Facebook löst das Problem der E-Mail-Flut

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Ich hatte vor zwei Jahren ein interessantes Gespräch mit einem Security-Spezialisten, der seinen Zeit damit verbrachte über die E-Mail Flut nachzudenken und wie man ihr Herr wird (natürlich angeregt durch meine Frage, ob er schon Zeit gehabt hatte über meine brilliante, wohl überlegte E-Mail an ihn nachzudenken.) Er warf die Hände in den Pariser Nachthimmel (es war ein Kundenevent) und seufzte. „Man kriegt nichts mehr erledigt. Ich würde ja gerne. Aber es geht einfach nicht. Jeden Tag habe ich 400 E-Mails in der In-Box.“ Er schlug eine Lösung vor, die intern diskutiert worden war: eine technische Begrenzung auf 140 Zeichen, quasi die Twitter-E-Mail (oder Tweemail?) Nun hat ihn die Geschichte überholt, aber es war nicht Twitter, sondern Facebook, der dem Problem seine ganz eigene Lösung gab. Siehe hier:

Private Nachrichten an unbekannte Kontakte kosten bei Facebook 91 Cent

Ruf doch mal wieder an. Ist billiger.

Facebook steht wegen seiner Verheimlichung von Posts und Updates, die man dort einstellt, in der Kritik. Mittlerweile kann man sich sicher sein, dass nichts, was man postet, von irgedwem gesehen wird, dem man es gerne zeigen will. Die Aufregung um Neknominations ist sozusagen eine Scheindebatte. Mag sein, dass man dabei dumm aussieht. Aber die Welt wird es nie erfahren. Außer man ist bereit, dafür zu zahlen. Denn Facebook zeigt den eigenen Kontakten bekanntermaßen quasi nichts mehr ohne Barzahlung vorab.

Was hat das also mit den E-Mails zu tun? Nun, auch die kosten bei Facebook mittlerweile Geld. 91 Cent, also mehr als ein Brief bei der deutschen Post. Siehe obigen Screenshot vom heutigen Nachmittag. Andernfalls wandert die Nachricht in den „Sonstiges“-Ordner. Wussten Sie, dass es den gibt? Schauen sie mal rein, vermutlich werden sie überrascht sein. Und ein bisschen verärgert. Er ist ein Schwarzes Loch der Kommunikation, und gleichbedeutend für die Ablage P. Wer nicht zahlt, wird also von Nicht-Freunden nicht gelesen werden.

Ich möchte hiermit im Namen aller gestressten digitalen Arbeiter dazu auffordern, nur noch Facebook-Nachrichten als Kommunikationsweg zu wählen.
Danke, Mark Zuckerberg.

P.S. Ja, für die ganz genauen: eine Facebook-Nachricht ist nicht das gleiche wie eine E-Mail. Aber für jedes Facebook-Account ist eine eigene E-Mail-Adresse kreiert. Aber die gibt Facebook natürlich nur Freunden zu sehen. Man will ja keine Einnahmemöglichkeit verlieren.

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