entsorgt: es gibt einen uralten Beitrag, sonst nichts.

Viele Unternehmen adressieren über ihre Facebook-Seite ausschließlich deutschsprachige Kunden, einige führen ihre Seite auch zweisprachig deutsch-englisch, wieder andere beschränken sich gar auf englische Postings. Dass dies Anbieter wie Ulla Scheu mit ihrer Schallplattenlaufwerksmanufaktur tun, will mir nicht ganz einleuchten. Natürlich adressieren viele – auch sehr kleine – High End-Hersteller internationale Märkte. Und natürlich ist Facebook eine internationale Plattform. Aber ich rate in solchen Fällen immer zu einer mehrsprachigen Lösung, gerade deshalb, weil sich die Marke auf diese Art  international, modern und multikulturell positionieren kann. Die zahlreichen Fans von Ulla Scheu wollen doch sehen, dass sie eine kleine internationale Community sind. „The Scheu of music“ eben.

Die folgende Illustration zeigt die Anzahl der Fans und das Engagement der Fans (gemessen mit Fanpagekarma). Sennheiser spielt mit 1,4 Millionen Fans mal wieder in einer eigenen Liga.

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In Tiefer Trauer: Gestern verstarben alle Facebook Fangates. Und Vorsicht: es geht nicht ohne Leichen!

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Fb_Logo

Facebook hat wieder einmal zugeschlagen und die internen Richtlinien geändert: Seit gestern sind Fangates verboten.

Zur Erinnerung: Fangates waren iFrames auf Facebook, mit denen man für Nicht-Fans und für Fans unterschiedliche Inhalte zeigen konnte. Ich habe zum Beispiel gerne für Kunden spezielle Download-Angebote realisiert, auf die nur Besucher zugreifen konnten, die zuvor mit einem „Like It“ „Fan“ des Unternehmens geworden sind. Ich fand das auch immer ok: exklusive Angebote für „Freunde des Hauses“ sind ja auch in der Offline-Welt ein beliebtes Marketing-Instrument.

Ab sofort sind Fangates auf Facebook verboten

Mit Wirkung zum gestrigen Tag hat Facebook nun seine Plattform-Richtlinien geändert und Fangates verboten:

„Facebook Platform Policy
4. Encourage proper use
4.5. Only incentivize a person to log into your app, like your app’s Page, enter a promotion on your app’s Page, or check-in at a place. Don’t incentivize other actions.
Effective November 5th, 2014, you may no longer incentivize people to like your app’s Page.“

Angekündigt hat Facebook diesen Schritt vor ein paar Tagen wie immer recht dezent über seinen Blog. Neue Fangates konnten schon seit August nicht mehr angelegt werden, da Facebook die Kontrollfunktion intern gekippt hat.

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Das Ende von Twitter und Youtube als Newsquelle

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Generäle sind stets darauf vorbereitet, den letzten Krieg noch einmal auszutragen. Social Media Propagandisten ebenso. Die Jasmin Revolution war 2011 das goldene Zeitalter der Sozialen Medien, ihr basisdemokratischer Ritterschlag. Die Mächtigen der Welt haben das zur Kenntnis genommen und reagiert: Erdogans Krieg gegen Facebook und Twitter ist ein ungelenkes Beispiel, Russlands Maskottchen Zoich ein meisterhaftes. Mit den Krisen in Syrien, Irak, vor allem aber der Ukraine und Gaza erleben wir den uneingeschränkten Propaganda-Krieg auf Twitter, Youtube und Facebook. Die Folge wird sein, dass die Anwender diesen Quellen zunehmend kritisch und zynisch gegenüberstehen. Das ist gut für die Printmedien, TV und Radio, und das Ende der Newsquelle Social Media.

2011 Egyptian protests Facebook & jan25 card.jpg

„2011 Egyptian protests Facebook & jan25 card“ von Essam Sharaf – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

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Welche Facebook Posts bringen die meisten Links, Klicks und Shares?

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Eine beliebte Streitfrage für Facebook Seitenbetreiber lautet: Wie oft sollte ich eigentlich etwas neues posten? Was ist zu wenig? Was ist zuviel des Guten? KISSmetrics gibt mit einer neuen Infografik eine allgemeine Antwort auf diese Frage:

Die Grafik ist nett gemacht und gibt zumindest Anlass, das eigene Posting-Verhalten einmal zu überprüfen. Einfach übertragen sollte man diese Erfahrungswerte auf die eigene Site aber sicherlich nicht. Da hilft wie meistens nur: Messen!

