Social Media in den Redaktionen noch immer ein ungeliebtes Stiefkind

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“Das riecht nach Nachholbedarf: Nur jede dritte Redaktion und jede vierte Pressestelle hält sich für den Umgang mit Social Media "gut" bis "sehr gut" gerüstet. Twitter und Co. sind zwar als "wertvolles Arbeitswerkzeug" angekommen, aber die Wahrnehmung als "notwendiges Übel" ist noch immer weit verbreitet.”

So bilanziert die dpa-Tochter newsaktuell ihre neueste Umfrage “Trendmonitor 2011”. Immerhin 31 Prozent der Mitarbeiter aus PR-Agenturen und sogar 42 Prozent der Kollegen aus Pressestellen sehen für sich noch Nachholbedarf in Sachen Social Media.

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Bild: Trendmonitor 2011

Für viele – vor allen Dingen für Journalisten – sind Facebook, Twitter & Co noch immer “Nervkram” und “notwendige Übel”:

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Bild: Trendmonitor 2011

Ein wenig überrascht hat mich, dass nur rund 5 Prozent der befragten Agentur-Kollegen erklären, dass sie mehr als 25 Veröffentlichungen pro Woche in sozialen Medien vornehmen. Das schaffen die meisten der Kollegen bei vibrio an zwei Tagen.

Von den PR-Agenturen halten nur gut 10 Prozent ihre Unternehmenskunden als “gut gerüstet” für Social Media Marketing. Die Pressestellen setzen sich selbst ein wenig besser ins Licht: 28 Prozent sehen ihr eigenes Unternehmen als gut oder sehr gut vorbereitet an. Die größten Defizite gibt es offenbar bei Unternehmen aus Verwaltung und dem produzierendem Gewerbe. Je größer die Unternehmen sind, desto größer sind hier auch die Defizite.

In ihrer Einschätzung, dass Social Media für die PR in den nächsten Jahren erheblich an Bedeutung zulegen wird, sind sich dann wieder alle einig: diese Meinung teilen Journalisten ebenso, wie Pressereferenten und Agentur-Mitarbeiter.

Vielleicht liegt die Unsicherheit und Skepsis in Sachen Social Media ja doch ein wenig am Investitionsverhalten der Unternehmen: fast jede zweite Pressestelle erklärt, es gebe gar kein Budget für Social Media-Aktivitäten. Auch jede fünfte Agentur hat hierfür offenbar keine Budgets definiert. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass weitere 22 Prozent (Pressestellen) bzw. 33 Prozent (Agenturen) der Befragten nicht wissen, ob es ein Budget gibt, dann sieht man: Social Media wird noch immer vieler orten gar nicht ernst genommen. Aber Twitter und Facebook gibt es nun mal nicht für lau. Und Social Media ist auch nicht die kostenlose Alternative für eine teure PR.

Jedenfalls lohnt eine Lektüre der Studie, die wie immer auf Slideshare veröffentlicht wurde.

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