Die 10 ersten Schritte für eine Social-Media-Marketing-Strategie von Unternehmen

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Noch immer verfügen drei von vier großen Unternehmen über keine Social-Media-Strategie. Ebenso viele verfügen über keine Social Media Guidelines. Nur jedes zehnte Unternehmen versteht überhaupt den Nutzen von Kundenreaktionen. Aber immer mehr Unternehmen blasen ihr Firmenprofil zu einer Facebook-Seite auf, twittern wild in der Gegend herum und beschäftigen gar firmenfremde Blog-Claqueure.

Die Unsicherheit bei den Unternehmen ist ebenso groß, wie das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man nicht ganz schnell irgendwie in Facebook und anderen sozialen Medien präsent ist.

Rund 40 Unternehmensvertreter  trafen sich gestern und heute auf Einladung der Marketingzeitschrift w&v in der neuen Zentrale des Süddeutschen Verlags zum Workshop. Ich durfte auch einen Vortrag beisteuern. Thema: “Social Media: Marken-Effizienz und Prozesse”. Die Folien stehen jetzt hier öffentlich auf Slideshare. Und auch wenn’s ohne erklärende Worte nur halb so viel Spaß macht lohnt zumindest für Einsteiger vielleicht einmal ein Blick in die “Machtpunkte”. Die zentralen Thesen für die ersten 10 Schritte zu einer Social-Media-Marketing-Strategie fasse ich hier noch einmal zusammen:

1. Zukunft sichern

Sichern der eigenen Markenadressen auf den wichtigsten Social Media Plattformen: LinkedIn, XING, Facebook, Twitter, YouTube, Wikipedia, Slideshare, Scribd.

2. Schweigen, sprechen, schreiben

Etablierung von Social Media Monitoring und Reputation Management, also erstmal Hören und Lesen, was die anderen bereits über einen in den sozialen Medien sagen und schreiben.

3. Regeln

Verabschiedung von internen Social Media Rules damit die eigenen Mitarbeiter überhaupt wissen, was sie dürfen.

4. Zuhören

Lernen von denen, die es schon tun: Besuch von Unkonferenzen, von Twittwochs, von Blogger-Treffen.

5. Reden

Informieren der neuen Online Opinion Leader in Social Media Releases, in Social Media Newsrooms und ganz real in Social Media Lounges

6. Vertrieb 2.0 realisieren

Zum Beispiel, indem man nach einer Analyse der Gruppen bei Xing und LinkedIn mit Themenaffinität zum eigenen Unternehmen mal das Sponsoring dieser Gruppen übernimmt. Es ist allemal besser, sich erst mal an vorhandenen Gruppen zu orientieren und zu beteiligen, als die zwölfte Community für Hersteller für Bolzenschneider auf Xing zu gründen.

7. Üben, lernen, aggregieren

Häufig sind die eigenen Mitarbeiter die retarierenden Momente bei der Einführung einer Social Media Initiative: sie haben Angst vor neuen Technologien, v.a. aber vor neuen Regeln: früher sagt einem der Chef, was man öffentlich sagen darf, jetzt verlangt er eigenverantwortlich und selbständig agierende Mitarbeiter. Die Nutzung sozialer Medien für das Enterprise 2.0 hilft: eine interne Wiki zum Wissensmanagement, ein interner Blog für das Vorschlags- und Protokollwesen hilft die neuen Werkzeuge und Verhaltensweisen einzuüben. Und wie wärs mal mit einer internen “Unkonferenz” anstelle des nächsten Mitarbeiter-Workshops?

8. Einmischen, Meinung haben und machen

Kommentierung in unabhängigen Blogs und Communities.

9. Moderieren und Dominieren

Erst jetzt kann man über den Aufbau und die Moderation eigener Communities z.B. auf Xing und LinkedIn nachdenken.

10. Einladen, einladen, einladen

Und ganz zuletzt empfehle ich in der Regel den Aufbau einer Facebook Fanseite, eines Corporate Blogs, eigener Communities und von Twitter Accounts.

Im Einzelfall mag es natürlich sinnvoll sein, von dieser strikten Reihenfolge abzuweichen. Jedes Unternehmen tickt anders und bewegt sich in einem je spezifischem Umfeld. Aber dass der Aufbau von Corporate Blogs und Facebook-Seiten nicht oben auf der Tagesordnung von Einsteigern steht – das halte ich für wesentlich!

1 Antwort
  1. Avatar
    Michael Höppner says:

    Punkt 3 und 8 sind natürlich eine schwierige Mischung. Wenn Social Media nicht über eine zentrale Stelle laufen (und meiner Meinung nach wäre das „un-social“ und würde damit dem Grundgedanken zuwider laufen), dann müssen die Regeln jedem einzelnen die Freihait geben, sich einerseits selber entfalten zu können ohne Angst zu haben, dass er das in Konflikte mit offiziellen Standpunkten des Unternehmens gerät, andererseits aber auch für das Unternehmen zu stehen. Ein Balanceakt, den man nicht jedem zumuten kann. Was folgt daraus also? Ein „Social Media Führerschein“ für Mitarbeiter, zu dem sie eine Schulung abschließen müssen?

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