 

Facebook-Marketing im Hifi-Markt. Ein Erfahrungsbericht aus dem Social Media Marketing

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quadral hifi

Ich liebe Hifi. Ich lebe Musik. Die hochwertige Reproduktion von Musik – vom Schallplattenspieler über die Verstärker bis zu den Lautsprechern – nimmt in meinem Leben einen hervorgehobenen Stellenwert ein. Musik ist Emotion und High End ist ein Thema, über das man mindestens so heftig streiten kann wie über Fußball und Autos. Deshalb habe ich mich immer gewundert, dass ausgerechnet der High-End-Markt in den sozialen Medien, die ja prädestiniert sind für den offenen Gedanken- und Erfahrungsaustausch, in denen Personen und Emotionen eine so große Rolle spielen, dass also ausgerecht dieser High-End-Markt in den sozialen Medien kaum vorkommt. Jedenfalls war dies bis Anfang letzten Jahres meine Vermutung, meine Wahrnehmung.

Um dieses „Gefühl“ zu überprüfen, habe ich mir im Mai letzten Jahres die Online- und Social-Media-Auftritte einiger High-End-Marken einmal etwas genauer angesehen. Und mit den Ergebnissen habe ich anschließend einige Markenhersteller auf der High End 2013 konfrontiert. Eines dieser Unternehmen ist auch gleich auf das Thema „angesprungen“. Beim renommierten deutschen Lautsprecherhersteller quadral war man schon „auf dem Sprung in Social-Media-Zeitalter“, wie man mir versicherte. Die Gespräche zwischen uns verliefen dann so gut, dass wir, die Agentur vibrio, den Auftrag und die Chance erhielten, quadral auf dem Weg in die sozialen Medien zu begleiten. Die ersten sechs Monate unserer Zusammenarbeit sind nun – im März 2014 – beinahe verstrichen, Zeit also für eine kurze Zwischenbilanz und einen ersten Erfahrungsbericht.

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Facebook löst das Problem der E-Mail-Flut

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Ich hatte vor zwei Jahren ein interessantes Gespräch mit einem Security-Spezialisten, der seinen Zeit damit verbrachte über die E-Mail Flut nachzudenken und wie man ihr Herr wird (natürlich angeregt durch meine Frage, ob er schon Zeit gehabt hatte über meine brilliante, wohl überlegte E-Mail an ihn nachzudenken.) Er warf die Hände in den Pariser Nachthimmel (es war ein Kundenevent) und seufzte. „Man kriegt nichts mehr erledigt. Ich würde ja gerne. Aber es geht einfach nicht. Jeden Tag habe ich 400 E-Mails in der In-Box.“ Er schlug eine Lösung vor, die intern diskutiert worden war: eine technische Begrenzung auf 140 Zeichen, quasi die Twitter-E-Mail (oder Tweemail?) Nun hat ihn die Geschichte überholt, aber es war nicht Twitter, sondern Facebook, der dem Problem seine ganz eigene Lösung gab. Siehe hier:

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Tipps zur rechtlichen Situation von Preisausschreiben und Gewinnspielen auf Facebook

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Gewinnspiele auf Facebook sind ein probates Mittel um die Akzeptanz von Fan Pages zu erhöhen. Wir selbst haben gerade mal wieder ein Gewinnspiel für unseren Kunden quadral, einen der führenden deutschen Hersteller von Hifi-Lautsprechern, initiiert (https://www.facebook.com/quadralhifi).

Dabei ist aber auf manches zu achten, will man nicht Opfer übellauniger Abmahner werden. Neben den spezifischen Facebook-Regeln geht es vor allen Dingen um klare Teilnahmebedingungen.
Diese müssen grundsätzlich leicht aufzufinden und einfach verständlich sein. Am besten also, wenn man die Teilnahmebedingungen nicht nur prominent auf die Facebook Page integriert – bzw- in den iFrame der Aktion – sondern zusätzlich direkt in das Formular integriert, das der Teilnehmer auszufüllen hat.

Wir haben hier mal einen Mustertext für Teilnahmebedingungen vorgestellt. Juristische Haftung übernehmen wir freilich nicht. Aber ich denke, dies ist trotzdem hilfreich bei der Einrichtung eines Gewinnspiels:

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