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Technologie-PR im Zeitalter der Digitalisierung: keine Nische mehr

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Eigentlich sollte hier ein Beitrag zur Technologie-PR stehen. Für spannender halte ich aber eine aktuelle Frage, die sich auf unserer Agenturwebseite (noch) nicht so richtig abbildet: Warum sind wir als Technologie-PR-Agentur in den letzten Jahren auch für Branchen interessant, die sonst nicht für ihre Technologie-Affinität bekannt sind? Wir haben den Reiseblog des Münchner Flughafens zum Start verholfen, wir haben „Input inklusiv“, eine Recruiting-Webseite für Menschen mit Behinderung gebaut und wir unterstützten Anbieter von Medizintechnik bei regionalen Produkteinführungen. Im Moment reden wir mit Health-Care-Startups und Wellness-Anbietern (im weitesten Sinne).

Warum haben diese Branchen Interesse an unseren Kompetenzen als immer noch „gefühlte“ Technologie-PR-Agentur? Ich glaube, die Antwort ist ganz einfach und in 99 Prozent der Fälle zutreffend. Sie lautet ganz einfach „Digitalisierung“.

Digitalisierung überall

Denn Digitalisierung bedeutet letztendlich nichts anderes, als dass Technik in jeden Lebens- oder Arbeitsbereich Einzug hält. Oder kennen Sie eine Ecke in Beruf oder Freizeit, die von der Digitalisierung ausgeschlossen ist? Ich bin gespannt auf Ihre Antworten, denn beim zweiten Mal überlegen ist alles mit Digitalisierung verbunden: Egal ob der Tennisplatz per Smartphone reserviert wird, die Wanderung in komoot oder orux maps geplant wird, der Maschinenstatus in der Fabrik per App abgefragt wird, ich via Instagram individuelle Vorschläge nach meinen Vorlieben bekomme, ein erfolgreiches Ladengeschäft mit einem Online-Shop verzahnen muss, mein Smart Home konfiguriere und so weiter.

Auch wenn es für mittlerweile Alltag ist: die dauerverfügbare Navigation ist ein nicht unwesentlicher Teil der Digitalisierung. (Bildquelle: Foto von Tamas Tuzes-Katai auf Unsplash)

Auch Technik-Laien müssen Technik verstehen

Dahinter steckt immer neueste Technik – viele Menschen haben jedoch ihren Beruf nicht der Technik wegen ergriffen, sie müssen sich aber im Zeitalter der Digitalisierung notgedrungen mit ihr auseinandersetzen. Hier ist einer unserer Vorteile als historisch gewachsene Technologie-Agentur: Wir haben keine Berührungsangst mit Technik, weder sie zu benutzen noch verständlich über sie zu kommunizieren.

Das heißt, auch Kunden, die man nicht mit Technologiebranchen in Verbindung bringt, werden mit ihren Technologieanforderungen bei uns verstanden. Und wir können auch zurück „übersetzen“, damit die Anforderungen von Technikseite bei den nichttechnischen Ansprechpartnern der Kunden verstanden werden.

Verstehen steht am Anfang von Allem

Wenn wir den Kunden, seine Anforderungen und Erwartungen, seine Produkte und Services verstanden haben, können wir mit der Kommunikation starten: entweder in den Fachmedien und anderen B2B-Kanälen wie LinkedIn, um Technologieentscheider zu erreichen; oder in mehr generalistischen und/oder lokalen Medien oder Kanälen wie Instagram, um Endverbraucher oder Geschäftsentscheider zu erreichen. Natürlich spielt auch die Frage eine Rolle, wie die Inhalte auf den eigenen Medien, wie Blog und Webseite wiedergegeben werden sollen – welche Zielgruppen dort mit welchen Key-Words erreicht und angesprochen werden sollen.

Expertennetzwerk statt Experimente

Ob wir das alles selbst können, ist oft die Frage von Kunden und Interessenten. Die Antwort lautet: Das meiste davon schon, aber wir kennen auch Spezialisten und Spezialagenturen, mit denen wir gut und oft zusammenarbeiten. Denn in der heutigen Zeit ist es kaum möglich, alle Instrumente auf einmal zu beherrschen. Für Community-Management, Instagram-Marketing oder Filmproduktionen ist spezielles Know-how und ein tiefgehendes Verständnis der Plattformen notwendig, so dass wir uns da lieber auf Experten als auf Experimente verlassen. Warum wir uns als Kundenberater auch mit Digitalisierung auskennen, habe ich übrigens schon an anderer Stelle hier auf dem Blog ausführlich erläutert.

Was wir unter Technologie-PR verstehen, erläutern wir bereits teilweise auf unserer Webseite. In einem der nächsten Blogbeiträge werden wir auch ohne Weihnachten dem Wunsch unserer Leser nach ein paar Tipps und Tricks für Technologie-PR nachkommen.

Fünf Jahre Digitalisierung in der vibrio Buchhaltung – mit Tipps für die Praxis

vibrio war ja schon immer Vorreiter beim Thema „Mobiles Arbeiten“. Zu einer Zeit, als es noch als höchst erstrebenswert galt, sich in einem Einzelbüro mit Gummibaum, Fotos und anderen häuslichen Accessoires einzurichten, verwarf vibrio dieses Konzept.

Einzelbueros waren mal wichtig
Einzelbüros mit Pflanzen und Bildern waren mal enorm wichtig.

Jeder Mitarbeitende bekam nicht mehr als einen eigenen Rollcontainer. Den rollten wir dann an den Schreibtisch, der gerade frei war.

Jedem sein Container: Alles Persönliche ist im Rolli verstaut.
In einen absperrbaren Rollcontainer passte schon 2010 alles, was man brauchte.

Das waren noch Zeiten: ein eigenes Büro

Anfangs noch äußerst widerstrebend, erkannten wir schnell den Vorteil dieser Arbeitsweise. Zum einen konnte vibrio dadurch Raumkosten sparen, weil wir nicht mehr so viele Schreibtische für Teilzeitkräfte vorhalten mussten. Dieser Aspekt ließ mein Buchhalterherz natürlich höher springen. Aber vor allem erfuhren der kreative Austausch und die interne Kommunikation bei vibrio einen neuen Schub.
Bis 2016 hatte ich aber gut reden, weil ich aufgrund der Menge von Belegen und vertraulichen Dokumenten immer ein eigenes Büro hatte. Gut, der Chef saß noch mit im Zimmer – aber ich war immer noch privilegiert, was die Arbeitsbedingungen anging; frei nach dem Motto „My desk is my castle“.

Aber 2016 ging vibrio einen weiteren mutigen Schritt und zog in einen Co-Working-Space in der Münchner Innenstadt. Die meisten von uns arbeiteten von da an überwiegend im Homeoffice. Ich fand das großartig, denn zum Glück hatte ich bei mir daheim die nötige Infrastruktur. Ich konnte dort sehr konzentriert arbeiten. Nur einmal die Woche fuhr ich vom Münchner Umland ins Office, um ein paar Kolleg*innen zu sehen und Großstadtluft zu schnuppern.

Homeoffice und soziales Miteinander sind durch den Co-Working-Space in der Hopfenpost im Einklang.
Homeoffice und soziales Miteinander sind durch den Co-Working-Space in der Hopfenpost im Einklang.

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Warum reden Kommunikationsberater bei der Digitalen Transformation mit

windraeder_biedesheim

Warum reden ausgerechnet Kommunikationsberater bei Fragen der Digitalisierung und Digitalen Transformation mit? Reicht dafür womöglich schon ein ordentlich bespielter Twitter- (oder Snapchat- oder Instagram- oder Tiktok- oder LinkedIn-) Account aus? Eine Frage, die sich mir und vermutlich anderen in letzter Zeit immer häufiger stellt. Durch die Arbeit an zwei laufenden Projekten werde ich derzeit wieder etwas schlauer, und bin mir jetzt sicher. Die Antwort lautet ganz knapp und einfach: Ja. Wir, die Kommunikationsberater, können bei Projekten der digitalen Transformation mitreden.

Natürlich sind wir keine Experten in punkto Organisations- und Prozessberatung, wir haben auch nicht immer tiefen Einblick in die Strukturen und Mechanismen von großen oder gar internationalen Konzernen und wir sind auch meistens keine Marktanalysten und Trendberater mit einer großen Research-Abteilung im Rücken. Aber was wir gut können und was der Startpunkt vieler Digitalisierungsinitiativen ist, ist eine generalistische (und deshalb umfassende) Analyse der Kommunikation und ihrer Ziele. Die Ergebnisse dieser Betrachtungen bilden dann oft den Einstieg in die Digitalisierungsdiskussion – wohlgemerkt: den Einstieg in die Diskussion. Das Endergebnis, inkl. der notwendigen Organisations- und Prozessänderungen, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht absehen. Oder, wie ich es jüngst gegenüber einem Kunden formulieren musste:

Nichts zu ändern, ist die Gewissheit, dass es über kurz oder lang zu Ende geht; Etwas zu ändern, auch ohne Garantie für das Ergebnis, ist besser, als nichts getan zu haben.

Kommunikationsprobleme als Symptome fehlender Digitalisierung

Wie führt denn bei uns üblicherweise der Weg in die Digitalisierungsdiskussion? Ein Kunde oder Interessent möchte wissen, wie er seine Kommunikation optimieren kann. Die gefühlten oder messbaren Defizite können dabei vielfältig sein: zu wenig Berichterstattung in einer ohnehin schrumpfenden Medienlandschaft; gefühlte Unattraktivität als alteingesessenes Unternehmen im Vergleich zu hippen Start-ups; mangelndes Interesse der Digital Natives an behäbig wirkenden Arbeitgebern; gefühlter oder gar messbarer Bedeutungsverlust in angestammten Geschäftsfeldern bis hin zu sinkenden Umsätzen; keine nennenswerten Lead-Erfolge mehr mit langjährig bewährten Marketing-Aktivitäten; erfolglose Versuche, die Sichtbarkeit im Web zu steigern; eine hohe Zahl von Pressemitteilungen steht sinkendem Webtraffic gegenüber; gefühlter Bedarf „jetzt auch endlich irgendwas auf Social Media“ zu tun usw.

Windräder werden gerne als Symbol für „die neue Zeit“ verwendet, hier in Patras, Griechenland. Weg von monolithischen Großkraftwerken, hin zu verteilter, sauberer Energieerzeugung. Dezentral und über Internet-der-Dinge-Technologien auf moderne, zeitgemäße Art verwaltet.

Nun ist die erste Hoffnung meistens, dass wir als Kommunikationsberater, einfach unseren Werkzeugkoffer auspacken und versichern, dass mit den richtigen Instrumenten für das jeweilige Wehwehchen das schon alles wieder hinzubekommen sei. Und natürlich würden wir das sehr gerne sagen, denn das bringt uns schönes Geschäft, kurzfristig. Mittel- und langfristig wird unser Kunde aber feststellen, dass er zwar in dem beauftragten Bereich Verbesserungen erzielen konnte; die optimierten Kommunikationsaktivitäten auf die insgesamt negative Gesamtsituation keinen großen Einfluss hatten.

Statt also über die Defizite in einzelnen Kommunikationsbereichen zu reden, ist zu hinterfragen, was eigentlich das Ziel sein soll, das mit einer Optimierung der Kommunikation erreicht werden soll? Weiterlesen